Das erste Paar... oder: Einsteiger-Fragen ?

StefanK

New Member
Hallo und ein freundliches "Guten Abend" an alle Freunde des guten Stils,

wie meinem Profil zu entnehmen ist, bin ich erst ganz frisches Mitglied in diesem Forum und hatte auch eine gewisse Scheu als "erste Amtshandlung" ein neues Thema zu eröffnen. Gleichwohl konnte ich kein anderes Thema finden, in dem meine Fragen passen einsortiert wären.

Also in medias res:
Heute ist es angekommen. Mein erstes Paar zielgerichtet ausgesuchter rahmengenähter (Goodyear welted) Schuhe.
Meine erste Erfahrung mit derartigem Schuhwerk waren und sind meine Hochzeitsschuhe. Diese zeichnen sich durch gute Trageeigenschaften und Langlebigkeit aus. Bestärkt durch dieses Forum und andere Quellen sah ich mich bei Herring um und habe heute meine Hampsteds in braun bekommen.

Nun stellen sich mir einige Fragen, die ich dringend so früh wie möglich geklärt haben möchte, um keine dummen Anfänderfehler zu machen:

1.) Welche Schuhcreme?
Bisher habe ich für meine schwarzen Schuhe (besagte Hochzeitsschuhe) gern die Hartwachscreme von Burgol verwendet.

Ist die Creme von Herring, welche den Schuhe beilag, eine Alternative?

Inhaltsstoffe o. ä. sind leider nicht angegeben. Vom Geruch her, scheint sich mir weniger Lösungsmittel zu enthalten als Burgol. Möglicherweise eher auf Wasser basierend? Ich bin skeptisch.


2.) Sohlenöl und/oder Gummisohle?
Ein guter Freund ist feuriger Ahänger der Schuhe aus dem Hause Edmond's. Ebenso schwört er darauf, unter die Ledersohlen Gummisohlen kleben zu lassen. Nur dünne natürlich! Es erhöhe sich dadurch die Lebensdauer und der Laufkomfort (Bodenhaftung) der Schuhe.
Nun... Auch mit reinen Ledersohlen laufe ich gut. Das ist nicht das Thema. Aber ich frage mich, ob es für "meine Schätzchen" wirklich eine höhere Lebensdauer bedeutet, sie regelmäßig dünn mit Gummi besohlen zu lassen.

Viel eher tendiere ich zum Sohlenöl habe damit aber noch keine Erfahrung.
Ist das notwendig?
Oder zumindest ratsam?
Sollte es vor oder nach dem ersten "Ausflug" mit den Schuhen (Beanspruchung der Sohle) verwendet werden?
Ist danach noch eine Schohnbesohlung (s. o.) möglich / sinnvoll?


Das waren zunächst mal meine dringendsten Anliegen. Ich hoffe, Ihre Geduld mit diesen langen Ausführungen nicht allzu sehr strapaziert zu haben und hoffe auf baldige Antwort(en).

Vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan K.
 
Hallo ...
... Herring ... Hampsted ... braun ...

... einige Fragen ... :

1.) Welche Schuhcreme?
Bisher habe ich .... gern die Hartwachscreme von Burgol verwendet.

2.) Sohlenöl und/oder Gummisohle?
Ein guter Freund ... schwört ... darauf, unter die Ledersohlen Gummisohlen kleben zu lassen. ... Es erhöhe sich dadurch die Lebensdauer und der Laufkomfort (Bodenhaftung) der Schuhe.

... Sohlenöl ... . Ist das notwendig?
... Ist danach noch eine Schohnbesohlung ... möglich ... ?

Hallo,

1.) wenn Du günstig wünscht, dann Kiwi-Dose, anderfalls Burgol-Dose.

2.) Was willst Du denn erreichen:
a.) eleganter Look, leichteres Feeling > Ledersohle
b.) erheblich längere Tragedauer und Schlechtwettereignung > Gummisohle
Ob die Laufkomfort einer Gummi- oder Ledersohle besser ist, dürfte individuelle Geschmackssache sein.

