Pilling, schlechte Qualität

Der Artikel von Flamboyance ist sehr lesenswert. Ich erlaube mir eine kleine Anmerkung: Meiner Erfahrung nach ist günstige Strickware aus Cashmere nicht pillinganfälliger, weniger weich oder weniger formstabil. Sie ist vor Allem: dünner.

Ich habe noch keinen Cashmerepulli für <100 Euro gesehen, der aus mehrfädigem Cashmere hergestellt wurde. Ich habe einen recht betagten (mind. 7 Jahre und viel getragen) 100 % Cashmerepulli der deutlich unter 100 Euro gekostet hat. Er sieht immer noch toll aus, ist herrlich weich und hat so gut wie kein Pilling (die Unterarmunterseiten sind - auflagebedingt - eine Schwachstelle). Er ist lediglich mittlerweile fürchterlich dünn.

Ein noch nicht ganz so alter Andrea Fenzi fühlt sich 3 mal so dick an, pillt aber (noch) mehr und ist durch das Materialgewicht auch empfindlicher was Verziehen angeht (liegend trocknen).
 
Der Artikel von Flamboyance ist sehr lesenswert. Ich erlaube mir eine kleine Anmerkung: Meiner Erfahrung nach ist günstige Strickware aus Cashmere nicht pillinganfälliger, weniger weich oder weniger formstabil. Sie ist vor Allem: dünner.



Ich habe noch keinen Cashmerepulli für <100 Euro gesehen, der aus mehrfädigem Cashmere hergestellt wurde. Ich habe einen recht betagten (mind. 7 Jahre und viel getragen) 100 % Cashmerepulli der deutlich unter 100 Euro gekostet hat. Er sieht immer noch toll aus, ist herrlich weich und hat so gut wie kein Pilling (die Unterarmunterseiten sind - auflagebedingt - eine Schwachstelle). Er ist lediglich mittlerweile fürchterlich dünn.



Ein noch nicht ganz so alter Andrea Fenzi fühlt sich 3 mal so dick an, pillt aber (noch) mehr und ist durch das Materialgewicht auch empfindlicher was Verziehen angeht (liegend trocknen).


+1
Mein Vintage-Ballantyne wiegt mehr als ein Paar guter Schuhe und ist richtig dick. Sowas gibt es heute gar nicht mehr.
 
Dankeschön für die Blumen, Luteno!
Ich hoffe, es geht sich übernächsten Samstag in MUC aus, dass wir uns mal kurz treffen können, das wäre super und höchste Eisenbahn)

Zur Ergänzung und zur Bestätigung dessen, was Du schriebst,
finde ich die Begründungen /Ausführungen des - mir bislang völlig unbekannten - Herstellers "Mahogany" recht nachvollziehbar und kann sie auch so bestätigen:
http://www.mahogany-cashmere.de/etole-pashmina-cachemire-soie--7

"Der 2-fädige Pullover hat den größten Marktanteil. Dies ist überwiegend darauf zurückzuführen, daß sein Preis attraktiver ist (je mehr Fäden, desto höher der Preis) aber auch, daß das Angebot an dicken Pullovern sehr begrenzt ist. Wir bieten in der Herbst/Winter-Kollektion ein breites Angebot von Pullovern von 6 bis 12-fädig an. Der 4-fädige Pullover entspricht von der Dichte her einem "Standard" Wollpullover. Ideal für diejenigen, die einen 2-fädigen als zu dünn empfinden und sie werden daher besonders von Männern geschätzt. Es ist ein guter Übergangspullover, der bei kühlem windstillen Wetter ohne Jacke, Sakko oder Blouson getragen werden kann.
Die 6-bis 12-fädigen Pullover sind eindeutige Winterartikel. Dabei kommen die Eigenschaften des Materials und seine unvergleichbare Weichheit ganz besonders zur Geltung."


Das wird natürlich viel Marketingsprech sein, zumal der Anbieter auch 10-Fädiges führt. ;) Honi soit qui mal y pense.


Viel interessanter finde ich aber den Passus übers Pilling:

"Pillt Cashmere ?
Die Herstellung eines Cashmerepullovers ist für den Produzenten immer das Ergebnis eines Kompromisses. Grundsätzlich muß man sich zwischen der Weichheit und dem (allerdings relativen) Auftreten des Pillingeffektes entscheiden.

