Leinen (-hemden) und das Eingehen beim Waschen

Turner

Active Member
So langsam bekomme ich wieder Lust mir Gedanken um die Sommergarderobe zu machen und dabei stehen Leinenhemden ganz oben auf der Liste. Mir stellt sich aber die Frage, in wieweit sie bei den ersten Wäschen eingehen, wenn man bei 30° oder 40 °C wäscht und ohne Trockner arbeitet? Bei meinem bisher ersten und einzigen Leinenhemd habe ich darauf nicht weiter geachtet.

Sollte man im Geschäft ggf. eine Kragenweite mehr und/oder etwas längere Ärmel wählen? Macht die Webart und das Stoffgewicht auch einen Unterschied?
 
Webart und Stoffgewicht spielen definitiv eine Rolle. Jeder Stoff verhält sich anders. Mehr als 5 Prozent sollte ein Qualitätsstoff in Laufrichtung allerdings nicht verlieren. Du kannst es also ausrechnen. Ein 60-Zentimeter-Ärmel läuft maximal drei Zentimeter ein. Bei einem Kragen dürften es maximal 2 Zentimeter sein. Ich würde also durchaus auf ein bisschen Spielraum achten.

Was übrigens ganz gut hilft ist der Schonwaschgang bei 30 Grad. Das reicht völlig und das Einlaufen hält sich, nach meinen Beobachtungen, stark in Grenzen.
 
Danke für Deine Anmerkung. Würdest Du die Gefahr eines 5%igen Einlaufens schon bei niedrigen Waschtemperaturen sehen, oder erst bei 50°C und mehr?

Oder anders gefragt: wählst Du auch bei diesen niedrigen Temperaturen ein etwas größeres/weiteres Hemd oder aber Kragen und Arme im Neuzustand passend?

Frage zur Laufrichtung: ich habe verschiedentlich gelesen, dass Stoffe in der Länge eingehen, also Körper und Arme kürzer werden, aber die Breite i. d. R. konstant bleibt. Wie verhält sich das bei einem Kragen, zumal wenn er verstärkt (und verklebt) ist?
 
Die 5 Prozent würde ich als theoretischen Höchstwert sehen. Da musst du schon mit Hitze rangehen oder aber Pech haben, was die Qualität angeht.

Ich persönlich wähle ein neu passendes Hemd, aber ich wasche Hemden eben auch nie über 30 Grad. Das hat bisher funktioniert.

Kragen werden mit der Laufrichtung des Stoffes zugeschnitten, laufen also auch ein. Wenn die mit irgendeiner Klebeeinlage verstärkt sind, die nicht mit einläuft, dann kann das natürlich sehr unschön aussehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich der Kleber langfristig durch so was löst.
 
Ich wasche meine Hemden (egal ob Baumwolle oder Leinen) immer mit 40° oder auch 60°. Vor allem, damit auch die Manschetten wirklich sauber werden. Gute Baumwolle hält das aus, und ich habe auch noch nie Würgegefühle nach der Wäsche empfunden. Die Hersteller geben aus Sicherheitsgründen i.d.R. eine niedrigere Temperatur zum Waschen als nötig an.
 
Muss nicht mal Leinen sein. Leider sind 3-5% halt schnell genug um ein Hemd untragbar zu machen.

Mir ist unlängst ein neues MTM-Hemd von Müller aus Baumwollflanell bei der ersten Wäsche bei 30°C so eingelaufen, dass Kragen und Ärmellänge zu klein bzw. kurz wurden. Laut Müller kann das schon mal passieren, sie können es nicht vorab kalkulieren und es sei kein Reklamationsgrund. Man kann für 7,50 EUR vorab die Option "heiss mangeln" wählen, damit die Schrumpfgefahr sinkt. :rolleyes:
 
Das ist wirklich ein Ärgernis. Man scheint bei dieser Firma aber auch nicht allzu viel Wert darauf zu legen, Kunden zu halten.
 
Naja, man war schon bestrebt, mir zu helfen. Nachdem ich meinen Unmut kundgetan hatte, wurde mir aus Kulanz eine Neuanfertigung mit kostenlosem Vorab-Heissmangeln angeboten. Ich finde das Vorgehen an sich halt komisch, aber man kann es auch anders herum sehen: Wenn dadurch "Wäschekrumpf" ausgeschlossen werden kann, ist es ein Service, den sonst kein anderer mir bekannter Anbieter im Portfolio hat :D
 
Das macht die Sache schon besser. Ich finde, diese Kulanz gehört sich in solchen Fällen auch und ist ökonomisch sinnvoll, wenn man Dich als Kunden behalten will.
 
Zurück
Oben