Jazznow
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Hallo zusammen,
etwas wichtiges vorweg: Das folgende habe ich zusammen geschrieben um es auf meinem gerade im Aufbau befindlichen Blog zu veröffentlichen. Ich habe dabei eher die Perspektive eines Schuhmachers und Verkäufers. Was hochwertige Schuhe aller Marken angeht, gibt es hier bestimmt Leute die mehr Ahnung haben als ich. Deshalb wollte ich das ganze hier mal zur Diskussion stellen. Wenn ihr Sachen habt, die noch fehlen oder die ihr anders seht, bin ich für Hinweise dankbar. Ich würde diese gegebenenfalls in den Text integrieren und wenn ihr wollt den Namen bei Veröffentlichung mit nennen (schreibt am Besten was wie "Bitte um Namensnennung" oder so)
Wenn ihr nicht wollt, dass was immer ihr schreibt in diesen Text integriert und veröffentlicht wird, solltet ihr am besten gar nichts schreiben oder sehr deutlich machen das ihr das nicht wollt (AM BESTEN IN GROßBUCHSTABEN, damit ichs nicht übersehe ).
So oder so, ich denke das ganze auch hier im FOrum hilfreich sein kann. Weshalb ich es auf jeden Fall posten wollte, auch wenn keiner was beitragen will
Los geht's:
Du möchtest dir dein erstes Paar hochwertige Herrenschuhe zulegen? Oder du hast schon einige Paar aber es steht ein Neuzugang an? In beiden Fällen können dir die folgenden Tipps eventuell etwas helfen. Ich versuche auf einige grundlegende Eigenschaften von Schuhen im höherpreisigen Segment einzugehen, insbesondere in Bezug auf Passform und Qualitätsmerkmale, die euch vielleicht dabei helfen eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. Als ersten und wichtigstes: Nur weil ein Schuh keinen Markennamen trägt, heisst doch noch nicht, dass es ein schlechter Schuh ist. Das gilt leider auch andersherum. Ein guter Schuh kostet gutes Geld, das aber auch gut angelegt ist. Bei entsprechender Pflege kann er durchaus einige Jahre oder sogar Jahrzehnte halten.
Kommen wir nun zu den konkreten Tipps.
Die Passform eines Schuhs wird durch den Leisten bestimmt, über den dieser Schuh gefertigt wird. Im Bereich der hochwertigen, rahmengenähten Schuhe ist es häufig so, dass Hersteller mehrere unterschiedliche Leisten haben, die wenn man Glück hat im Schuh oder auf dem Schuhkarton erwähnt werden. Wenn ihr dann einmal einen passenden Leisten gefunden habt, könnt ihr fast bedenkenlos auch zu anderen Modellen, die über den selben Leisten gefertigt wurden, greifen.
Wenn das dein erster Ausflug in den Bereich der hochwertigen Herrenschuhe ist, wirst du eines schnell feststellen: Die fühlen sich steifer und härter an als gewohnt. Instinktiv möchte man eine Nummer größer wählen, weil man dieses Gefühl nicht gewöhnt ist, doch das ist meistens gar nicht nötig.
Die Schuhe fühlen sich steifer an, weil sie aus höherwertigerem Leder sind, weil sie eine Hinterkappe (das ist eine Versteifung zwischen Futter- und Oberleder im hinteren Bereich des Schuhes) haben, die den Namen verdient und weil auch Ledersohlen naturgemäß steifer sind als Kunststoffsohlen.
Bevor du jetzt größere Schuhe anprobierst hier ein paar Tipps wie der Fuß im Schuh sitzen sollte. Der Schuh sollte länger als dein Fuß sein und zwar ungefähr 1,2 bis 1,8 cm (das sind 2-3 Stich), der Einfachheit halber sagen wir ca. eine Daumenbreite. Das ist nötig, weil der Fuß während des Laufens durch die Belastung länger wird.
