Der Jammer-Faden

Die haben wahrscheinlich gerade bei Cove eine Steuerprüfung gemacht.
 
Uns erreicht das Dankschreiben einer Familie aus der Nachbarschaft. Wir haben vor Tagen den Trauergottesdienst für ihren ältesten Sohn besucht, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Viele Kommilitonen waren da; Mitschüler und das Kollegium seiner ehemaligen Schule haben noch einmal das Lied gesungen, mit dem dort traditionell die Abiturienten entlassen werden – ins Leben, eigentlich.
Seine Eltern danken nun nicht nur für die erwiesene Anteilnahme. Sie erinnern daran, dass ihr Sohn, in unserer Straße geboren, hier zu einem frohen, klugen und liebenswerten jungen Mann herangewachsen war. Um ein Kind zu erziehen, heiße es in ihrer Heimat, brauche man ein ganzes Dorf. Und sie seien dankbar dafür, dass die Nachbarn, mitten in der Stadt, diese Dorfgemeinschaft für ihn gewesen seien.
Mir steht dabei noch einmal vor Augen, wie vor Jahren der kleine Kerl nach unserer Trauung im Pastorengarten herumwuselte und unserer Fotografin die besten Standorte zeigte. Und während mich der Jammer wieder übermannt, bewundere ich die Hochherzigkeit seiner trauernden Eltern.
 
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die gegend rund um den münchner hauptbahnhof ist ein elendes drecksloch. ich finde das unwürdig, leider.