Großes Interesse vs. Überforderung, oder: ein großer Spagat

tocheos

New Member
Guten Abend,

mein Name ist Tobias, ich bin wohnhaft in Regensburg und aus beruflichen Gründen größtenteils in München. Eines sei vorweg genommen: Ich hatte bisher mit stilvoller Herrenmode nicht viele/keine Berührungspunkte.

Ich besitze schon seit längerer Zeit eine gewisse Affinität bezüglich der "guten Dinge", was sich jedoch bisher (bis zu dem Zeitpunkt als ich auf dieses Forum aufmerksam gemacht wurde) lediglich in vergleichsweise oberflächlichen Dingen des alltäglichen Lebens widerspiegelte:
Vom Lesen (wohl eher Studium) der Kataloge von Manufactum und Torquato angefangen über den Ersatz des Haargels durch Pomade(n), des Systemrasierers durch ein Rasiermesser sowie meiner großen Passion für historische Fotoapparate, bis hin zu meiner schon seit etlichen Jahren praktizierten Leidenschaft für das Pfeifenrauchen, Zigarren und Whisky als auch Whiskey.

Eine wichtigen Themenkomplex hatte ich bisher immer (unbewusst) ausgeklammert:

Die Mode.

Während die Beschäftigung mit den oben genannten Dingen in mir stets ein Gefühl der inneren Befriedigung auslöste, im Sinne des Verstehens, fehlt mir dieses in Bezug auf Herrenmode noch gänzlich.

Mein größtes Problem ist Folgendes:

Ich versuche immer noch ein System hinter all den Einzelkomponenten und Kombinationsmöglichkeiten zu erkennen und mir im Kopf einen Entscheidungs- bzw. Kombinationsalgorithmus aus zumindest einmal Anzug - Hemd - Krawatte - Schuhe zurechtzulegen.
Aber: Sobald ich denke eine gewisse Systematik erkannt zu haben werde ich durch Fotos und Berichte wieder vollkommen aus meinem Denkmuster geworfen. Ich dachte schon des Öfteren ein System erkannt zu haben, doch dann heißt es plötzlich gewisse Dinge seien eben "Mode", "persönlicher Stil" oder "Raffinesse".
Ich tue mich momentan trotz vielen Lesens in diesem wirklich tollen Forum sehr schwer, einen Baukasten für mich zu definieren aus dem ich gewissen Regeln gehorchend Dinge nahezu beliebig kombinieren kann.
Entweder "klassisch" oder eben im Sinne des "individuellen Stils".

Das Wissen um das Vorhandensein diverser Herrenausstatter in München macht es leider nicht einfacher, da ich ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Verkäufern hege. Mein persönlicher Anspruch ist es stets (ob der Kauf eines Autos oder einer neuen Spiegelreflexkamera), einen nahezu ebenbürtigen Wissensstand zu besitzen um eventuellen Finten und Verkaufstaktiken auf die Spur zu kommen.

Ich hoffe zu oben genannten Problemen in diesem Forum Lösungen zu finden, auch wenn ich mir beim Lesen mancher Threads nicht sicher bin ob diese meinem Anfängerstadium bzgl. Mode entsprechen.
In den anderen Bereichen der "guten Dinge des Lebens", in denen ich mich auskenne, helfe ich natürlich sehr gerne allen anderen Forenmitgliedern weiter. Geben und nehmen - das macht so ein Forum schließlich aus.

Grüße,
Tobias

P.S.: Ich empfinde es als eine solche Wohltat in diesem Forum niveauvolle Beiträge ohne "Alter", "Deine Mutter" etc. lesen zu dürfen.
Ich freue mich dieses Forum entdeckt zu haben!
 
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Herzliche willkommen - welch eine treffende Motivation, sich hier anzumelden.

Besitzt Du ein Kleidungsstück, das Du besonders magst? Wie kombinierst Du es? Auf dieser Grundlage lässt sich am einfachsten über den "Baukasten" diskutieren.

Viel Spaß im Forum!
 
Wenn Englisch lesen kein Thema ist, empehle ich dringendst Dressing the Man von Alan Flusser, welches sehr gut in die grundlegende Logik der Herrenbekleidung einführt. Fürderhin gilt: Zeit lassen, experimentieren, austauschen, man kann's nicht über's Knie brechen. Letztlich geht es IMO darum sich nicht zu kostümieren, sondern die eigene Persönlichkeit sartorial zum Ausdruck zu bringen, insofern ist nebst aller Textilkunde etc. das wichtigste: erkenne Dich selbst. Was nicht bedeutet, dass man nicht auch "spielen" kann.
 
Erkenne Dich selbst!

Statur, Haarfarbe, Teint der Rest ergibt sich und professionelle Hilfe gibts zur Not auch.
 
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