Ich habe Burgol-Sohlenöl genommen und hatte den Eindruck, dass dies die Sohle relativ weich und anfällig macht (Steinchen, Schnitte). Ich würde es vermutlich nicht nochmals verwenden. Dringend empfehlen kann ich Dir bei Ledersohlen das anbringen von Metallspitzen. Die "glackern" nicht, sind billig zu haben und erhöhen die Lebensdauer der Sohle erheblich. Bei meinen aktuellen schwarzen Oxfords werde ich, bevor ich die Goodyear-Naht durchlaufe, eine zusätzliche Ledersohle aufbringen lassen.

Auf geölte Ledersohlen habe ich mal irgendwo gelesen, kann man keine Gummisohlen aufbringen lassen, da das Lederöhl Stoffe enthält, die den Kleber lösen.

Meiner Ansicht nach solltest Du überlegen:
a.) Erlaubt es meine Schuhrotation, die Ledersohlenschuhe ausschließlich bei trockenem Wetter zu tragen?
b.) Habe ich das Geld, die Zeit und die Lust, die Ledersohle deutlich häufiger wie eine Gummisohle erneuern zu lassen?
c.) Erwartet das Umfeld des Einsatzzwecks des Schuhs, das man Ledersohle trägt?

Grüße
Günter
 
Hallo und guten Tag alle miteinander,

zunächst schon einmal vielen Dank für die ersten Antworten. Fritzls Vorschlag werde ich zwar allerhöchstens in puncto Fußbekleidung beherzigen, aber Guenters Ausführungen waren mir schon eine Hilfe.

Nachdem ich in der Mittagspause mal bei einem ansässigen Schuhmacher vorstellig geworden bin, habe ich eine Schuhcreme (farblos) und die gute Burgol-Palmenwachsschuhcreme in hellbraun. Erstere (aus dem Hause Tapir) wurde mir dringend empfohlen, da sie dem Leder die nötigen Fette gebe, um geschmeidig zu sein und dazu das Wachsprodukt von Burgol nicht ausreichen.

Damit ist meine erste Frage eigentlich auch schon erledigt...

Was Punkt 2 (Sohlenöl oder Gummisohle) angeht, bin ich noch unentschlossen.
Irgendwie widerstrebt es mir schon, eine Gummisohle aufkleben zu lassen. Dennoch sollen die Schuhe ja möglichst lange halten und da reicht eine Pflege / Sorge um das Oberleder halt nicht aus, wenn irgendwann die Sohlen im wahrsten Sinne des Wortes durch sind.

Wenn dazu jemand Erfahrungen oder Anregungen hat, wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan K.
 
Probieren geht über studieren.
Wenn du keine Gummisohle willst, lass es. Was kann denn schlimmstenfalls passieren? Die Sohle läuft sich durch. Dann musst du eine neue draufmachen lassen.
Einige Mitglieder hier schwören auf Sohlenöl, andere finden, es ist Quatsch. Was sollen wir dir mehr erzählen? Probier's halt aus.

PS: ganz allgemein: Schuhe sind keine rohen Eier.
 
Fritzls Vorschlag werde ich zwar allerhöchstens in puncto Fußbekleidung beherzigen,...

Was Punkt 2 (Sohlenöl oder Gummisohle) angeht, bin ich noch unentschlossen.
Irgendwie widerstrebt es mir schon, eine Gummisohle aufkleben zu lassen. Dennoch sollen die Schuhe ja möglichst lange halten und da reicht eine Pflege / Sorge um das Oberleder halt nicht aus, wenn irgendwann die Sohlen im wahrsten Sinne des Wortes durch sind.

Wenn dazu jemand Erfahrungen oder Anregungen hat, wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan K.

na, wenigstens denkst du darüber nach. solltest du einmal am scheideweg stehen, was ich selbstverständlich nicht hoffe, kannst du in meinen worten ein wenig halt finden...

falls es dich beruhigt.

ich hab mit nachträglich angebrachten gummisohlen nichts als negative erfahrungen gemacht. ist alles zurückgebaut oder gerade in arbeit. das kommt mir nicht mehr ins haus.

sohlenöl ist prima.

ja und wie sander sagt: es sind keine rohen eier..., sellerie
 
Entscheidend ist bei der Frage "Gummisohle oder nicht" letztlich der Einsatzzweck. Will ich die Schuhe größtenteils im Büro tragen? Bin ich viel mit den Schuhen draußen bei Wind und Wetter unterwegs? etc.
Ich persönlich mag keine Gummisohlen auf Ledersohlen. Wenn ich etwas für schlechtes Wetter brauche, nehme ich Schuhe mit werksseitig aufgebrachten Gummisohlen (Commandosohlen etc.).

