Cove Baden Baden

Das wäre dann italienisch.
Das kann man so gar nicht sagen. Für neapolitanisch trifft das sicher zu, aber für mailändisch und römisch eben nicht. Und florentinisch passt in keines dieser Klischees. Umgekehrt gibt es auch bei den Engländern verschiedene Silhouetten, die miteinander wenig zu tun haben (z.B. Sexton vs. Anderson&Sheppard vs. Huntsman).

Man kann mit jedem Anzugstil gut, modern oder gut und modern aussehen. Ich glaube statt Klischees sollte man sich bestimmte bekannte Schneiderstile ansehen und davon ausgehend visuelle Vorlieben entwickeln. Und dann muss man sich anschauen, ob der favorisierte Stil in der Ausführung auch zur eigenen Figur passt. Das ist am Ende das Wichtigste, weil man selber muss darin ja gut aussehen und nicht irgendwer bei Instagram.
 
Das kann man so gar nicht sagen. Für neapolitanisch trifft das sicher zu, aber für mailändisch und römisch eben nicht. Und florentinisch passt in keines dieser Klischees. Umgekehrt gibt es auch bei den Engländern verschiedene Silhouetten, die miteinander wenig zu tun haben (z.B. Sexton vs. Anderson&Sheppard vs. Huntsman).

Das stimmt natürlich aber hier ging es um eine sehr grobe Orientierung. Wenn man selbst bei dieser Missverständnissen unterliegt, ist es ein höchst gewagtes Unterfangen, damit in Richtung MTM zu marschieren. Das gilt auch für das Stichwort "amerikanisch". Dieser Anzugtyp wird allgemein eher als untailliert ("sackartig"), fließend und nicht "stark konstruiert" empfunden. Besser ist es, man beschreibt direkt was man möchte. Aber wenn man sich schon dieser Schlagworte bedient sollten sie wenigstens in der allgemein damit assoziierten Bedeutung verwandt werden.
 
..Aber wenn man sich schon dieser Schlagworte bedient sollten sie wenigstens in der allgemein damit assoziierten Bedeutung verwandt werden.
full ACK! Die Terminologie sollte schon 'passend' verwendet werden.
Bekomme auch regelmäßig 'Spontan-Schwämmchen', wenn ich wieder selten Kreatives lesen darf ...
Wie war das gleich: 'Unwissenheit fördert die freie Rede.' Die höheren Weihen in dieser Disziplin dann für Politiker ...
 
Das stimmt natürlich aber hier ging es um eine sehr grobe Orientierung. Wenn man selbst bei dieser Missverständnissen unterliegt, ist es ein höchst gewagtes Unterfangen, damit in Richtung MTM zu marschieren. Das gilt auch für das Stichwort "amerikanisch". Dieser Anzugtyp wird allgemein eher als untailliert ("sackartig"), fließend und nicht "stark konstruiert" empfunden. Besser ist es, man beschreibt direkt was man möchte. Aber wenn man sich schon dieser Schlagworte bedient sollten sie wenigstens in der allgemein damit assoziierten Bedeutung verwandt werden.
Was ich sagen wollte: Sobald man MTM mit gefühlten landes- oder regionstypischen Schneiderstilrichtungen überlädt, hat man zu hohe Erwartungen oder versteht diese Stilrichtungen nur sehr oberflächlich. Ein MTM-System basiert auf einem einfachen Konfektionsblock, der in einer definierten Weise über Kleidergrößen skaliert und dabei zusätzlich die Skalierung kleinerer Detailänderungen mitberücksichtigt. Es geht da mehr um bessere Passform in einer generischen Konfektionsschnittform als um eine bestimmte landesspezifische Art von Schneiderarbeit. Wenn dabei bestimmte Stilmerkmale verwendet werden, die man einer solchen Stilistik zuschreiben könnte wie dickere oder dünnere Einlagen, eine bestimmte Schulterform, ein kantiger oder eher fließender Schnitt etc., dann ist das mehr Zufall oder Marketing. ;)

Deswegen würde ich mich MTM auch nicht von einer Richtung der Art „ich möchte einen italienischen/englischen Anzug haben“ nähern, weil das MTM-Systeme i.A. ohnehin nicht liefern können (Highend-Konfektionshäuser mit eigenem Hausstil wie Kiton, Attolini oder Brioni lasse ich hier mal außen vor). In diesen Schnittformen spiegelt sich mehr eine generische Mixtur vieler unspezifischer Einflüsse, die halt zusammen nach dem aussehen, was man allgemein irgendwie unter Anzug versteht. Wie eben bei 95% der gängigen Konfektion in dem Bereich auch.

Die Frage sollte eher lauten: Gefalle ich mir in der Schnittform, die ich beim Anbieter vorfinde, und reichen die Anpassungsmöglichkeiten im System aus, um eine ordentliche Passform zu erreichen? Kein Mensch sieht in Suitsupply MTM „italienisch“ oder in Cove oder Scabal „englisch“ aus. Wie ich oben andeutete, ist es schon schwierig zu sagen, was das überhaupt bedeutet.
 
;)

Deswegen würde ich mich MTM auch nicht von einer Richtung der Art „ich möchte einen italienischen/englischen Anzug haben“ nähern, weil das MTM-Systeme i.A. ohnehin nicht liefern können (Highend-Konfektionshäuser mit eigenem Hausstil wie Kiton, Attolini oder Brioni lasse ich hier mal außen vor). In diesen Schnittformen spiegelt sich mehr eine generische Mixtur vieler unspezifischer Einflüsse, die halt zusammen nach dem aussehen, was man allgemein irgendwie unter Anzug versteht. Wie eben bei 95% der gängigen Konfektion in dem Bereich auch.

Die Frage sollte eher lauten: Gefalle ich mir in der Schnittform, die ich beim Anbieter vorfinde, und reichen die Anpassungsmöglichkeiten im System aus, um eine ordentliche Passform zu erreichen? Kein Mensch sieht in Suitsupply MTM „italienisch“ oder in Cove oder Scabal „englisch“ aus. Wie ich oben andeutete, ist es schon schwierig zu sagen, was das überhaupt bedeutet.
Gerade Kiton oder Brioni haben ihren eigenen, unverwechselbaren Stil, den sie auch nicht vom Kunden ändern lassen wollen.
Bei guten MTM-Anbietern kann man durchaus die Schultern, das Revers, die Knopflöcher durchaus so bestellen und abstimmen, daß der Look italienisch oder britisch wirkt. Letztlich kommt ja noch der Stoff dazu, der dem Anzug ja denHauptteil des Anzugs ausmacht.
Klar können die wenigstens Menschen das voneinander unterscheiden; einen gewissen tendenziösen Look gestalten kann man mit guten MTM-System durchaus.
Ein italienischer oder englischer Maßschneider kann Dir die Unterschiede durchaus erkären. Mir hat das Mal ein Zegna-Mitarbeiter bei einer Trunk-Show erklärt. War sehr interessant.
 
Bei guten MTM-Anbietern kann man durchaus die Schultern, das Revers, die Knopflöcher durchaus so bestellen und abstimmen, daß der Look italienisch oder britisch wirkt.
Naja, aber die Quarters sind meist gesetzt, zumindest ist es mir noch nie anders vorgekommen. Und das macht auch schon einiges aus, oder der Schwung des Revers, da kann man dann noch so viel Input geben, bei offenen Quarters wird wohl selten ein klassisch englischer Look bei entstehen.
 
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