(...rab rab rab...)

Um möglichst dem Auftreten von Knötchen vorzubeugen, empfehlen wir Ihnen (sowohl bei einem Pullover aus Schafwolle als auch bei Cashmere) :
(...)
Bei einem Cashmere-Pullover : möglichst oft waschen. Man kann nie genug wiederholen, daß Cashmere Wasser liebt : die Ziegen leben unter schwierigen und oft sehr feuchtnassen Wetterbedingungen. Das Haar ist Wasser gewohnt (und braucht es sogar). Beim Nasswerden wird es sich zuerst entspannen, dann sich zusammenziehen und anschließend beim Trocknen wieder seinen Platz finden: das häufige und regelmäßige Waschen macht Ihren Pullover jedes Mal wieder wie neu. Ein Großteil der aufgetretenen Knötchen werden sich dabei auflösen.



Der < 100 € - Pullover war aber ein reduzierter Preis, nicht? Ansonsten: ein Schnapp, Glückwunsch!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Wäsche aus feiner Merino Wolle rät man ja auch anfangs dazu, die Bekleidung mit einem "härterem" Material zu waschen, um das Pilling zu vermindern. Zum Beispiel mit einer Jeans etc.

Gilt das gleiche auch bei Cashmere?!
 
Ob diese Wasser Regel für ein "totes" und gefärbtes Tierhaar genauso gilt wie für die Behaarung eines Lebewesen...

Unsere Hersteller betonen man solle eher auslüften statt waschen, um das natürliche Haarfett möglichst lange zu erhalten....

Werde die aber mal darauf ansprechen....
 
Von welcher Freqzenz des Waschens reden wir hier eigentlich? Beispielhaft kann man auf der ersten Seite ja etwa 2x pro Jahr lesen, handhabt ihr das auch so?
 
Zweimal im Jahr mindestens, würde ich sagen.
Oder man ist so ungeschickt wie ich und massiert einen halben Mettigel ins Gewebe, dann öfter.

Den Mix mit etwas härteren Materialien würde ich nicht machen (Jeans), ich sehe den Vorteil nicht, ob's schadet... man hat z.B. wie ich nur Raw DenimJeans, die dann schööön ausbluten können auf einen beigen Turtleneck, yummy! ;)

Ich bin weder Verkäufer noch Biologe noch Textildpezialist noch langjährig unter Ziegen unterwegs, das sind alles nur meine Erfahrungswerte.
Anfangs ging's mir vor allem darum, keine Motten mehr in teure Pullis zu locken. Die Schweiss-/Pheromonidee klang plausibel und hat mir geholfen bei der Vermeidung von Mottenlöchern.
 
Am Wichtigsten ist meiner Meinung und jahrelanger Erfahrung mit Kaschmirpullovern das relativ häufige Waschen.
A.a.O. habe ich den (neulich mal in div. Digitalkanälen wiederholten) Bericht über die deutsche "Kaschmirqueen" Iris von Arnim erwähnt:
Sie selbst, oder war's der Produktionsleiter, betonten wie bei einer tibetanischen Gebetsmühle: Waschen Waschen Waschen. Die Knötchen verschwinden dadurch, die Mottenproblematik verschwindet (Schweiß-/Essensgeruch-/Pheromon-/Hormongedöns is the Key - lockt die Viecher an wie nix Gutes), und zu den vielen Mittelchen wie Lavendel (was herrlich riecht) und Zedernholz und Tiefkühlpizza und Kryptonite: all dat mäht nischt.
Waschenwaschenwaschen.

Aufs' heftigste ermutigt durch Flambos Bericht habe ich gestern zwei ältere Kaschmirpullis - zweifädige Kaufhaus Kandidaten - in die Maschine gesteckt; obwohl das Etikett sogar Handwäsche vorschrieb.;)

Und was soll ich sagen: Die Dinger sind wie neu geboren!! Frisch, duftig, kein bißchen eingelaufen und glatt wie ein Kinderpopo :D:D

Danke Flambo!!
 
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