Lions und Rotary


Das war keinesfalls despektierlich gemeint. Ich habe lediglich eine Alternative zu den amerikanischen Modellen aufgezeigt. Nicht jeder fühlt sich in diesen Systemen gut aufgehoben. Nicht jeder, der etwas für seine Gesundheit tun will, kann etwas mit dem spirituellen Hintergrund beim Yoga anfangen. Und auch nicht jeder, der Kampfsport machen will, hat Bock, mit japanischen Klamotten und Ausdrücken durch die Trainingshalle zu hüpfen...
Die Beispiele ließen sich endlos weiterführen.

Ehrenamt ist auch nicht gleich Ehrenamt. Ich kann - wenn ich es mir leisten kann - für einen guten Zweck eine große Summe spenden. Mein Gewissen fühlt sich gut an und ich grinse mit einem Riesen-Scheck in der Hand in die Kamera.
Ich kann aber auch die Ärmel hochkrempeln und vor Ort anpacken, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Sei es bei Fluthilfe- oder Erdbebenprojekten.
Mit Lions und Rotary bringe ich - bitte völlig wertfrei verstehen - meist ersteres (die Schecknummer) in Verbindung.

Ich toleriere jeden, der sich gesellschaftlich engagiert. Mein Post war keine Kritik an den "Amis", sondern nur eine andere Herangehensweise an das Thema Ehrenamt und das Aufzeigen von Alternativen.

Es gibt genügend weitere Alternativen wie Feuerwehr, THW, Johanniter, die alle Leute suchen.
 

Das mit dem Überkonfessionell scheint ein Verrat der eigenen Geschichte zu sein.

So sehr ich es verstehe, dass jemand helfen oder spenden will und so gut gemeint das ist aber ein wenig Kritikfähigkeit sollte man sich bewahren. Das gilt für alle NGOs und deren Mitglieder.
 

Mentalität und Verständnis ist nicht alles. Wichtig ist auch (und vor allem) das Steuersystem in den USA. Der Wohlhabende überlegt sich "Lieber spenden als Steuer zahlen". Das Geld dort sitzt lockerer als bei uns, weil es eh weg wäre. Der Staat und die staatliche kontrolle wird ausgehebelt. Ein Sozialsystem wie bei uns kann und will sich der Staat dort nicht leisten. Also Millionärsgusto als staatliche Kontrolle.
 


Für mich als überzeugten Atheisten keine Alternative.
 
Das ist mit dem spenden vs anpacken kommt auf das Einkommen an. (direkt monetär. Signalwirkung etc. außen vor)

Simpel ausgedrückt.
Wenn mein eigener Tagesverdienst höher ist als der Lohn eines Anpackers, arbeite ich doch besser und spende das Einkommen um so den (oder die) Anpacker zu bezahlen.

Rolf Dobelli hat dazu einen netten Text geschrieben.
Freiwilligen Arbeit ist nur was für Prominente (oder ähnlich)

Dort bringt er das ganz gut auf den Punkt.

Sprich das Spenden kann (!) sinnvoller sein als das eigene mitarbeiten.
 

Spricht ja letztlich nichts dagegen beides zu tun. Den meisten fehlt ja von der Arbeitszeit her auch die Flexibilität, um sagen zu können, ich arbeite lieber mehr und spende das, anstatt selbst Freiwilligenarbeit zu übernehmen.
Als Selbstständiger sieht es natürlich teilwiese etwas anders aus.