Die Breite des Schuhes sollte so sein, dass der Fuß gut eingepackt ist. Er sollte an den Ballen stramm anliegen und ein leichter Druck ist in Ordnung. Dieser Druck sollte aber keinesfalls schmerzhaft oder schon nach wenigen Metern im Schuhgeschäft unangenehm sein. Insbesondere bei spitzen Schuhen solltest du darauf achten, dass die Kleinzehe nicht gequetscht wird. Auch hier ist ein leichter Druck in Ordnung, aber mehr nicht. In der Höhe sollte im Zehenbereich ausreichend Platz sein, dass die Zehen sich frei bewegen können. Dies beugt Scheuerstellen vor.
Im Bereich zwischen Ballen und Frist sollte nicht zu viel Volumen vorhanden sein. Das lässt sich am einfachsten durch leichten Zehenspitzenstand überprüfen. Wenn sich dann starke Falten oder sogar regelrechte Wellen bilden, ist zu viel Luft vorhanden. Das kann durchaus soweit gehen, dass die Falten von oben auf den Fuß drücken und dort scheuern. Auch optisch ist das ein Problem weil sich in dem Bereich stärkere Gehfalten bilden werden, die sich durch einen Schuhspanner nicht mehr unbedingt vermeiden lassen. Ein leichter Faltenwurf ist normal.
Wenn der Schuh fest (!) geschnürt ist, sollte die Ferse hinten nicht herausschlupfen. Außerdem sollten die beiden Schnürteile etwa 5mm Platz haben (bei einem Derby auch gern ein paar Millimeter mehr, bei einem Oxford sieht mehr schnell doof aus). Voreinander stoßende Schnürteile sind schlecht, weil sich das Leder mit der Zeit etwas dehnt, was dazu führen kann, dass der Schuh nicht mehr fest genug verschlossen werden kann.
Auch was die Qualität angeht gibt es einige Merkmale die zeigen, wie sehr der Hersteller auch auf Detail achtet. Hier muss man aber realistisch bleiben. Bei einem 250€ Schuh kann man schlecht feinstes französisches Kalbsleder, aufwendigen Handausputz usw. erwarten.
Der wichtigste Faktor für die Langlebigkeit des Schuhs ist das verwendete Oberleder. Leider ist das aber auch am schwersten für einen Laien zu bewerten. Worauf man achten sollte ist eine gewisse Grundfestigkeit und Dicke des Leders. Das lässt sich durch Druck in einem Bereich ermitteln, in dem keine Versteifungen verbaut sind, z.B. hinter der Vorderkappe.
Was man beim Druck auf das Leder auch feststellen kann, ist, wie sehr sich kleine Fältchen bilden. Diese Fältchen sind ganz klein und treten eigentlich immer etwas auf. Wenn sich starke Fältchen bilden, ist das ein Zeichen für ein stark zugerichtetes Leder oder eine minderwertige Faserstruktur.
Offenporiges Leder ist Qualitativ in der Regel hochwertiger. Es ist schon rein optisch so gut, dass es keiner Fehler verdeckenden Deckfarbe bedarf. Leider erkennt man relativ schlecht ob ein Leder offenporig ist nicht. Am zuverlässigsten ist ein Test mit einem Tropfen Wasser. Zieht dieser sofort in das Leder ein, ist es offenporig. Das sollte man im Schuhgeschäft aber besser unterlassen.
Hochglänzendes, beinahe wie Lackleder anmutendes Leder ist in der Regel glanzgestoßen. Das ist leider häufig mit einer nur oberflächlichen Färbung verbunden, die sich unter Umständen schnell abschabt und auch nur schwer mittels Schuhcreme wieder herzustellen ist. Hier ist Vorsicht geboten. Im sehr hochpreisigen Bereich ist es durchaus möglich dass die Schuhe einfach schon in der Finishabteilung auf Hochglanz poliert wurden.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der Stand der Schuhe. Wenn der Schuh auf ebener Fläche steht, sollte der Absatz vollflächig aufstehen. Steht der Absatz hinten etwas hoch kann man Druck am Fersenauftrittspunkt (nicht an der hinteren Absatzkante) ausüben Dadurch hebt sich wie bei einer Wippe die Sohle. Wenn man jetzt seitlich auf den Schuh schaut kann man abschätzen wie hoch die Sohle über dem Boden hängt. Einige Millimeter sind in Ordnung und lassen sich bei der ersten Absatzreparatur leicht richten. Sind es deutlich mehr als einige Millimeter, kann sich das zum einen beim Laufen komisch anfühlen, zum anderen ist das aber auch schlecht für die Lebensdauer des Schuhs, weil bei Belastung eine erhöhte Belastung der Gelenkfeder (eine Versteifung zwischen Brandsohle und Laufsohle) auftritt, was dazu führen kann, dass diese sich löst oder bricht.
