Meiner Auffassung nach hoert der Genuss da auf, wo er andere belaestigt und daher (von den gesundheitlichen Risiken des Pfeifen-, Zigarren- und Zigarettenrauchens mal ganz abgesehen) ist ein komplettes Rauchverbot in der Oeffentlichkeit sehr angebracht - wie auch heute von der Mehrheit der Bevoelkerung in Bayern wieder bestaetigt.
Nur am Rande: In Bayern waren es 61% von 37,7% der wahlberechtigten Bevölkerung, die für das Rauchverbot gestimmt haben. Hier von einer Mehrheit der Bevölkerung zu sprechen, ist ein wenig gewagt.
Ich finde es sehr traurig und auch in höchstem Maße bedenklich, dass es leider in diesem Land wie so oft nur schwarz oder weiß zu geben scheint. Anstatt sich auf flexible Lösungen zu verständigen, die es Rauchern und Nicht-Rauchern ermöglicht, sich beide in der Öffentlichkeit ungestört aufzuhalten, muss es in Deutschland das absolute Rauchverbot geben. Vorher wird von militanten Gesundheitsaposteln keine Ruhe gegeben.
Dass Nikotin- und Alkoholgenuss (!) kulturgeschichtliche Errungenschaften sind, ist wohl unbestritten. Um wie viel ärmer wäre unsere Welt ohne diese Genüsse (man frage sich beispielsweise, ob Van Gogh oder Hemingway in der gleichen Art und Weise herausragende Werke geschaffen hätten, wenn sie immer nüchtern gewesen wären) Genausowenig ist unbestritten, wohin Missbrauch führen kann. Aber auch Rausch gehört seit Anbeginn der Menschheit zur selbigen....aber darum geht es hier nicht.
Dass man als Raucher immer Rücksicht auf Nichtraucher in der Öffentlichkeit nehmen sollte, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Es sollte aber eben auch für Raucher die Möglichkeit zu einem geselligen Beisammensein in der Öffentlichkeit geben. Den Verweis auf die privaten Räume finde ich ehrlich gesagt ziemlich daneben. Wenn wir mal so weit sind, dass wir bestimmte Genüsse nur noch in den eigenen vier Wänden zelebrieren dürfen, dann gute Nacht Marie. Ziemlich traurige Vorstellung.
Wie gesagt, ich halte von derartigen Verboten wenig. Jeder Wirte sollte für sich die Möglichkeit haben zu entscheiden, wie er sein Lokal gestalten möchte. Ich finde es ein Frechheit, in was der Staat sich inzwischen alles einmischt (anstatt sich um wirkliche Probleme zu kümmern).
Und noch eine Anmerkung zu den dämlichen Warnhinweisen: Glaubt wirklich irgendwer, dass diese jemanden davon abhalten, zu rauchen oder Alkohol zu trinken?! Einen bewussten Umgang mit Nikotin und Alkohol erreicht man, indem man als Erwachsener diesen vorlebt und nicht durch dümmliche Warnungen.
In der Wahrnehmung sind mir Pfeifenraucher (von allen gesundheitlichen oder geruchsbelaestigenden Aspekten des Rauchens abgesehen) aufgrund der Theatralik und Zelebrierung ihres "Hobbies" etwas suspekt, und ich empfinde die Vehemenz, mit welcher hier Pfeiferauchen -insbesondere in der Oeffentlichkeit- verteidigt wird, als eine Moeglichkeit, aufzufallen. Falls also keine histrionischen Beweggruende dem Rauchen zugrunde liegen, sollte der "Genuss" also auch im Privaten moeglich sein. Anderen wegen des eigenen "Genusses" Opfer abzuverlangen ist also nicht nur in hoechstem Masse egoistisch, sondern ebenso stillos !
Nun, es soll auch Personen geben, denen Menschen in maßgeschneiderten Anzügen aus der Savile Row suspekt sind. Aber das nur am Rande
Wenn Du Pfeifenraucher prinzipiell für Selbstdarsteller hältst, ist das eine legitime - wenn auch ziemlich platte - Meinung, die aber leider so gar nichts mit diesem Thread zu tun hat. Also zu diesem Thema bitte einen eigenen Thread aufmachen. Dort darf man sich dann gerne verbal und vehement die Köpfe einhauen.