No-name und hauseigene Produkte

Finleandro

Member
Als Anschluß zum "No label Hersteller" - Thread, möchte ich gerne diesen hier starten, indem ich gerne die Sinnhaftigkeit von no-name oder hauseigenen Produkten diskutieren würde. Hier wird immer nur das Teuerste vom Teuersten besprochen und kritisiert, dabei geht ganz folgendes Motto verloren:

Auch billig kann schön sein.

... natürlich nicht immer. Aber es kommt auf die Situationen an. Was haltet also ihr von solchen Produkten? Trägt ihr sogar solche oder habt ihr es vor? Wann könnten sie angebracht sein und darf sich ein Gentleman über dieses Thema überhaupt Gedanken machen?
 
...ist ja auch Geschmackssache - eine klassische weiße Espressotasse ist funktional, billig und wie ich finde schön - sie konnte man in den 50er Jahren schon gut anschauen und auch in den nächsten 50 Jahren - eine Espressotasse von Versace ist auch(und da die Schönheit im Auge des Betrachters liegt) schön, aber kostet schon ein wenig mehr....und vielleicht nicht gar so praktisch, weil das Porzellan recht dünnwandig ist und so die Wärme etwas weniger gut speichert...

...auch ein einfacher Bleistift von Faber-Castell ist mit 1-2 € billig - aber gut, praktisch und ein Klassiker....
 
Was mir dazu auch einfällt:
Krawatten von den P&C-Hausmarken. Die Dinger gibts z.T. für unter 20€ und ab und zu sind ein paar echt Schöne dabei. Das gleiche bei Einstecktüchern.
 
... dabei geht ganz folgendes Motto verloren:

Auch billig kann schön sein.

... Was haltet also ihr von solchen Produkten? ...


Hallo,

für billig muss man
1.) Ahnung von Kleidung, Stoffen und Verarbeitung
2.) extrem viel Zeit zum suchen, anprobieren und genauen ansehen
3.) ein dickes Fell und gute Nerven für Nacharbeiten, Umtausch usw.
haben.

Beispiel:
Im Dezember 2009 suchte ich eine Caban-Jacke. Bei Burberry-Online z.B. 795 €.

Bei meinem Lieblingsshop Hirmer in Frankfurt anprobiert:
Barbour Caban-Jacke für 439 € reduziert auf 290 €. Paßte aber irgendwie nicht richtig im Sitz. Also nicht so, wie ich es für diese Preislage erwartet hätte.

Dann habe ich in einem Online-Shop eine Caban-Jacke für 79 € bestellt. 2 Tage später Paket da. Überraschung: Passte erstaunlich gut und trägt sich auch sehr angenehm. Doch dann, nach 5 x tragen vielen die ersten Knöpfe ab. Nach 10 x tragen bemerkte ich, dass das Innenfutter anfängt, an den Ärmel herauszuhängen. Später Mitte Januar war ich nochmals im gleichen Online-Shop und mußte feststellen, dass meine Caban-Jacke für 39 € im Sale ist. Zwischendurch gab es auch einen Mittwoch welche bei Aldi für 19 € habe ich mir sagen lassen.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wofür er wieviel ausgeben will und kann. Meine Lebenserfahrung hat aber bisher leider immer wieder "John Ruskin" bestätigt.

Grüße
Günter

p.s.: Ob zu "John Ruskin's" Zeit eine Caban-Jacke eine Spannweite von 19 - 795 € hatte?
 
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Was mir dazu auch einfällt:
Krawatten von den P&C-Hausmarken. Die Dinger gibts z.T. für unter 20€ und ab und zu sind ein paar echt Schöne dabei. Das gleiche bei Einstecktüchern.

Billig ist ganz sicher nicht an absoluten Preisgrößen festzumachen. Wenn ich einen gebrauchten Anzug, z.B. von Ozwald Boateng kaufe, der 1 mal getragen wurde, und jetzt nur noch 120 Pfund kosten soll, dann sind 120 Pfund billig.
Wenn ich aber für ne Burberry-Jacke, die nicht besser als das Label XY ist, nur wegen des Namens 500 Euro bezahlen soll, dann ist das teuer.

Bei P&C bekommt man für kleines Geld definitiv Basics (Hemden, Krawatten, Einstecktücher), die nicht nach dem ersten Waschen auseinanderfallen.

Von daher: ja, ich trage billig, und ich bilde mir ein, dass man es mir nicht ansieht :)
 
Billig ohne PLV geht nicht.

Aber was Bengal Stripe im Maßschuh Thread geschrieben hat, ist ein sehr guter Maßstab: Wenn du nicht in der Lage bist, die Unterschiede zu erkennen, kauf das Billige, es wird deinen Ansprüchen genügen.

Andererseits is as Klump oiwei zwoamoi deier.

Also, wenig+teuer >> viel+billig?
 
Billig ohne PLV geht nicht.

Aber was Bengal Stripe im Maßschuh Thread geschrieben hat, ist ein sehr guter Maßstab: Wenn du nicht in der Lage bist, die Unterschiede zu erkennen, kauf das Billige, es wird deinen Ansprüchen genügen.

Andererseits is as Klump oiwei zwoamoi deier.

Also, wenig+teuer >> viel+billig?

S´Glump a scho...aber es muass ned unbedingt a Glump sei, bloas weil´s es um a kloanes Göld kriagst...woast!

Bengal Stripe hat absolut recht: wenn du den Unterschied nicht merkst, dann nimm billig.
 
Hier würde eine Unterscheidung der Attribute "billig", "günstig" und "preiswert" Licht in die Sache bringen.

"Billig" wäre für mich kik: extrem niedriger Preis, schlecht gemacht.

"Günstig" bedeutet eher kleiner Preis, eher gutes PLV.

"Preiswert" bedeutet einfach gutes PLV - sei's der 5000€ Rubinacci-Anzug (dabei ist es sicher ein subjektiv gutes PLV) oder die APC Jeans.
 
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