Klarheit über Sohlen

Felice R.

New Member
Guten Tag verehrte Schuhfreunde

Ich bin einem Problem verfallen und wünsche mir dank fachlich korrekter Einschätzung eine Befreiung von diesem. Vor Jahren kaufte ich mir die ersten "richtigen" Schuhe und habe mittlerweile ein ansehnliches Sortiment rahmengenähter Schuhe im unteren-mittleren Preissegment von Cordwainer/shoepassion/feine wiener schuhmanufaktur (alle aus derselben Herstellung), Barker/Loake bis L&M und Allen Edmonds.
Einige dieser Schuhe haben Ledersohlen, die mit einer leicht vertieften Sohlennaht angenäht (und sicher auch verklebt) sind. Doch keiner hat eine echte verdeckte Naht, die vor Abrieb geschützt ist. Nach Rückfragen bei den Händlern und beim Schuhmacher heisst es immer, die Naht darf nicht durchgelaufen werden und sollte durch eine angeklebte Gummisohle geschützt werden.
Das ist irgendwie seltsam: Kauf ich doch Schuhe mit doppelter Rendenbach, um bei jedem Wetter mit Ledersohle unterwegs sein zu können. Aber die zu wenig vertiefte Naht macht diesen Wunsch zunichte. Werde nämlich die Naht verletzt, braucht es eine teure Reparatur.
Besonders ärgerlich ist das auch bei Dainite-Sohlen. Wenn die ordentlich gewölbt verarbeitet sind, ist die Naht geschützt. Wurde sie aber nicht tief genügt eingespannt und sind die Sohlen "flach", droht da bald der Schaden. Da aber eine Dainite-Sohle nicht repariert, sondern ersetzt werden sollte, muss ja eh die Naht neu gemacht werden.
Vor lauter Fragen trau ich mich kaum mehr richtig aufzutreten (!). Wer hat Erfahrungen und versteht mein Problem?

Besten Dank
Felice R.
 
Während Urban wahrscheinlich schon einen längeren Text tippt, kann ich Dir nur die Antwort geben, dass kein einziger meiner Ledersohlen-Schuhe bislang seine Sohle verloren hat, weil die Naht beschädigt wurde. Sohlen gehen an den Stellen kaputt, an denen Du den größten Abrieb hast. Das ist nicht die Naht, sondern irgendwo in der Mitte. Also einfach weiterlaufen und sich an den Schuhen erfreuen.
 
Sohlen gehen an den Stellen kaputt, an denen Du den größten Abrieb hast. Das ist nicht die Naht, sondern irgendwo in der Mitte. Also einfach weiterlaufen und sich an den Schuhen erfreuen.

Was mich interessiert: wie lässt du reparieren?
Neue Sohle inkl. Doppelnaht (wie oft macht der Rahmen das mit und wie sieht das aus? Oder handgenäht?) oder nur geklebt? Oder gibts noch eine Variante?
 
Die alte Sohle teilweise abschleifen und eine Halbsohle aufkleben lassen.
Dann wird die nächste Reparatur entsprechend billiger als eine angenähte Sohle, da der Schuhmacher wieder kleben kann.
Diese Reparatur empfiehlt sich nur für die stark verbreitete Ausführung von Goodyear mit Klebe-/Gemband,
da die Schuhe dabei etwas an Elastizität verlieren.
Bei handeingestochenen und gedoppelten Schuhen würde ich immer eine neue Langsohle aufdoppeln lassen und
zwar von dem Schuhmacher, der die Schuhe auch gemacht hat.

Auf die im Eingangspost gestellten Fragen gehe ich nicht ein - da lasse ich gerne das Feld den lautmalerischen und plakativen,
aber unrichtigen Aussagen der Vorposter - will ja auch bei niemanden einen Augenkatarrh verursachen oder
intellektuell überanstrengen am 2. Adventssonntag. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank an Urban.
Vermutlich steht Deine Erläuterung auch schon mehrfach mit unterschiedlichen Autoren irgendwo hier im Forum, aber trotzdem ist es schön, wenn es bei Bedarf jemand nochmals kurz erklärt.

Um das Thema abzuschließen: Wenn die aufgeklebte Halbsohle irgendwann dann auch wieder einer Reparatur bedarf, müssen doch die Reste der verschlissenen Halbsohle komplett entfernt werden, bevor neu geklebt wird - oder?
 
Oben