Was die Lederpflege anbelangt, schwöre ich auf Produkte aus dem Hause AVEL (Cordonnerie Anglaise, Saphir). Wenn man Richtung Wasserglanzpolitur gehen will, lässt sich das damit gut bewerkstelligen. Bei Burgol klappt das eher mäßig (zu weich).

Aber das sind alles nur subjektive Einschätzungen. Einfach probieren...wichtig ist, dass man die Schuhe überhaupt pflegt.

Und nur am Rande: Von Allen Edmonds würde ich die Finger lassen. Mäßige Verarbeitung für den Preis und kein Gelenkstück. Meiner Meinung nach eine Fehlkonstruktion.
 
Ich denke dann halte ich es mit Sanders Bemerkung "Schuhe sind keine rohen Eier" und sammle mal eigene Erfahrungen.

So ganz in die falsche Richtung scheine ich ja nicht zu gehen.

Dennoch bin ich für alle bisherigen und noch folgenden Hinweise dankbar. Vor allem haben sie mich dazu bewogen, zumindest bei diesem Paar erst einmal Abstand von der Gummisohle zu nehmen. Sohlenöl besorge ich mir demnächst und dann werden die guten Stücke damit versiegelt.

Viele Grüße
Stefan K.
 
... Sohlenöl besorge ich mir demnächst und dann werden die guten Stücke damit versiegelt. ...

Du erwartest zu viel von Sohlenöl! Von Versiegelung kannst Du nicht sprechen. Das ist max. Pflege und bei weitem nicht so wasserabweisend wie die Wichse, die Du auf die Schuhe schmierst.

LG
Günter
 
Hallo StefanK,

um auf Deine Ausgangsfragen zurückzukommen:

1. ob Du Burgol, Kiwi, Herring, Saphir oder sonstwas benutzt ist unwichtig. Wichtig ist nur die regelmäßige Pflege! Ich verwende zur Zeit Dasco-Wachs und Herring-Creme - bis sie alle sind. Die waren halt in meiner Pflegekiste drin! Weitere Informationen zur Pflege findest Du auch bei http://www.newsaboutshoes.eu

2. Wenn Du Deine neuen Rahmengenähten jetzt tagtäglich strapazierst, dann kannst Du die nach einem Jahr entsorgen, egal ob mit oder ohne Gummischutzsohle, mit oder ohne Sohlenöl. Hier gibt es nur eine vernünftige Regel: Schuhrotation! Das bedeutet, dass Du Deine alten Schlappen auch weiterhin einsetzen sollst, so lange, bis Du wenigstens 5 bis 10 Paar Schuhe zum "Rotieren" hast. Danach kannst Du anfangen, ungeliebte Schuhe zu entsorgen.
Mich hat die Schuhleidenschaft erst vor zwei Jahren gepackt (Danke, Herr Rötzel!). Davor ging es mir wie oben erwähnt: anziehen, tragen, wegwerfen!
Bei der notwendigen Aufstockung meines Schuhbestandes hat mir erst ebay geholfen. Die dort erstandenen 30-jährigen Florsheim Imperial (siehe auch Geh-Bericht) und Shell-Cordovan Allen Edmonds Leeds passen hervorragend, waren sehr preiswert und qualitativ besser als die neuen Churchs und Loake! Beide haben doppelte Sohlen, die ich nie ablaufen werde. Komisch, dass bei den neuen Schuhen der Verschleiß so schnell sichtbar ist :(.

Gruß
utala

PS: im Gegensatz zu Demian schwöre ich auf A.E.! Meine Alden sind dagegen absolut überteuert! So hat jeder seine Favoriten...
 
Oben