Outdoor.

Ansonsten ist im wirklichen Outdoorbereich für alles was nicht die Haut berührt Kunstfaser praktisch alternativlos. Und sei es beim Funktionalität/Gewicht-Faktor.

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Einspruch! Schuhe aus Leder, Hemd aus Baumwolle, Troyer aus Kaschmir, Schweden- oder Barbourjacke sind bei meinen Fahrten ohne Gasthauseinkehr praktisch alternativlos. Einzige Kunstfaser: Ajungilak Tyin Winter- bzw. BW-Schlafsack.
 
Also zunächst mal: :confused:

Nein.

Vielleicht bin ich blind und finde unter de.icebreaker.com einfach nur die Schlechtwetteroberbekleidung nicht? Ich sehe da maximal Soft Shell, wasserabweisend.

Also ist ja nicht so, dass ich keinen Vergleich hätte und beide Alternativen nicht ausreichend getestet hätte, allerdings zugegebenermaßen nur auf klammen Hütten. ;)
Gerade zum Wandern finde ich die Icebreakersachen (sowohl Unterbekleidung, als auch Jacken, Hosen etc.) optimal, besonders, weil ich bei Temperaturschwankungen (Gipfel, Sonne, Wind, Tal) nicht ständig irgendwas an- und wieder ausziehen muss. Was das im Endeffekt mit dem Gewicht zu tun hat, verstehe ich zwar nicht, zumal die Icebreakersachen allesamt sehr leicht sind - wir können ja gerne mal einen Gewichtsvergleich bei gleicher Bestückung des Rucksacks machen. Würde mich tatsächlich interessieren.

Klar, schönwetterwandern geht mit Naturfasern, die verlieren halt schnell wenns nass wird. Über mehrere Tage ohne Koffer, d.h. nur mit dem was Du mit Dir rumträgst. Eine Baumwollhose langsam nass werden zu lassen ist das eine, morgens bei 10 Grad in eine nasse Hose reinzumüssen etwas anderes.

Gewicht ist relevant wenn ich es tragen muss. Bei gleichem Schutz gegen Kälte, Nässe, Wind sind, mal von Daune abgesehen, die künstlichen Lösungen leichter. Wenn Du Touren gehst hast Du pro Tag schonmal ein Kilogramm Essen dabei, also bei einer guten Woche 10kg. (Zelt, Kocher, Brennstoff)/2 nochmal drei kg, Schlafsack und -Matte wieder drei, der Rucksack zweieinhalb. Bisschen Kleinkram, und Du bist ohne Kleidung ruckzuck auf gut 20 kg - und jetzt kommst Du mit der Kleidung, für eine Woche, gegen skandinavisches/alpines Wetter. Willst Du da dicken Tweed nehmen wie weiland Hillary? Auch der suppt nach dem zweiten Regentag spätestens durch und wiegt zu dem Zeitpunkt schon 8 Pfund (statt 800g wie die dreilagige Goretexjacke). Dann schwere Schaffelle als Liegeunterlage statt Isomatte? Pfadfinderkohte statt Leichtgewichtstrekkingzelt? Bärenfell statt Schlafsack?

OK, Polemik beiseite: Drei Tage überwiegend Regenwetter, Temperaturwechsel zwischen 7-22 Grad, auch mal stramme Windböen, nachts trocknet nichts (weil <10 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit). Meine Kleidung wiegt 3,8 kg (Jacke: 1kg, G1000-Hose 800g, Gore-Überhose 800g, Soft shell Fleece 700g, Hemd 300g, Unterwäsche Miregal[1] 200g). Ich bin nach den drei Tagen weitgehend trocken[2]. Wieviel Gewicht brauchst Du um nach drei Tagen nicht nass zu sein?

[1] Spezialmischgewebe, patent pending!
[2] Aber schlecht gelaunt. Drei Tage Regenwetter bin ich lieber im Zelt als unterwegs.
 
Es geht ja hier nur um Kleidung, so weit ich das sehe. Habe nie etwas von Zelt und sonstiger Ausrüstung geschrieben. Von daher schreibe ich da jetzt mal nichts zu.
Ich finde Wolle allein schon aus dem Grund angenehm, dass sie selbst dann noch wärmt, wenn sie nass ist. Zudem merkt man bei ihr erst vergleichsweise spät die eingedrungene Feuchtigkeit.
Auf einem Trip wie von dir angesprochen, würde ich mich sicher auch vorher noch beraten lassen.
Allerdings wandert ukhh ja auf den Azoren (die meines Wissens nach ein recht ausgeglichenes Klima haben) und nicht in Lappland.
 
