Also zunächst mal:
Nein.
Vielleicht bin ich blind und finde unter de.icebreaker.com einfach nur die Schlechtwetteroberbekleidung nicht? Ich sehe da maximal Soft Shell, wasserabweisend.
Also ist ja nicht so, dass ich keinen Vergleich hätte und beide Alternativen nicht ausreichend getestet hätte, allerdings zugegebenermaßen nur auf klammen Hütten.
Gerade zum Wandern finde ich die Icebreakersachen (sowohl Unterbekleidung, als auch Jacken, Hosen etc.) optimal, besonders, weil ich bei Temperaturschwankungen (Gipfel, Sonne, Wind, Tal) nicht ständig irgendwas an- und wieder ausziehen muss. Was das im Endeffekt mit dem Gewicht zu tun hat, verstehe ich zwar nicht, zumal die Icebreakersachen allesamt sehr leicht sind - wir können ja gerne mal einen Gewichtsvergleich bei gleicher Bestückung des Rucksacks machen. Würde mich tatsächlich interessieren.
Klar, schönwetterwandern geht mit Naturfasern, die verlieren halt schnell wenns nass wird. Über mehrere Tage ohne Koffer, d.h. nur mit dem was Du mit Dir rumträgst. Eine Baumwollhose langsam nass werden zu lassen ist das eine, morgens bei 10 Grad in eine nasse Hose reinzumüssen etwas anderes.
Gewicht ist relevant wenn ich es tragen muss. Bei gleichem Schutz gegen Kälte, Nässe, Wind sind, mal von Daune abgesehen, die künstlichen Lösungen leichter. Wenn Du Touren gehst hast Du pro Tag schonmal ein Kilogramm Essen dabei, also bei einer guten Woche 10kg. (Zelt, Kocher, Brennstoff)/2 nochmal drei kg, Schlafsack und -Matte wieder drei, der Rucksack zweieinhalb. Bisschen Kleinkram, und Du bist ohne Kleidung ruckzuck auf gut 20 kg - und jetzt kommst Du mit der Kleidung, für eine Woche, gegen skandinavisches/alpines Wetter. Willst Du da dicken Tweed nehmen wie weiland Hillary? Auch der suppt nach dem zweiten Regentag spätestens durch und wiegt zu dem Zeitpunkt schon 8 Pfund (statt 800g wie die dreilagige Goretexjacke). Dann schwere Schaffelle als Liegeunterlage statt Isomatte? Pfadfinderkohte statt Leichtgewichtstrekkingzelt? Bärenfell statt Schlafsack?
OK, Polemik beiseite: Drei Tage überwiegend Regenwetter, Temperaturwechsel zwischen 7-22 Grad, auch mal stramme Windböen, nachts trocknet nichts (weil <10 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit). Meine Kleidung wiegt 3,8 kg (Jacke: 1kg, G1000-Hose 800g, Gore-Überhose 800g, Soft shell Fleece 700g, Hemd 300g, Unterwäsche Miregal[1] 200g). Ich bin nach den drei Tagen weitgehend trocken[2]. Wieviel Gewicht brauchst Du um nach drei Tagen nicht nass zu sein?
[1] Spezialmischgewebe, patent pending!
[2] Aber schlecht gelaunt. Drei Tage Regenwetter bin ich lieber im Zelt als unterwegs.