Der Artikel Sammelthread


Hab's nicht gesehen und auch keine Ahnung, wie diese Show läuft. Hoffentlich ist die Beteiligung dieser "Löwen" nachhaltiger als die Hilfe der Fernsehköche für Restaurants in der Krise.

Die Produkte auf der Homepage sprechen mich nicht an, viele dieser Krawatten sieht man z.B. doch in jedem Kaufhaus. Aber ich möchte auch nicht endlich der Schickste sein.
 

Aufgrund des Threads hier, habe ich mir ebenfalls die Sendung zu Gemüte geführt.
Ging mir grundsätzlich genauso.
Diese "Löwen" haben gelinde gesagt, null Ahnung bezüglich der Qualität von Krawatten. Man sehe sich nur Krawatte und Einstecktuch des Herrn Öger an.
Wenn sogar ich als Frau (!) im Fernsehen erkennen kann, dass die vorgestellen Krawatten nichts dolles sind!

Insgesamt habe ich den Eindruck, es geht den potentiellen Investoren nicht in erster Linie um einen besondere Produktqualität, sondern mehr darum, welches Geschäftsmodell für sie selbst - finanziell gesehen - am lohnendsten ist. Vielleicht "riechen" sie auch, dass Krawatte & Co. evtl. wieder eine Renaissance erleben könnten.
Ich glaube nicht, dass sie sich für Krawatten von Brioni, Drakes und Kiton jenseits der 100,- €-Marke so in's Zeug legen würden. DAS ist eine wirkliche Nische! Die von Banker zitierte "EST-McDonalds" ist es jedenfalls nicht.

Glück für den jungen Mann, dass er einen Investor für sein Geschäft gewinnen konnte; beim Aufbau eines Unternehmens kann er ja froh sein, eine Finanzspritze von jemanden zu bekommen, der auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügt.

Wie es langfristig weitergeht ist eine andere Sache...

VG, Jane
 
beim Aufbau eines Unternehmens kann er ja froh sein, eine Finanzspritze von jemanden zu bekommen, der auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügt.

Das musste er übrigens auch schon vorher ein wenig gehabt haben - selbst mit 50.000€ Umsatz p.a. baut man ohne Fremdmittel nicht in 2 Jahren 400.000€*Lagerbestand auf. Hat mich gewundert, dass da keiner nachgehakt hat, aber war ihnen vielleicht auch einfach egal
 

stimmt, das hatte ich vergessen
bei der astronomischen Marge

Krawatten werden allgemein als "Luxus-Accessoire für die feinen Miomente im Leben" wahrgenommen, sind aber gleichzeitig in der typischen unterirdischen Kaufhausqualität (die die einzige ist, die Laien kennen) bei größeren Abnahmen für 2-5€ pro Stück fertig produzierter Ware ab China zu beziehen. D.h. die Markteintrittsschranke ist sehr niedrig (jeder mit Omas Sparstrumpf und der Fähigkeit, alibaba.com zu bedienen, kann einsteigen ) und die möglichen Margen sind deswegen astronomisch, weil jeder Laie meint, dass Seide generell superkostbar ist und deswegen als Krawatte mindestens 50,- kosten muss. Das Problem ist hier mehr, ohne substanzielles Alleinstellungsmerkmal im Markt wahrgenommen zu werden.

Aber das ist so weit vom Shibumi-Geschäftsmodell weg, wie es nur geht. Man muss dabei auch festhalten, dass die Kunden, die bereit sind, 100,- und mehr für eine Krawatte zu bezahlen, max. 2% des Krawattenmarktes ausmachen werden. D.h. als high-end-orientierter Neueinsteiger ohne einschlägig vorgebildeten Kundenstamm, wie bei Shibumi hier im Forum vorhanden, wird man es ohne eingeführten Markennamen schon von Anfang an schwer haben, weil man diese 2% kaum erreichen wird, und das noch ohne die Chance, über astronomische Margen mal eben nebenbei ein bisschen schnelles Geld zu machen.
 
Der Buchtipp macht auch einen interessanten Eindruck, der Horst A. Friedrichs war mir vom Mod-Buch bekannt und letztes Jahr konnte man ihn bspw. bei einer netten kleinen Ausstellung in FFM persönlich treffen, dazu Bilder im Großformat und die neueren Fahrrad- und Denim-Bücher etc. .