Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Sicher eines der Top-Themen aktuell, deshalb möchte ich mal einen Thread dazu eröffnen. Wie haltet ihr es mit der Schweinegrippe-Impfung? Lasst ihr euch impfen, oder nicht? Ich bin beinahe täglich im Zug unterwegs und habe deshalb (und insbesondere wegen unseres 3,5 Monate alten Sohnes) überlegt mich impfen zu lassen - wobei der Schutz für unser Kind wahrscheinlich trotzdem nicht gewährleistet ist?!? Den Virus überträgt man doch wahrscheinlich auch mit Impfung, nur man selber dürfte vor einem Ausbruch der Grippe geschützt sein, richtig?
 
Da ich beruflich ein wenig mit dem Thema zu tun, kurz ein paar Worte: Wenn man geimpft ist und der Körper ausreichend Antikörper gebildet hat (entgegen einem allgemeinen Irrglauben bietet eine Impfung nie einen 100%-igen Schutz), kann man das Virus nicht übertragen. Die Ansteckungsgefahr besteht nur in den ersten 3 - 5 Tagen nach dem Auftreten der Symptome (also wenn man selbst erkrankt ist...das soll die Impfung ja verhindern).
Ob man sich impfen lassen sollte, ist immer eine individuelle Entscheidung. Wenn Vorerkrankungen (Herz, Lunge, Diabetes etc.) bei einem selbst bzw. bei Familienmitgliedern vorliegen, ist eine Impfung nach gegenwärtigem Wissenstand sicherlich ratsam. Ist man pumperlg'sund, sollte man es sich genau überlegen, denn keine Impfung ist ohne Risiko. Das Problem ist, dass der Impfstoff gegen H1N1, Pandemrix, nur an einigen tausend Personen getestet und in einem beschleunigten Zulassungsverfahren in Deutschland auf dem Markt gekommen ist. Wie die möglichen Nebenwirkungen bzw. Impfschäden aussehen werden, kann niemand mit Sicherheit sagen. Es bleibt also eine persönliche Nutzen-Risiko-Bewertung, bei der leider sehr viele Variablen mit einem Fragezeichen versehen sind. Aber man sollte sich nicht kirre machen lassen. Die Krankheitsverläufe bei der Schweinegrippe sind glücklicherweise immer noch wesentlich milder als bei der saisonalen Grippe (jedes Jahr 8.000 bis 11.000 Tote in Deutschland!!!). Ruhe bewahren bleibt die erste Bürgerpfllicht ;)

Für weitere Informationen ist ein Blick in die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission ratsam:
http://www.rki.de/cln_100/nn_200120/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2009/41__09.html
Leider gibt es da auch einige Widersprüchlichkeiten.
 
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Aloha,

just indem Moment als ich die Familie mit einem Impftermin versorgen wollte hatte unser jüngster den H1N1 Virus schon intus.

Verlief bei ihm harmlos und wie ne normale Grippe/ Erkältung, im Nachhinein war alles halb so schlimm. Meine Frau musste sich impfen lassen, da in der Virologie tätig und macht nun tagein tagaus H1N1 Teststrecken in extrem hohen Mengen, quasi Flat 24 STD :D

Keine Panik auf der Titanic :p
 
Wir lassen uns nicht impfen. Das Risiko eines Impfschadens gemessen am voraussichtlichen Verlauf der Grippe (wir sind alle gesund) ist zu groß. Abgesehen davon bin ich skeptisch, ob tatsächlich alles, was als Schweinegrippe bezeichnet wird, auch tatsächlich eine ist. Skeptisch bin ich auch, ob der Impfstoff schon ausgereift ist. Scheinbar gibt es ja mehrere Varianten davon.
 
A Bär, a Löwe und a Schwein treffen sich.
Der Bär sagt: "Wenn ich brülle, zittert der ganze Wald vor Angst."
Der Löwe sagt: "Wenn ich brülle, zittert der ganze Dschungel vor Angst."
Darauf das Schwein: "Ha, ich brauche nur zu husten und der ganze Planet scheißt sich in die Hose!"

Wer gesund ist, darf gesund bleiben.
 
Abgesehen davon bin ich skeptisch, ob tatsächlich alles, was als Schweinegrippe bezeichnet wird, auch tatsächlich eine ist.

