Ledertasche für "Juristengepäck"

Also, dieses ganze "ich kann aber mehr schleppen als Du" erinnert mich als definitiven Nichtjuristen an die Antwort des Mathematikdozenten an uns Nebenfächler was denn als Taschenrechner in der Klausur zugelassen wäre: "Beim Anschalten darf nicht das Licht flackern".

Ja, das war lange. lange vor Smartphones & Co. Aber diese Formulierung von "wenn ihr glaubt dass die Leistung durch Mitbringen von Gerätschaften erbracht werden kann irrt ihr euch" finde ich nach wie vor sehr schön.
 
Ich kann es noch nicht beurteilen. Fange nach der Diss jetzt im Januar erst mit dem Referendariat an. Habe nur in meiner Zeit bei verschiedenen Kanzleien von ganz klein bis ziemlich groß immer diese unsäglichen Busfahrerkoffer gesehen, selbst bei Anwälten die sonst einen oderntlichen Modegeschmack hatten. So ein Ding will ich mir aber ums Verrecken nicht zulassen, weil ich ja schon alternativen gesehen habe. Einmal war es eine Aktentasche aus rotbraunem Leder. War ein bißchen wie eine dieser alten Doktortaschen geformt. Große rechteckige Grundfläche, oben dann schmaler zulaufend. Ganz cleanes Leder außen. Sah super hochwertig aus. Muss dann nur noch drinnen eine von den Schienen sein, in die man die Akten einhängt, Plus (im Notfall) Platz für einen Backstein. Das darf wenn ich mal groß bin ruhig 1-2 Tausender kosten, will nur einfach wissen wo man das bekommt.
 
Bei uns hat keiner so einen Backstein, auch wenn ich schon Kollegen vor Gericht mit solchen Taschen gesehen habe. Habe mich immer gefragt, was die transportieren.
Einen Schönfelder oder ahnliches habe ich noch nie bei einem Kollegen gesehen. In Gesetzestexte schaut man in der Verhandlung praktisch nie. Wenn, dann reicht ein Becktext. Jetzt mag das je nach Rechtgebiet verschieden sein, aber ich würde aus meiner Erfahrung Folgendes empfehlen:
Such dir eine schöne Tasche, in die auch mal eine drei bis fünf Zentimeter Akte passt. Ob du die Robe auch reinquetschen können willst, musst du wissen.
Diese Tasche wirst du wohl in mindestens 95 Prozent der Fälle nutzen können. Für die Ausnahme, dass mal mehr mit muss, kaufste dir was Größeres.
Vielleicht wartest du aber auch einfach mal ab und guckst nach zwei drei Monaten Arbeit, was du wirklich brauchst.
 
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Auch wenn das jetzt von oben herab klingt, wartet einfach ab, was ihr beruflich machen werdet. Das einzige was ich Euch prophezeien würde: Das Mitnehmen von Schönfelder oder sowas außerhalb des Büros ist für einen Volljuristen eine der sichersten Methoden, sich in einem professionellen Umfeld lächerlich zu machen. Das Maximale ist der dünne Ergänzungsband mit dem bestückt, was man so braucht oder ein Beck-Text und vielleicht mal ein kleiner Kommentar.

Strafverteidiger haben z.B. meist relativ dünne Akten (blue collar) oder müssten mit dem LKW fahren (white collar) und haben deswegen die 80.000 Seiten-Akte gescannt auf ihrem Notebook.
In Zivilverfahren können die Akten ziemlich dick werden, aber die Notebook-Lösung ist da weniger beliebt, da kann’s dann mal ein dickeres Paket sein. Da wir im passenden Forum sind, gehe ich davon aus, dass Ihr alle auch slimline bespoke-Roben machen lassen wollt, dafür sollte ja dann eh ein Kleidersack dazu.

80% der Anwaltschaft sind heutzutage aber eh nicht mehr forensisch tätig und dann werdet Ihr wahrscheinlich Vertragsentwürfe durch die Welt schleppen müssen. Je nachdem was für Verträge kann das viel oder wenig sein. Das Zeug wird dann auch gerne durch Bahnhöfe, Flughäfen, Züge und Flugzeuge getragen, wo es ziemlich strapaziert wird. So hübsch, hübsche Ledersachen da sind, sind da unhübsche TUMI-Nylonteile wesentlich strapazierfähiger und werden auch von 95% der Betroffenen benutzt.

Der beste Tipp ist aber: Abwarten was ihr beruflich macht und was demzufolge zu transportieren sein wird und wohin. Kleine Akte zum Gerichtsgebäude gegenüber oder fettes Papierkonvolut im Regionalflieger, wo man freundlich aufgefordert wird auch sperrigeres Handgepäck beim Einsteigen abzugeben und unzarten Händen zu überlassen. Der nette Lederkoffer mag unheimlich stylish sein und auf dem Weg zum Gerichtsgebäude gegenüber geht das auch super, für die Vielflieger ist das aber nicht gut.

Und im übrigen: Wenn Ihr plant Euch als Associate in einer Großkanzlei zu verdingen, werdet ihr fast immer in Begleitung eines Partners unterwegs sein. Auch in diesen Kreisen sind die TUMI-artigen Gepäckstücke inzwischen massiv beliebt (weil sie einfach praktisch und robust sind) und es ist vielleicht nicht ideal, beim Chef primär damit aufzufallen, dass man schickere Aktentaschen benutzt als er.
 
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Danke für den Hinweis. Finde dein Pseudonym in diesem Zusammenhang übrigens sehr lustig ;-)

Werde meine Anwaltsstation bei einer Großkanzlei in Köln im Bereich "Geistiges Eigentum" machen. Da werde ich ohnehin erstmal mit etwas Zurückhaltendem aufschlagen. Dann gucke ich mal wie es weitergeht, und die korresponiderenden Bedürfnisse an eine Tasche so sind. Wenn aber jemand von einer stylishen Anwaltstasche mit genügend Platz hört, bitte melden!
 
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