Grundsätzlich sollten alle sichtbaren Lederkannten gebugt oder paspeliert sein. Das sieht ordentlicher aus. Offene Kanten sind bei sportiveren, weniger förmlichen Schuhen in Ordnung.
Nähte sollten grundsätzlich sauber und ordentlich ausgeführt sein. Die Fersennaht hat idealerweise eine kleine Nase (engl. auch Dogtail), die verhindert, dass die Naht aufplatzt. Bei Oxfords ist darauf zu achten, dass in dem Bereich wo die Schnürteile unter dem Blatt verschwinden ein handgenähter Riegel und/oder eine kleine an das Blatt angeschnittene Lederecke vorhanden ist. Beides verringert die Wahrscheinlichkeit eines Einreißens.
Die Doppel- oder Durchnähnaht sollte deutlich versenkt sein, damit sie sich nicht so schnell durchläuft. Idealerweise ist die Doppelnaht sogar verdeckt. Das ist aber wieder nur im sehr hochpreisigen Segment zu finden.
Das Sohlenleder sollte von einer namhaften Gerberei kommen. Das ist aber nicht immer ersichtlich. Wenn der Hersteller mit dem Namen einer Gerberei wirbt, kann man sich aber in der Regel darauf verlassen, dass diese Angaben stimmen Gute Gerbereien für Bodenleder sind zum Beispiel Rendenbach (auch international recht verbreitet), Martin und bei Englischer Schuhen Barker.
Als letztes möchte ich auf die Machart eingehen. Als letztes, weil ich sie tatsächlich für das am wenigsten wichtige Merkmal halte. Ob der Schuh jetzt rahmengenäht, durchgenäht oder nur geklebt ist., halte ich persönlich für weniger relevant solange der Schuh gefällt und gut passt.
etwas wichtiges vorweg: Das folgende habe ich zusammen geschrieben um es auf meinem gerade im Aufbau befindlichen Blog zu veröffentlichen. Ich habe dabei eher die Perspektive eines Schuhmachers und Verkäufers. Was hochwertige Schuhe aller Marken angeht, gibt es hier bestimmt Leute die mehr Ahnung haben als ich. Deshalb wollte ich das ganze hier mal zur Diskussion stellen. Wenn ihr Sachen habt, die noch fehlen oder die ihr anders seht, bin ich für Hinweise dankbar. Ich würde diese gegebenenfalls in den Text integrieren und wenn ihr wollt den Namen bei Veröffentlichung mit nennen (schreibt am Besten was wie "Bitte um Namensnennung" oder so)
Wenn ihr nicht wollt, dass was immer ihr schreibt in diesen Text integriert und veröffentlicht wird, solltet ihr am besten gar nichts schreiben oder sehr deutlich machen das ihr das nicht wollt (AM BESTEN IN GROßBUCHSTABEN, damit ichs nicht übersehe ).
So oder so, ich denke das ganze auch hier im FOrum hilfreich sein kann. Weshalb ich es auf jeden Fall posten wollte, auch wenn keiner was beitragen will
Los geht's:
Du möchtest dir dein erstes Paar hochwertige Herrenschuhe zulegen? Oder du hast schon einige Paar aber es steht ein Neuzugang an? In beiden Fällen können dir die folgenden Tipps eventuell etwas helfen. Ich versuche auf einige grundlegende Eigenschaften von Schuhen im höherpreisigen Segment einzugehen, insbesondere in Bezug auf Passform und Qualitätsmerkmale, die euch vielleicht dabei helfen eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. Als ersten und wichtigstes: Nur weil ein Schuh keinen Markennamen trägt, heisst doch noch nicht, dass es ein schlechter Schuh ist. Das gilt leider auch andersherum. Ein guter Schuh kostet gutes Geld, das aber auch gut angelegt ist. Bei entsprechender Pflege kann er durchaus einige Jahre oder sogar Jahrzehnte halten.
