Mag alles sein, aber ist das deswegen auch schon bewundernswert? Ich finde das eher tieftraurig. Da ich selbst studiert habe (Informatik), ist mir völlig klar, dass mindestens der naturwissenschaftlich-technische Teil des universitären Lebens - insbesondere an regional eher "unbürgerlichen" Standorten - unrettbar in diese Falle getappt ist, dass sich Kompetenz zwingend an äußerer Nachlässigkeit und Ungepflegtheit festmacht, was jeden mit höheren Ansprüchen an sein Äußeres gezielt in Rechtfertigungsnot bringen soll. Natürlich sollten wir uns davon freimachen, die Kompetenz von Menschen am Äußeren festzumachen. Aber genau das tut diese Subkultur ja eben nicht, sie praktiziert nur umgekehrten Snobismus als Demonstration eigener Komplexe gegenüber der richtigen Welt. Freiheit der Gedanken sieht anders aus.
Wenn das wirklich Paranoia wäre, wäre die Diskussion um die Bewerbungskleidung im universitären Umfeld erst gar nicht entstanden. Und es hätte auch niemand betont, dass er jemanden kennt, der extrameganachlässig gekleidet und dafür extramegakompetent ist. Wenn das alles so egal wäre, weil man da keine Sachzusammenhänge sieht, ist es doch kein Gesprächsthema mehr.Du schließt aus einem "es gibt Kompetenz in nachlässiger Kleidung" auf "Kompetenz zeichnet sich zwingend durch nachlässige Kleidung aus, und verunglimpft und negiert gute Kleidung". Das ist logisch unzulässig und grenzt schon an Paranoia.
Wenn das wirklich Paranoia wäre, wäre die Diskussion um die Bewerbungskleidung im universitären Umfeld erst gar nicht entstanden.
Und es hätte auch niemand betont, dass er jemanden kennt, der extrameganachlässig gekleidet und dafür extramegakompetent ist. Wenn das alles so egal wäre, weil man da keine Sachzusammenhänge sieht, ist es doch kein Gesprächsthema mehr.
Unterschwellig ist "Inkompetenz, Unflexibilität und Statusdenken zeichnen sich zwingend durch gute, sartoriale Kleidung aus, a.k.a. Schlipsträger" abseits von Teppichetagen, Jurisprudenz, Banken und Beraterszene eigentlich schon gesellschaftlicher Konsens, nicht nur an Universitäten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass jedem Personaler ein EST auffällt. Wie und ob R es bewertet ist dann die nächste Frage...