Das Problem ist eher umgekehrt: Wir haben durch teilweise sehr milde Verläufe eine sehr hohe Dunkelziffer. Es gibt viele Menschen mit leichten Erkältungessymptomen, die das Virus mit sich herumschleppen, ohne es zu wissen. Auf der Südhalbkugel hat man die Beobachtung gemacht, dass die Schweinegrippe oft schon die saisonale Grippe verdrängt hat. Diese Verdrängung könnte hier auch der Fall sein, so dass die Schweinegrippe künftig ein Teil der ganz normalen Grippewelle sein wird. Möglich, dass es dann entsprechende Verbundimpfstoffe geben wird.

Erschütternd ist vor allem das Versagen der staatlichen Institutionen. Wenn wir wirklich eine Pandemie mit schweren Verläufen hätten, dann gute Nacht Marie. Man kann nur hoffen, dass aus den katastrophalen organisatorischen Abläufen für die künftige Seuchenbekämpfung die entsprechenden Lehren gezogen werden. Es ist schon erschreckend wie den Impfstoffherstellern das Geld in den Rachen geschmissen wird. Das Zustandekommen der Pandemiestufe 6 durch die WHO ist mit einigen Fragezeichen behaftet. Leider hat man das in Deutschland einfach übernommen, ohne es zu hinterfragen.
 
... ist Apotheker in Frankfurt und sagte mir auf meine Frage nach der Notwendigkeit der Impfung, daß er dies im Falle von Menschen mit viel Publikumskontakt (Polizei, Krankenschwester usw) empfehlen würde.
Ansonsten sehr er keine so hohe Gefahr. An der normalen Grippe sterben jährlich 40.000 Menschen, an der SChweingrippe bisher 6 Personen.

..aber kurz eine Frage: was hat das thematisch mit dem Stilmagazin zu tun?

Ganz einfach: Schweinegrippe gehört heute zum guten Ton dazu. Also, muss man haben, um in zu sein ;)

Wir sollten dann noch die Frage diskutieren: Was trägt man zur Schweinegrippe? :D

P.S. An der saisonalen Grippe sterben jährlich in Deutschland 8.000 bis 11.000 Menschen (RKI-Angaben). An Schweinegrippe bislang 14 oder 15.

Aber noch eine Anmerkung zu den Zahlen, mit denen ja leider in den Medien und auch unter vermeintlichen Experten immer wieder gerne in fahrlässiger Weise umgegangen wird: Man hört ja ständig von 3.000, 4.000 etc. nachgewiesenen Fällen in Deutschland. Leider wird immer der Zusatz vergessen, dass es sich dabei um kumulierte Zahlen seit Juni handelt. Mehr als 90% haben die Erkrankung längst hinter sich. Also, die Aussagekraft dieser Zahlen sind gleich null, zumal - wie bereits gesagt - die Dunkelziffer sicherlich immens hoch ist.
 
Leider wird immer der Zusatz vergessen, dass es sich dabei um kumulierte Zahlen seit Juni handelt. Mehr als 90% haben die Erkrankung längst hinter sich.

Ich auch.
War sehr harmlos, nur die ersten Tagen sehr ansteckend (im August). Nach einer Woche Quarantäne in einem separaten Zimmer :eek: war auch das (bei mir dauerhaft hohe) Fieber weg.
 
ich habe taeglich zwischen 20 und 40 patienten im stuhl und gerade beim zahnarzt ist der kontakt doch "intensiver" als bei vielen anderen in der gesundheitsbranche.

die zahl der toedlich verlaufenden faelle laesst sich im allgemeinen zurueckfuehren auf chronisch kranke. NATUERLICH ist den zeitungen nicht zu lesen dass diejenigen die gestorben sind chronisch krank waren.

da meine frau gerade schwanger ist und meine tochter gerade 18 monate alt wurde, war die mexikanische grippe (so wird die in den niederlanden genannt) doch ein thema das uns beschaeftigte.

zumal sie auch zahnaerztin ist und bis vor kurzem noch gearbeitet hat. laut schwiegervater (internist) und einem befreundeten virologen ist der verlauf ohne vorerkrankung nicht aerger als eine normale grippe (die ansich schon unangenehm genug ist).

die pharmaindustrie muss ja auch was verdienen!

herr gerads ich haette da noch ein thema "die co2-luege", gerade in verbindung mit schoenen, schnellen autos durchaus interessant!:D
 
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