Es wurde ja schon mehrfach gesagt, dass das Spektrum an unterschiedlichen Verbindungen so groß ist, dass man kaum verallgemeinern kann.
Ich bin Mitglied in einer christlichen und politisch neutralen Verbindung, und wenn ich jetzt noch einmal Student wäre (ist jetzt 25 Jahre her), käme das auch wieder für mich in Frage:
- Wenn man neu an einem Studienort ist, hat man direkt ein Umfeld für Kontakte und Freundschaften (In meinem Fall funktionierte das besser als in einer Art Studentenwohnheim, in dem ich auch mal gewohnt habe)
- Als Aktiver habe ich vieles gelernt, was mir im späteren Leben sehr nützlich war: (Mit-)Verwaltung des Hauses, Organisation von Veranstaltungen, nicht zuletzt auch Streitkultur und Konsensfähigkeit
- Die Struktur der Verbindung ("Lebensbundprinzip") erleichtert es, miteinander in Kontakt zu bleiben oder wieder den Kontakt aufzunehmen, auch nach häufigen Umzügen usw. Mit meinen sonstigen Studienfreunden ist mir das nur in ganz wenigen Ausnahmefällen gelungen.
- Das umlagefinanzierte Wohnmodell finde ich gut: Als Student hatte ich ein sehr günstiges Zimmer, was mir das Studium finanziell sehr erleichtert hat, dafür bin ich jetzt auch gerne bereit, einen überschaubaren Jahresbeitrag zu entrichten.
- Mir persönlich waren die Prinzipien (in meinem Dachverband z.B. Glaube, Wissenschaft und Freundschaft) immer wichtiger als die verbindungstypischen Traditionen. Aber da ist sicher jeder anders, wie viel er davon gut findet, das hat ja auch ein Stück weit mit Toleranz zu tun.
Wenn du dich ernsthaft für eine Verbindung interessierst, kann ich dir nur raten, dir ggf. mehrere Verbindungen (auch und vor allem in unterschiedlichen Dachverbänden) anzuschauen. Dann wirst du selbst sehr schnell merken, wie groß die Unterschiede sind.