Kommen wir nun zu den konkreten Tipps.
Die Passform eines Schuhs wird durch den Leisten bestimmt, über den dieser Schuh gefertigt wird. Im Bereich der hochwertigen, rahmengenähten Schuhe ist es häufig so, dass Hersteller mehrere unterschiedliche Leisten haben, die wenn man Glück hat im Schuh oder auf dem Schuhkarton erwähnt werden. Wenn ihr dann einmal einen passenden Leisten gefunden habt, könnt ihr fast bedenkenlos auch zu anderen Modellen, die über den selben Leisten gefertigt wurden, greifen.
Wenn das dein erster Ausflug in den Bereich der hochwertigen Herrenschuhe ist, wirst du eines schnell feststellen: Die fühlen sich steifer und härter an als gewohnt. Instinktiv möchte man eine Nummer größer wählen, weil man dieses Gefühl nicht gewöhnt ist, doch das ist meistens gar nicht nötig.
Die Schuhe fühlen sich steifer an, weil sie aus höherwertigerem Leder sind, weil sie eine Hinterkappe (das ist eine Versteifung zwischen Futter- und Oberleder im hinteren Bereich des Schuhes) haben, die den Namen verdient und weil auch Ledersohlen naturgemäß steifer sind als Kunststoffsohlen.
Bevor du jetzt größere Schuhe anprobierst hier ein paar Tipps wie der Fuß im Schuh sitzen sollte. Der Schuh sollte länger als dein Fuß sein und zwar ungefähr 1,2 bis 1,8 cm (das sind 2-3 Stich), der Einfachheit halber sagen wir ca. eine Daumenbreite. Das ist nötig, weil der Fuß während des Laufens durch die Belastung länger wird.
Die Breite des Schuhes sollte so sein, dass der Fuß gut eingepackt ist. Er sollte an den Ballen stramm anliegen und ein leichter Druck ist in Ordnung. Dieser Druck sollte aber keinesfalls schmerzhaft oder schon nach wenigen Metern im Schuhgeschäft unangenehm sein. Insbesondere bei spitzen Schuhen solltest du darauf achten, dass die Kleinzehe nicht gequetscht wird. Auch hier ist ein leichter Druck in Ordnung, aber mehr nicht. In der Höhe sollte im Zehenbereich ausreichend Platz sein, dass die Zehen sich frei bewegen können. Dies beugt Scheuerstellen vor.
Im Bereich zwischen Ballen und Frist sollte nicht zu viel Volumen vorhanden sein. Das lässt sich am einfachsten durch leichten Zehenspitzenstand überprüfen. Wenn sich dann starke Falten oder sogar regelrechte Wellen bilden, ist zu viel Luft vorhanden. Das kann durchaus soweit gehen, dass die Falten von oben auf den Fuß drücken und dort scheuern. Auch optisch ist das ein Problem weil sich in dem Bereich stärkere Gehfalten bilden werden, die sich durch einen Schuhspanner nicht mehr unbedingt vermeiden lassen. Ein leichter Faltenwurf ist normal.
Wenn der Schuh fest (!) geschnürt ist, sollte die Ferse hinten nicht herausschlupfen. Außerdem sollten die beiden Schnürteile etwa 5mm Platz haben (bei einem Derby auch gern ein paar Millimeter mehr, bei einem Oxford sieht mehr schnell doof aus). Voreinander stoßende Schnürteile sind schlecht, weil sich das Leder mit der Zeit etwas dehnt, was dazu führen kann, dass der Schuh nicht mehr fest genug verschlossen werden kann.
Auch was die Qualität angeht gibt es einige Merkmale die zeigen, wie sehr der Hersteller auch auf Detail achtet. Hier muss man aber realistisch bleiben. Bei einem 250€ Schuh kann man schlecht feinstes französisches Kalbsleder, aufwendigen Handausputz usw. erwarten.
Der wichtigste Faktor für die Langlebigkeit des Schuhs ist das verwendete Oberleder. Leider ist das aber auch am schwersten für einen Laien zu bewerten. Worauf man achten sollte ist eine gewisse Grundfestigkeit und Dicke des Leders. Das lässt sich durch Druck in einem Bereich ermitteln, in dem keine Versteifungen verbaut sind, z.B. hinter der Vorderkappe.
