Klassische Kleidung = konservative Sturköpfigkeit?

Ich habe den Artikel als billige Werbung für die neue Anzugmode gelesen. Die dargestellten Schlussfolgerungen finde ich insgesamt oberflächlich. Die Frage, was zu wem passt, wird gänzlich ausgeblendet. Der weit überwiegende Teil der Männer sieht in den sog. modernen Anzügen (verkürzte Form) entweder herausgewachsen, wurschtig oder einfach albern aus.

Die Interpretation von Gast zugrunde gelegt, ok. Ich kann diese aber aus dem Artikel nicht schlussfolgern.
 
Aber was ist "typisch deutsch"?

Als "typisch deutsch" empfinde ich z.B. den sog. Heinz-Erhardt-Anzug.

Bestens präsentiert von Heinz Erhardt (natürlich!), Helmut Kohl (da in Übergröße),
Harald Schmidt (in der dünnen, langen Version)...

Klassisch, schön, blau, aber eben auch ein wenig überkorrekt, starr, langweilig.

Persönlich glaube ich, der größte Stilfeind ist diese seltsame Vorstellung, sich in völliger Ablehung jeglicher Regel anzuziehen, hätte irgendwas mit Freiheit zu tun. Als ob gute Kleidung eine erzwungene Uniformierung wäre und nicht der Akt einer freiwilligen Lust.

Aber das ist jetzt nur meine Meinung.
Gruß
Obelix
 
"David" hat allerdings sicher nicht die Bügelfalte in der Hose erfunden. Aber halb so schlimm. Das kommt eben davon, wenn man jedem Trend folgt, immer nur die neuesten Filme sieht, nie etwas anderes als zeitgenössische Kunstausstellungen besucht und lebende Schriftsteller gelesen hat sowie die Beatles ignoriert.

:D

Meiner Meinung nach eröffnet der Artikel die falsche Alternative zwischen einem als altbacken und restriktiv verstandenen Konservatismus und dem lemmingartigen Aufgreifen aktueller Trends. Wahrer Stil erwächst jedoch aus dem Selbstbewusstsein in Kleidungsfragen sein eigener Mann zu sein und auf kreative und wissende (!) Weise mit Traditionen zu spielen, nach dem motto "you have to know the rules to break them." Man(n) mag da auch mal zeitgeistige Elemente aufgreifen und integrieren, aber die Maxime, dass man durch Befolgung eines noch so scheinbar pluralisierten Modediktats beweist "au courant" zu sein, halte ich dann doch eher für konsumistische Irrlehre.
 
Gefällt mir sehr gut, dieser Satz. Und wenn ich mir dieses Bild so anschaue fühle ich mich in meiner Linie sehr bestätigt. Sie mögen Altmodisch sein, meine Anzüge, aber passen tun sie dafür wenigstens.

Genau das habe ich auch gedacht, der Anzug passt einfach nicht, das hat nichts mit modisch oder nicht zu tun ...
 
:D

Meiner Meinung nach eröffnet der Artikel die falsche Alternative zwischen einem als altbacken und restriktiv verstandenen Konservatismus und dem lemmingartigen Aufgreifen aktueller Trends. Wahrer Stil erwächst jedoch aus dem Selbstbewusstsein in Kleidungsfragen sein eigener Mann zu sein und auf kreative und wissende (!) Weise mit Traditionen zu spielen, nach dem motto "you have to know the rules to break them." Man(n) mag da auch mal zeitgeistige Elemente aufgreifen und integrieren, aber die Maxime, dass man durch Befolgung eines noch so scheinbar pluralisierten Modediktats beweist "au courant" zu sein, halte ich dann doch eher für konsumistische Irrlehre.

Keine weiteren Fragen, Euer Ehren. Perfekt zusammengefaßt.

dE
 
Gefällt mir sehr gut, dieser Satz. Und wenn ich mir dieses Bild so anschaue fühle ich mich in meiner Linie sehr bestätigt. Sie mögen Altmodisch sein, meine Anzüge, aber passen tun sie dafür wenigstens.

lg Algy

Quelle: http://www.manager-magazin.de/life/mode/0,2828,grossbild-2193119-681787,00.html

Kann ich nur beipflichten.
Außerdem finde ich nichts fürchterlicher als eine Veranstaltung, auf der alle in ihrem aktuellen, viel zu kurzen und zu engen 2-Knopf-Sakkos mit violetten Hemden und schmalen Krawatten daher kommen - ohne weder die eigene Figur, noch das Alter zu berücksichtigen.
 
Kann ich nur beipflichten.
Außerdem finde ich nichts fürchterlicher als eine Veranstaltung, auf der alle in ihrem aktuellen, viel zu kurzen und zu engen 2-Knopf-Sakkos mit violetten Hemden und schmalen Krawatten daher kommen - ohne weder die eigene Figur, noch das Alter zu berücksichtigen.


ich weiß nicht, aber die taillierten kurzen Sakkos mit den superschmalen Krawatten, das tragen doch ohnehin junge, mode- und körperbewusste Männer...
Hab noch nie jmd älteres und/oder korpulentes in so einem Outfit gesehen...
 
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