Fortführender Versuch: Was höre ich heute SammelThread

"I Want You"

Heute wieder eine Episode aus meiner beliebten Reihe "Original und Fälschung":

Zu meiner musikalischen Sozialisierung (wenn man das überhaupt so nennen kann) haben in frühen Jahren in nicht geringem Maße die Alben von KISS beigetragen. Allen voran "Unmasked", dann aber auch gleich schon das epochale 1978er "Double Platinum". Darauf findet sich neben Gemmen wie "Detroit Rock City" und "Dr. Love" auch das unvergleichliche "I Want You" (hier live at Budokan).

Als dieses Werk volljährig wurde, also 1996, haben die kongenialen und völlig verkannten Galactic Cowboy auf ihrem Album "Feel the Rage" davon nochmal eine Fassung herausgemeißelt die ihresgleichen sucht - Covers müssen für mich etwas Neues bzw. wesentlich Substantielles beitragen um Existenzberechtigung zu haben, und dieser Druck, Schub, und abgefahrene Drive hier ist genau was es ausmacht für mich :)
 
Entsprechend meinem Nickname gestern Abend Popa Chubby mit seinem 2002er Album "The Good, the Bad and the Chubby". Ein zupackendes, aber dabei immer filigranes Bluesrock-Album eines ebenso äußerlich voluminösen wie innerlich sensiblen Musikers.
 
Heute endlich erstmals die Deutsche Erstausgabe 1/2014 des Magazins "Electronic Beats" (Herausgeber Deutsche Telekom, bereits seit 5 Jahren in Englischer Sprache erhältlich).

Darin nicht nur bereits auf den ersten Seiten ein Hinweis auf das sehr interessante Album "Modern Day Minerals" von Pursuit Grooves (daraus der Track "Lustre": http://youtu.be/IQfV8KNKKoM) - sehr spannender, heiter bis fröhlich ausprobierender und wandernder Industrial-Techno mit Vintage-Synthies und komplex abgeschrägt sympathisch verstotterten Beats, abwechslungsreich, gutgelaunt und dennoch intelligent, sehr schön :)

Gleich danach dann ein sehr lesenswerter, persönlicher Artikel von Hans-Joachim Irmler, Gründungsmitglied der "Krautrock-Gruppe" Faust, über CAN, ihre ersten Platten sowie eine kurze Analyse. Da als exemplarische Empfehlung den Track "Yoo Doo Right" (http://vimeo.com/36961538 ) gelesen und erstmals gehört - sagenhaft, Jaki Liebezeits schamanenhaft treibendes und dabei gleichzeitig brachial-brutales Getrommel muss 1969 ein Trommelfeuer gewesen sein und jagt mir 45 Jahre später noch extatische Schauer über den Rücken, insgesamt ungemein rhythmisch marschierend, gegen Ende mit Sprechgesang und Scat - absolut faszinierend!
 
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Gestern auf dem Laufband "Koloss" gehört, das jüngste Album der schwedischen Polyrhythmikgötter Meshuggah. Es hat auf mich eine ungeheuer meditative Wirkung, wenn ich mich beim Laufen völlig darauf konzentriere, bei Songs wie Do Not Look Down oder Break Those Bones Whose Sinews Gave It Motion mit Drummer Tomas Haake im Viervierteltakt zu bleiben, während dieser fortlaufend unter dem hirnzerberstenden Beschuss krummzähliger Gitarrenriffs steht.
 
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