Was man beim Druck auf das Leder auch feststellen kann, ist, wie sehr sich kleine Fältchen bilden. Diese Fältchen sind ganz klein und treten eigentlich immer etwas auf. Wenn sich starke Fältchen bilden, ist das ein Zeichen für ein stark zugerichtetes Leder oder eine minderwertige Faserstruktur.
Offenporiges Leder ist Qualitativ in der Regel hochwertiger. Es ist schon rein optisch so gut, dass es keiner Fehler verdeckenden Deckfarbe bedarf. Leider erkennt man relativ schlecht ob ein Leder offenporig ist nicht. Am zuverlässigsten ist ein Test mit einem Tropfen Wasser. Zieht dieser sofort in das Leder ein, ist es offenporig. Das sollte man im Schuhgeschäft aber besser unterlassen.
Hochglänzendes, beinahe wie Lackleder anmutendes Leder ist in der Regel glanzgestoßen. Das ist leider häufig mit einer nur oberflächlichen Färbung verbunden, die sich unter Umständen schnell abschabt und auch nur schwer mittels Schuhcreme wieder herzustellen ist. Hier ist Vorsicht geboten. Im sehr hochpreisigen Bereich ist es durchaus möglich dass die Schuhe einfach schon in der Finishabteilung auf Hochglanz poliert wurden.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der Stand der Schuhe. Wenn der Schuh auf ebener Fläche steht, sollte der Absatz vollflächig aufstehen. Steht der Absatz hinten etwas hoch kann man Druck am Fersenauftrittspunkt (nicht an der hinteren Absatzkante) ausüben Dadurch hebt sich wie bei einer Wippe die Sohle. Wenn man jetzt seitlich auf den Schuh schaut kann man abschätzen wie hoch die Sohle über dem Boden hängt. Einige Millimeter sind in Ordnung und lassen sich bei der ersten Absatzreparatur leicht richten. Sind es deutlich mehr als einige Millimeter, kann sich das zum einen beim Laufen komisch anfühlen, zum anderen ist das aber auch schlecht für die Lebensdauer des Schuhs, weil bei Belastung eine erhöhte Belastung der Gelenkfeder (eine Versteifung zwischen Brandsohle und Laufsohle) auftritt, was dazu führen kann, dass diese sich löst oder bricht.
Grundsätzlich sollten alle sichtbaren Lederkannten gebugt oder paspeliert sein. Das sieht ordentlicher aus. Offene Kanten sind bei sportiveren, weniger förmlichen Schuhen in Ordnung.
Nähte sollten grundsätzlich sauber und ordentlich ausgeführt sein. Die Fersennaht hat idealerweise eine kleine Nase (engl. auch Dogtail), die verhindert, dass die Naht aufplatzt. Bei Oxfords ist darauf zu achten, dass in dem Bereich wo die Schnürteile unter dem Blatt verschwinden ein handgenähter Riegel und/oder eine kleine an das Blatt angeschnittene Lederecke vorhanden ist. Beides verringert die Wahrscheinlichkeit eines Einreißens.
Die Doppel- oder Durchnähnaht sollte deutlich versenkt sein, damit sie sich nicht so schnell durchläuft. Idealerweise ist die Doppelnaht sogar verdeckt. Das ist aber wieder nur im sehr hochpreisigen Segment zu finden.
Das Sohlenleder sollte von einer namhaften Gerberei kommen. Das ist aber nicht immer ersichtlich. Wenn der Hersteller mit dem Namen einer Gerberei wirbt, kann man sich aber in der Regel darauf verlassen, dass diese Angaben stimmen Gute Gerbereien für Bodenleder sind zum Beispiel Rendenbach (auch international recht verbreitet), Martin und bei Englischer Schuhen Barker.
Als letztes möchte ich auf die Machart eingehen. Als letztes, weil ich sie tatsächlich für das am wenigsten wichtige Merkmal halte. Ob der Schuh jetzt rahmengenäht, durchgenäht oder nur geklebt ist., halte ich persönlich für weniger relevant solange der Schuh gefällt und gut passt.