Fussball WM 2014

Louis du Teufelskerl :-).....

Unter den verbliebenen Mannschaften halte ich ihn für den mit Abstand besten Trainer. Als Bayern-Fan freue ich mich für ihn und Robben, wenngleich ich es Costa Rica gegönnt hätte und es genial gefunden hätte, wenn deren Weg weitergegangen wäre.

Aber das Viertelfinale, in dem sie sich ja auch alles andere als schlecht geschlagen haben, ist auch schon ein sehr beachtlicher Erfolg. :)
 
freue ich mich für Robben

Robben ist für mich der Grund aus dem ich den Oranjes ein baldiges Aus wünsche.

Genau wie ich Scholl recht gebe, dass die Schiedsrichter es bei dieser WM, leider aber auch im Ligenbetrieb, versäumen taktische und rüde Fouls umgehend und angemessen zu ahnden, so muss man die Schuld für diese Misere gleichermaßen bei einem Großteil der Spieler und vor allem bei negativ auffallenden Extrembeispielen wie Robben suchen.
Aufeinandertreffen mit einem Gegenspieler werden nicht dazu genutzt sich an diesem vorbei zu spielen, sondern um minimalen Körperkontakt zu suchen oder zu schauspielern und führt zu mehrfachen Pirouetten und dem Halten von Schienbein oder Gesicht unter scheinbar großen Schmerzen und dem ständigen Fordern von Karten, Frei- oder Strafstößen.
Sobald die Situation vom Schiedsrichter bewertet wurde, folgt die Blitzheilung und der Schmerz hindert auf einmal nicht mehr am Weiterspielen.
Dieses Schinden von Freistößen und das die Uhr herunterspielen wird dann von Experten und Kommentatoren auch noch als clever bezeichnet, was für mich gänzlich unverständlich ist.
Hinzu kommt, wie sich Spieler, obwohl es noch nie etwas an einer Entscheidung geändert hat, den Schiedsrichtern gegenüber gebaren - Rudelbildung bei der der Offizielle körperlich bedrängt wird, Anschreien aus unmittelbarer Nähe, wildes Gefuchtel mit den Armen, hämisches Kommentieren und Gestikulieren in Folge einer Entscheidung, einfach unappetitlich.
Würden Schiedsrichter Schwalben und Disrespektierlichkeiten ihnen gegenüber genauso konsequent mit Karten bestrafen, wie sie es bei taktischen und rüden Fouls gehört, man würde eine Saison kein einziges Spiel auf Wettkampfniveau Elf gegen Elf beenden.
Dieser Schritt ist meiner Meinung nach für den Sport jedoch bitter nötig.
Nicht nur, dass es den Schiedsrichtern durch ihre laxe Gangart an Autorität und somit Durchsetzungsvermögen mangelt, der Spielfluss ist komplett zerstört.
Alle 30 Sekunden liegt jemand am Boden, die Abwehrreihen werden ihrer erlaubten Mittel beraubt, die Trainer springen in ihren Coachingzonen herum wie Flummis auf Drogen und die ewigen Schiedsrichterdiskussionen nerven.
Es gibt genug strittige Situationen im Fußball - wie viel Körperkontakt ist erlaubt und ab wo wird es regelwidrig, wann fand ein Handspiel beabsichtigterweise/zum eigenen Vorteil statt und wann wurde man ohne Möglichkeit zu reagieren angeschossen, wann muss ein Torwart im Fünfmeterraum geschützt werden und wann hat er schlicht seinen Einsatz verpasst und ist deswegen selbst regelwidrig dem Stürmer ins Kreuz gesprungen - als dass man sich ständig über Schwalben und andere Unsportlichkeiten Gedanken machen möchte.
Der Sport verliert an Attraktivität und besonders fatal ist es, wenn eigentlich hochbegabte Spieler wie Robben, der so etwas gar nicht nötig hätte, zu solchen Mitteln greifen.
Ein schlechteres Vorbild kann es für Nachwuchsspieler nicht geben.

Meine Vorschläge um das Ganze einzudämmen:
  • Spielzeit auf effektive 2x30 Minuten begrenzen und konsequent die Uhr anhalten, wie es beispielsweise im Handball oder Basketball praktiziert wird.
  • Jeder Mannschaft pro Halbzeit zwei Videobeweise für strittige Szenen zur Verfügung stellen, die nach Beendigung des Spielzugs eingesetzt werden können.
    Ist der Einspruch berechtigt, erhält man das Einspruchsrecht zurück, liegt man daneben, geht die Möglichkeit verloren.
    Bekannt schon seit Längerem von Football und Tennis, aber auch vom Feldhockey.
  • Schwalben als grobe Unsportlichkeit kommunizieren, die mindestens mit einer gelben Karte geahndet werden. Im Fall, dass eine erfolgreiche Schwalbe einen Strafstroß oder einen Platzverweis gegen die gegnerische Mannschaft nach sich ziehen würde, kann die nachgewiesene Schauspieleinlage auch mit Rot bestraft werden.
  • Die Leitung des Spielgeschehens soll allein dem Schiedsrichtergespann obliegen. Das Fordern von Freistößen und Karten ist unsportlich und muss konsequent mit der gelben Karte geahndet werden.
  • Muss ein Trainer wiederholt zu ordentlichem Verhalten ermahnt oder gar auf die Tribüne geschickt werden, erhält dafür stellvertretend der Kapitän die gelbe Karte.
 
[*]Die Leitung des Spielgeschehens soll allein dem Schiedsrichtergespann obliegen. Das Fordern von Freistößen und Karten ist unsportlich und muss konsequent mit der gelben Karte geahndet werden.

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Ist doch schon der Fall was das Fordern von Karten angeht, wird leider nur nicht konsequent umgesetzt.
 
Eine Kartenvergabe liegt zu großen Teilen im Ermessen des Schiedsrichters. Es gibt nur ein paar zwingende Karten, so zum Beispiel beim Handspiel am 16er. Dafür gab es aber gegen Costa Rica komischerweise keine.

In der SZ wird gemutmaßt, dass auf einem Schiedsrichter-Seminar vor der WM (ausgerichtet von der FIFA) auf die Schiedsrichter eingewirkt wurde. Und zwar dahingehend, wenig Karten zu vergeben. Urs Meier hat geschrieben, es seien bis jetzt ca. 80 Karten weniger vergeben worden als bei der letzten WM. Mir fiel auch auf, dass Einwechselspieler auf der Bank eine Karte bekommen haben. Das habe ich vorher noch nie gesehen und bei der WM bisher drei mal.

Passt natürlich ins Bild der FIFA, die selbst Schiedsrichter nicht nach Qualifikation, sondern Parität (jeder Kontinentalverband muss einen stellen...) auswählt. Dazu passen grobe Fouls für einen Außenstehenden nicht (was? Ne Karte? Muss ja hart gewesen sein....). Außerdem verlöre das Turnier ja an reiz, wären ständig die besten Spieler gesperrt. Soweit die Theorie...

Dass man damit sein Gewinnstreben auf dem Rücken der Gesundheit der Spieler austrägt, ist wie Scholl richtig sagte, eine Unverschämtheit.
Zugegeben - die Indoktrination der Schiedsrichter ist deine Mutmaßung. Aber manchmal ist das, was aussieht wie ein Hahn und klingt wie ein Hahn wirklich ein Hahn.
 
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