Hallo zusammen!
Habe mir einen sehr schönen Lederschuh mit Captoe gekauft. Seit dem zweiten Tragen ist mir aufgefallen, dass mein kleiner Zeh an der Captoe-Naht ziemlich drückt, was jedenfalls bei längeren Wegen unangenehm ist. Die Einlage habe ich schon herausgenommen. Dies macht die Sache zwar etwas besser, beseitigt das Problem aber nicht gänzlich.
Hat jemand dieses Problem auch gehabt und wird die Captoe-Naht mit jedem weiteren Tragen noch weicher bzw. weiter? Kennt jemand sonst Lösungen?
Da Du nun ja diverse Topics eröffnet hast, frage ich mich, weshalb Du diese hier im Forum bereits vielfältig diskutierten Themen nochmalig für Dich persönlich behandeln möchtest bzw. in welcher Weise Du Dich mit den vorhandenen Informationen auseinandergesetzt hast...?
Aber zum Thema:
Du kannnst den Hersteller und die Leistenbezeichnung des "sehr schönen Lederschuh mit Captoe" benennen und insbesondere auch ein Foto des fraglichen Schuhmodells einstellen -
das lässt Rückschlüsse auf das Qualitätsniveau von Material und Verarbeitung sowie die Passformverhältnisse bzw. Relationen von Vorderkappenbesatz, Ballenlinie, 'Kleiner-Zeh-Bereich' etc. zu.
Dass eine Einlage vorhanden ist, die herausgenommen werden kann/wurde, stimmt schon etwas nachdenklich...
Bekanntlich ist bei dem genannten Schuhtyp ganz überwiegend eine Vorderkappe zwischen dem Oberleder und Futterleder verbaut.
Diese Vorderkappe kann aus Leder/-Fasermix, einem thermoplastischen Material oder i.w.S. "Plaste und Elaste aus Schkopau" bestehen.
Dazu kann diese Vorderkappe aus modischen oder ökonomischen Gründen bspw. relativ zu lang sein, identisch für verschiedene Schuhgrößen, relativ zum verwendeten Leder/Dicke mehr oder weniger geeignet, an den Kanten ausgeschärft bzw. passend oder unpassend zu dem jeweiligen Vorderkappenbesatz von schlichtem Captoe bis hin zu der flügelartigen Form eines Full Brogue o.ä.
Das Vorhandensein der Kappe, deren Ausdehnung und evtl. auch 'Rigidität', lassen sich leicht durch Daumendruck auf das Oberleder und durch Ertasten im Futterbereich feststellen. Beim Captoe sollte sich leicht herausfinden lassen, wo diese Vorderkappe im Verhältnis zur Captoe-Naht endet - dieses dürfte dann auch ergeben, in welcher Weise die Vorderkappe bzw. der deutlich spürbare Übergangsbereich zwischen 'weichem einfachen Oberleder' und mehrfachem Material (Oberleder, Vorderkappenbesatz, Verstärkung durch Vorderkappe) für den Druck im Bereich des kleinen Zehs verantwortlich sind.
Es ist somit klar, dass hierfür 'die Captoe-Naht' nicht ausschlaggebend ist, sondern Ursachen von Material(dicke) und daraus resultierenden und entsprechend spürbaren Falten/Kanten im Futterleder, diese drückenden Bereiche sind im Futterbereich bemerkbar und lassen sich erfühlen.
Weiterhin dürfte es einfach herauszufinden sein, ob schlichtweg der Schuh/die Leistenform im genannten Bereich zu eng sind oder ob ein Fersenschlupf sowie fehlende geeignete Passform im Vorderfußbereich/Ballenlinie (oder beides) "bei längeren Wegen" den Druck am kleinen Zeh zusätzlich begünstigen, in der Weise, dass der Fuß während des Abrollvorgangs 'nach vorne rutscht' ?
Im übrigen ist daher, wie bereits erwähnt, ein Schuhmacher der geeignete Ansprechpartner, wenn es ums 'Dehnen/Weiten' von Schuhen geht bzw. zur Beurteilung der jeweiligen Passform des fraglichen Schuhmodells sowie ggf. Verschiedenheiten von linkem und rechtem Fuß, die sich grundsätzlich auf die Passgenauigkeit in bestimmten Bereichen (Spann, Ballen...) auswirken.