Gut gekleidet trotz Arbeitskluft?

ksiehls

Member
Guten Tag,

nach einiger Zeit, die ich mit Lesen hier im Forum verbracht habe, traue ich mich doch eine Frage zu stellen.

Ich arbeite in einem Unternehmen der chemischen Industrie. Ich bin dort momentan als Chemikant tätig. Da ich in einiger Zeit mit dem Abendstudium fertig sein werde, gucke ich mir beiläufig an wie sich denn die Betriebsleiter kleiden.
Das Problem ist folgendes: Arbeitsanzug ist vorgeschrieben, ebenso wie Helm und Sicherheitsschuhe. Dinge die in der Regel dreckig werden und eigentlich nicht wieder komplett zu reinigen sind. Die müssen auch in den Betrieb.

Nun stellt sich mir die Frage, wie kann man mich trotz dieser Einschränkungen noch äußerlich von der grauen Masse abheben?

Es scheint mir sehr schwierig, dort zu verdeutlichen, dass man Geschmack hat. Die private Kleidung sehen die meisten Kollegen garnicht.

Wie steht ihr dazu?
Was für Ideen/Vorschläge/Anregungen habt ihr?
 
Werte Herren,

es hängt meiner Meinung nach teilweise davon an ob man es in Kauf nimmt sich der Arbeit gemäß zu kleiden oder nicht. Ist die Bekleidung des Mannes wichtiger als der Beruf, so wird man einen anderen Beruf wählen, bzw. einen anderen Standort.

Wenn man nicht die Möglichkeit hat sich wöchentlich einen Job aus dem Jutesack zu ziehen, dann wird man sich wohl oder übel überlegen müssen was nun wichtiger ist. Bekleidung, oder doch der Beruf? Natürlich könnte man sich theoretisch in jedem Beruf kleiden wie man will. Aber das leider nur theoretisch.

Wenn man beispielsweise in einem Supermarkt an der Wursttheke arbeitet, so wird man vermutlich nicht im Anzug die Wursträder in die Kaisersemmel packen. Wenn man in der Gemüseabteilung arbeitet, so könnte ich mir zwar Derbys mit Jeans und kariertem Hemd vorstellen, doch vermutlich wird man aus Bequemlichkeitsgründen darauf verzichten und lieber in Jeans und alten Sportschuhen arbeiten.

Vielleicht wird man nun sagen, gut man muss nicht unbedingt an der Wursttheke seine Moneten verdienen, es ginge ja auch ein Job bei gängigen Textilketten! Klar, hier besteht die Möglichkeit sich klassischer zu kleiden. Oxfords und Sakko wären eine Möglichkeit! Doch den ganzen Tag mit Sakko und vermutlich teurem Schuhwerk umherirren ist auch hier nicht angebracht. Aus Bequemlichkeitsgründen wird man wohl auch hier eher "casual" auftreten wollen, da es womöglich auch zum Unternehmen passt.

Als Blumenhändler, die es in Großstädten vermehrt gibt, wird man vermutlich auch nicht im Zweireiher arbeiten. Nicht die bequemste Sache, und der Schmutz den man abbekommt, den will man wohl nicht wirklich am neuen Zweireiher haben! Daher wird vermutlich auch hier auf Arbeitskleidung ausgewichen.

Natürlich sind das nur Beispiele, es gibt auch viele andere Jobs wo man sich so kleiden kann wie es hier großteils getan wird. Es sind nur einige Beispiele, wo dies eben nicht so ganz klappt. Der größte Teil unsere Berufe lässt dies einfach nicht zu. Hinzu kommt natürlich noch das soziale Umfeld, dass womöglich auch Meinungen in die Luft werfen wird. Annehmen oder ausweichen? Muss jeder für sich entscheiden.

Ich persönlich finde, es ist schön wenn man einen Beruf gefunden hat, wo man seinen Stil pflegen kann, und wo Er auch akzeptiert und wertgeschätzt wird. Wunderbar! Doch es hat meiner Meinung nach auch Stil, wenn man wandelbar ist. Im Beruf der Tannenbaumverkäufer, und in der Freizeit der Gentlemen in der Innenstadt.


Ich hoffe Ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht. Einen angenehmen Samstag noch!
 
Wir hatten doch zuletzt hier im Forum das Video von dem Automechaniker, der ein Auftreten wie ein Bilderbuchgentleman hatte und sich als moderner "Hauptmann von Köpenick" auf Bundeskanzlerfeste etc. eingeschlichen hat.

Vermutlich liegt der schon länger nicht mehr unter Autos (im Blaumann), aber das Beispiel zeigt doch wie groß die Bandbreite sein kann.

Das Problem ist folgendes: Arbeitsanzug ist vorgeschrieben, ebenso wie Helm und Sicherheitsschuhe. Dinge die in der Regel dreckig werden und eigentlich nicht wieder komplett zu reinigen sind. Die müssen auch in den Betrieb.

Ich versteht ehrlich gesagt nicht, warum man sich in einem Beruf mit "Uniformierung" von anderen optisch abheben will. Taucher, Feuerwehrleute, Schornsteinfeger, Köche in Berufskleidung, Polizisten etc. sehen nun mal alle gleich aus. Will man herrausragen, dann kann man das wie gesagt durch besonders gute Leistung / Einsatz und in dem man als besonders charaktervoller, angenehmer Kollege auffällt.

Privat kann man sich ja dann immer noch besonders edel kleiden.

Gruß Change
 
wenn das so aussieht und im prinzip für ein hemd keine "gefahr" besteht würde ich versuchen, da was gutes zu wählen. wenn auch das schuhwerk optional ist und durch chemische substanzen nicht gefährdet wird, dann auch diesen punkt aufnehmen, ansonsten robuste, gute arbeitsschuhe wählen die auch optisch was hermachen.
 
So wie das für mich aussieht, haben Sie nur wenige Möglichkeiten. Es kam bereits der Vorschlag mit einer guten Uhr. Davon würde ich eher abraten, weil sie evt. leicht auf Arbeit beschädigt werden kann, eben schneller als ein Hemd. Beim Hemd würde ich sehen, daß ich ein gutes aussuche. Alleine wenn man sein Hemd bügelt, hebt man sich heute schon von der Masse ab, traurig aber wahr. Krawatte müssen Sie selber wissen wie ihr Umfeld aussieht. Wenn dort 50 Leute arbeiten und sie tragen als einziger eine Krawatte, könnte das auch komisch wirken. Aber das müssen wie erwähnt Sie wissen. Ansonsten gibt es nur noch zwei Dinge die mir einfallen um herauszustechen: Stets eine gute Rasur und stets ein gepflegter, perfekter Haarschnitt. Ah doch, eines noch! Falls Sie Brillenträger sind, können Sie auch da Wert auf ein schönes Gestell legen.
 
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