Auch wenn das jetzt von oben herab klingt, wartet einfach ab, was ihr beruflich machen werdet. Das einzige was ich Euch prophezeien würde: Das Mitnehmen von Schönfelder oder sowas außerhalb des Büros ist für einen Volljuristen eine der sichersten Methoden, sich in einem professionellen Umfeld lächerlich zu machen. Das Maximale ist der dünne Ergänzungsband mit dem bestückt, was man so braucht oder ein Beck-Text und vielleicht mal ein kleiner Kommentar.
Strafverteidiger haben z.B. meist relativ dünne Akten (blue collar) oder müssten mit dem LKW fahren (white collar) und haben deswegen die 80.000 Seiten-Akte gescannt auf ihrem Notebook.
In Zivilverfahren können die Akten ziemlich dick werden, aber die Notebook-Lösung ist da weniger beliebt, da kann’s dann mal ein dickeres Paket sein. Da wir im passenden Forum sind, gehe ich davon aus, dass Ihr alle auch slimline bespoke-Roben machen lassen wollt, dafür sollte ja dann eh ein Kleidersack dazu.
80% der Anwaltschaft sind heutzutage aber eh nicht mehr forensisch tätig und dann werdet Ihr wahrscheinlich Vertragsentwürfe durch die Welt schleppen müssen. Je nachdem was für Verträge kann das viel oder wenig sein. Das Zeug wird dann auch gerne durch Bahnhöfe, Flughäfen, Züge und Flugzeuge getragen, wo es ziemlich strapaziert wird. So hübsch, hübsche Ledersachen da sind, sind da unhübsche TUMI-Nylonteile wesentlich strapazierfähiger und werden auch von 95% der Betroffenen benutzt.
Der beste Tipp ist aber: Abwarten was ihr beruflich macht und was demzufolge zu transportieren sein wird und wohin. Kleine Akte zum Gerichtsgebäude gegenüber oder fettes Papierkonvolut im Regionalflieger, wo man freundlich aufgefordert wird auch sperrigeres Handgepäck beim Einsteigen abzugeben und unzarten Händen zu überlassen. Der nette Lederkoffer mag unheimlich stylish sein und auf dem Weg zum Gerichtsgebäude gegenüber geht das auch super, für die Vielflieger ist das aber nicht gut.
Und im übrigen: Wenn Ihr plant Euch als Associate in einer Großkanzlei zu verdingen, werdet ihr fast immer in Begleitung eines Partners unterwegs sein. Auch in diesen Kreisen sind die TUMI-artigen Gepäckstücke inzwischen massiv beliebt (weil sie einfach praktisch und robust sind) und es ist vielleicht nicht ideal, beim Chef primär damit aufzufallen, dass man schickere Aktentaschen benutzt als er.