Es kommt auf die Art der Tour an. Eintägige Spaziergänge ohne Ausrüstung und Wechselkleidung sind kein Problem, da macht das Gewicht der Klamotten das Kraut nicht fett. Unsere Vorgenerationen sind auch längere Touren mit Loden und Leder gegangen, und haben (meist) überlebt. Ann0 2014 macht man sich eine mehrtägige Tour im Wortsinne "leichter" wenn man auf Kunstfasern setzt. Und gerade im Sport oder Outdoorbereich widerlegt moderne Kunstfaser effektiv jedes Gerücht man würde schneller schwitzen, eher stinken oder sonstwas - das gilt für billige Polyesteranzüge eventuell noch (kaufe ich nicht, kann ich nicht beurteilen), aber Outdoorkleidung renommierter Hersteller ist in aller Regel leicht, robust, atmungsaktiv, schnelltrocknend und flexibel genug um damit genug Bewegungsradius zu haben. Und das alles trotz (oder besser wegen) der Kunstfaser.

Klar gibt es auch tolle Wollsachen, oder auch Bambusfaser und Bauwolle die durchaus OK ist. Ich habe einiges von Elkline, das hält was aus und ist reine Baumwolle. Nur, das Gewichts- und Schnelltrockenduell verlieren die Baumwollsachen gegen UnderArmour, Arcteryx und Co quasi IMMER.
 
Einspruch! Schuhe aus Leder, Hemd aus Baumwolle, Troyer aus Kaschmir, Schweden- oder Barbourjacke sind bei meinen Fahrten ohne Gasthauseinkehr praktisch alternativlos. Einzige Kunstfaser: Ajungilak Tyin Winter- bzw. BW-Schlafsack.

Zu meinen geliebten Lederstiefeln stehe ich, weiss aber dass die aus Plastik viel leichter und deutlich funktionaler wären. Das ist eine bewusste, nostalgische Entscheidung, ich muss ja nicht alles optimieren.

Das Baumwollhemd ist ja ok, aber auch hier sollte man sich bewusst sein dass Plastik leichter ist und, wenn es nass wird (von außen oder innen) deutlich langsamer trocknet.

Und Barbour - Dumeinegüte. Du weisst schon dass Du auf die Aussage "künstlich ist spätestens beim Funktionalität/Gewicht-Faktor alternativlos" geantwortet hast? So eine Barbourjacke wiegt einen halben Zentner, und verliert in Atmungsaktivität ebenso wie in Regendichtigkeit gegen eine gute Outdoorjacke, auch wenn sie nur halb soviel kostet.

Und Dein Rucksack, Zelt und Liegeunterlage sind auch ohne Kunstfaser? Das finde ich interessant, was verwendest Du da?

Ich sage ja nicht dass man sowas ohne Plastik nicht machen kann. Hat Hillary auch, und Amundsen ebenfalls. Ist halt gemessen an heutigen Möglichkeiten immenser Aufwand.
 
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Sofern sich die Arbeit nicht aufschiebt, machst du anscheinend alles richtig.
Die Tchibofraktion ist im übrigen überzeugt von ihrer Funktionsbekleidung.
Trotz der niedrigen Preisgestaltung.

Grüße, André.
 
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Erstmal vielen Dank an alle.

Ich werd jetzt einfach mal meine Beinlinge noch einpacken. :D Wenn die Hose dann zu kalt ist, zieh ich die untendrunter.
Hab grad gesehen, dass es am Urlaubsziel nächste Woche nur so 17°C werden. Dazu noch etwas Regen. :mad:

Das kann ja heiter werden.
 
Ich würde am liebsten meinen Wollcolani (gefühlte 8kg) und den Wolltroyer mitnehmen.
Blöd ist nur, dass das Zeug einfach zu schwer ist. Bei den Flügen (auch zwischen den Inseln) sind 20kg erlaubt.

Ich brauche bei dem launischen Klima ja alles von 10 - 22°C, nass, trocken, stürmisch........alles für 3 Wochen.
Daher bleibt nur LEICHT. Selbst die Stiefel muss ich ja schon während es Fluges anhaben.
 
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