Hubertusmantel, Kotze, Wetterfleck

Bärentatze

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Werte Forumsmitglieder,

in Ansehung, dass bald die Mantelsaison beginnt, gestattet mir diesen Thread zu eröffnen. Vielleicht ergibt sich ein schöner Diskussionsaustausch zu diesem Thema.

Zu meiner Überraschung hat nämlich das Thema Mantel keine Extragliederung unter der Rubrik Herrenbekleidung bekommen.

Da ich einen Covert Coat aus Ziegenhaar bereits habe und eben nicht landtauglich halte, denke ich gegenwärtig an einen Hubertusmantel, Kotze, Wetterfleck.

Siehe beispielsweise hier: http://shop.hubertus-gmbh.de/kat/Wetterflecke-Lodenkotze

oder hier:

http://www.natural-schafwolle.de/sys/product_info.php?products_id=37

So etwas ist mir gerade zu urban:

http://blog.trashness.com/bespoke-grey-coat

andererseits die beiden hier gefallen mir auch schon mal sehr gut:

http://www.thebespokedudes.com/it/looks/657/edesim-lambswool-suit
https://www.permanentstyle.com/2014/01/loden-top-coat-from-vergallo.html

Gleichwohl, ich finde das Thema Hubertusmantel, Kotze, Wetterfleck schon spannend.

Insofern meine Frage, was könnt ihr als Mantel empfehlen, was sind eure diesbezüglichen Vorlieben und Erfahrungen, könnt ihr interessante Quellen nennen.

Regards
Bärentatze
 
Für meinen Begriff sind die gezeigten Wetterflecken eher Berufskleidung. Zweckmäßig sicher für Jäger oder eben Schäfer. Stilvoll - nein. Außerhalb einer Tätigkeit, bei der man eben zweckmäßig bekleidet sein sollte, halte ich die gezeigten Mäntel nicht für tragbar.

Dass auch ein stilvoller Mantel zweckmäßig funktionieren kann, haben Sie selbst anhand der dargestellten Beispiele illustriert. Ich würde mich am Stil dieser Mäntel orientieren. Ob man einen Mantel eng schneidert oder etwas weiter, um ein Sakko darunter zu tragen, ist Philosophie. Das Sakko für sich genommen ist ja eine Jacke, es gibt keinen guten Grund, zwei Jacken übereinander zu tragen. Andererseits - wohin mit dem Sakko? Zweckmäßiger Weise lässt man es eben einfach an und zieht den Mantel darüber.

Bevor ich einen Mantel als Kompromiss schneidern und im Rücken anpassbar gestalten lassen würde, wäre meine persönliche Vorliebe, eben situationsgerecht zwei Mäntel zu benutzen. Einen, der über einem Sakko, einen der ohne ein Sakko getragen wird. Schließlich ist die Schulter nicht verstellbar, sodass auch bei regulierbarem Rücken kein so richtig schönes Ergebnis zu erwarten ist.
 
@ ingirum

Ich stimme dir tendenziell zu, dass die gezeigten Wetterflecken eher in die Kategorie Berufskleidung gehören. Dies ist aber dem geschuldet, dass ich letztendlich im Netz bislang nichts anderes fand.

Ich darf dir vergewissern, dass ich in Österreich sowie bei Jagd-Events Einladungen wahrgenommen habe, da wurden Kotzen getragen, die standen in ihrer stilvollen Eleganz und vornehmen Distinktion aber keinen Stadtmantel der Oberklasse nach. Das war gelebte sartoriale Feinheit, Geschmack und Gewandtheit. Eine Person hatte ich mich getraut anzusprechen und gefragt, wo das Teil her ist. Natürlich bekam ich die nicht weiter hilfreiche Antwort in diesem gewissen selbstgefälligen Stil, dass er es von seinem, irgendwann in den siebziger Jahren verstorben, Großvater geerbt hatte.

Was mich auch beeindruckt hatte, dass der Stoff der gesehenen Kotzen einen eleganten, fließenden, leichten Fall hatten, während die bislang im Netz gefundenen Kotzen eher einen etwas grobschlächtigen, brettartigen Fall haben. Was aber wiederum dem von dir erkannten Aspekt der Berufsbekleidung geschuldet sein wird. Andererseits stellt sich die Frage, ob sie durch langjähriges Tragen eine gewisse Patina bekommen, die ihnen dann die gewünschte Eleganz zeitigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Wandern im Wald mit Hund ist so ein Wetterfleck sicher zweckmässig.
Zum Stichwort landtauglich würde ich vielleicht eher einen Dufflecoat empfehlen.
 
Ich komme mit dem Hubertusmantel von Lodenfrey sehr gut klar. Ist durch die Kellerfalte großzügig genug geschnitten, um z.B. ein Sakko darunter zu tragen.
 
Weil ich diese beiden Mäntel von Schneiders Salzburg gerade beim TKMaxx gesehen habe:
Das Modell nennt sich sinnigerweise 'Hubertus', mit der typischen hohen Kellerfalte und dem deutlich eingeschobenen Ärmel mit entsprechend überkragender Schulter (wie auch immer der Fachbegriff dafür lautet - ich stelle mir einen Förster im Silberwald vor, der durch den winterlichen Tann schreitet, und dem Schneebretter und Eisbruch auf der Schulter wenig anhaben können, da sie am Ärmeltrauf zweckmäßig abgeleitet werden, oder so ähnlich...;)).

Der eine besteht aus 100% Kaschmir von Zegna in einem sehr schönen Lodengrün, der andere etwas rustikaler in Lodengraugrün mit Lederknöpfen und einer 85/15- Mischung von Wolle und Alpaka.
Für 99,95€ (nur in Gr. 50 gesehen) ziemlich günstig -wenn man diesen Stil mag- insbesondere die Kaschmir-Version.
 

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