Heute gekauft Teil 2

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Die schon im Futter-Faden erwähnte Neuanschaffung: ein wuchtiger Spiegel für den Flur, mit makellosem, facettiertem Glas und einem mondänen Panther(?)-Relief von Max Müller, einem um die vorvergangene Jahrhundertwende relativ erfolgreichen Leipziger Künstler.
Meine Frau weiß Antiquitäten durchaus zu würdigen – in Museen, Bildbänden und meinem Büro. In der Wohnung mag sie kaum welche dulden. Bei diesem Spiegel aber drückt sie mal ein Auge zu.
 
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Die schon im Futter-Faden erwähnte Neuanschaffung: ein wuchtiger Spiegel für den Flur, mit makellosem, facettiertem Glas und einem mondänen Panther(?)-Relief von Max Müller, einem um die vorvergangene Jahrhundertwende relativ erfolgreichen Leipziger Künstler.
Meine Frau weiß Antiquitäten durchaus zu würdigen – in Museen, Bildbänden und meinem Büro. In der Wohnung mag sie kaum welche dulden. Bei diesem Spiegel aber drückt sie mal ein Auge zu.

Ich musste prompt an Rilke denken:

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
 
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