Der Frack

Jerick

Well-Known Member
Da momentan die Feierlichkeiten zur royalen Hochzeit in Schweden im Gange sind, fiel mir auf, dass die "Hohen Herren" schon am Tage den Frack tragen.

Als eigentlicher "Großer Abendanzug" hätte ich erwartet/gedacht, dass Adligen, die doch, auch in Stilfragen, eher konservativ erzogen/erzogen wurden, eher den Cut tragen würde.

Woran liegts? Weichen auch die Konventionen für die feierlichste Garderobe mittlerweile auf? "Darf" man ihn jetzt auch am Tage tragen?

Wie seht ihr das? Vollkommen daneben von der Festgesellschaft? Oder doch (mittlerweile) ok?
 
Ich war auch gerade schockiert.
Wenn sogar eine königlichen Familie (und deren Gäste!) nicht mehr auf solche Konventionen achten, dann muss man schon befürchten, dass sie vollkommen zerfallen.
Wenigstens war bisher immer auf die Engländer noch Verlass.
 
Das ist in der Tat merkwürdig. Eigentlich wird der Frack ausschließlich bei einer Gelegenheit am Tage getragen: der Audienz beim Pabst.
Eventuell steht die königliche Hochzeit in einer religiösen Relation und erlaubt dieses Trageverhalten am Tage....

Das mit dem Papst war mir auch noch bewusst. Deswegen war ich etwas verwirrt, da doch grade bei Hofe so auf Konventionen etc. geachtet wird. Naja, Zeiten ändern sich eben.
 
Wenn sogar eine königlichen Familie (und deren Gäste!) nicht mehr auf solche Konventionen achten, dann muss man schon befürchten, dass sie vollkommen zerfallen.

Wenn eine königliche Familie schon nicht einmal mehr auf eine standesgemäße Hochzeit der Thronfolgerin achtet, ist die Kleidungsordnung das geringste Problem. Wenigstens ist Herr Westling nicht in Arbeitskleidung (=Trainingsanzug) gekommen.
 
Das schlimme ist, dass die meisten Frackwesten nicht auf den Frack abgestimmt sind, bzw. umgekehrt.
 
Wenn eine königliche Familie schon nicht einmal mehr auf eine standesgemäße Hochzeit der Thronfolgerin achtet, ist die Kleidungsordnung das geringste Problem. Wenigstens ist Herr Westling nicht in Arbeitskleidung (=Trainingsanzug) gekommen.

Vorbehaltlich spezieller Regelungen durch Hausrecht der jeweiligen Familie gilt doch wohl auch hier der Charakter des Einzelnen als Bewertungsgrundlage und nicht woher er kommt und wie er aufgewachsen ist. Für seine Abstammung kann niemand etwas - weder im positiven noch im negativen Sinne - und wichtig ist doch, wohin man geht und wie man sich entwickelt. Wenn die Trainer es also geschafft haben Herrn Westling auf Ballhöhe zu bringen und er ein feiner Kerl sein sollte, dann soll sie ihn doch gerne haben. Da ich ihn nicht kenne, vermag ich das nicht zu beurteilen.
 
Ich denke bevor man rumspekuliert, sollte man sich fragen was wohl als angemessene Kleidung auf den Einladungen stand?!
 
Da momentan die Feierlichkeiten zur royalen Hochzeit in Schweden im Gange sind, fiel mir auf, dass die "Hohen Herren" schon am Tage den Frack tragen.

So viel ich weiß, wird das allen klassischen Regel gerecht.

Die Hochzeit muß nach 14 oder 16 Uhr stattfinden und dann ohne Pause in das Bankett und den anschließenden Ball übergehen. (Wo sollen die Hochzeitsgäste sich denn umziehen?) In diesem Fall ist es eine Abendhochzeit, nach evangelischer Art.

Wenn die Trauung am Morgen statt finden würde, dann wäre es eine Tagesveranstaltung und hätte eine Pause zwischen Trauung und Bankett (so von 14 bis 18 Uhr), dann könnten die Gäste in ihre Wohnungen/Hotels zurückkehren um sich für den Abend fertig zu machen. (Tageshochzeit ist mehr katholisch.)
 
So viel ich weiß, wird das allen klassischen Regel gerecht.

Die Hochzeit muß nach 14 oder 16 Uhr stattfinden und dann ohne Pause in das Bankett und den anschließenden Ball übergehen. (Wo sollen die Hochzeitsgäste sich denn umziehen?) In diesem Fall ist es eine Abendhochzeit, nach evangelischer Art.

Wenn die Trauung am Morgen statt finden würde, dann wäre es eine Tagesveranstaltung und hätte eine Pause zwischen Trauung und Bankett (so von 14 bis 18 Uhr), dann könnten die Gäste in ihre Wohnungen/Hotels zurückkehren um sich für den Abend fertig zu machen. (Tageshochzeit ist mehr katholisch.)

Das würde es erklären.
Bin an evangelische Sitten nicht gewöhnt und war deshalb vielleicht etwas kurzsichtig.
Das es direkt ins Bankett übergeht, war mir auch nicht so klar.
 
So viel ich weiß, wird das allen klassischen Regel gerecht.

Die Hochzeit muß nach 14 oder 16 Uhr stattfinden und dann ohne Pause in das Bankett und den anschließenden Ball übergehen. (Wo sollen die Hochzeitsgäste sich denn umziehen?) In diesem Fall ist es eine Abendhochzeit, nach evangelischer Art.

Wenn die Trauung am Morgen statt finden würde, dann wäre es eine Tagesveranstaltung und hätte eine Pause zwischen Trauung und Bankett (so von 14 bis 18 Uhr), dann könnten die Gäste in ihre Wohnungen/Hotels zurückkehren um sich für den Abend fertig zu machen. (Tageshochzeit ist mehr katholisch.)

Danke für die plausible Erklärung. Das macht Sinn! Danke :)
 
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