Das gute Leben
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Geht es nicht viel mehr darum sich das qualitativ beste zu leisten?
Ist es denn nicht merkwürdig das sich Menschen ein teures Auto leisten, und dann auf Billigangebote aus Massentierzucht zurückgreifen "müssen"??
Und wenn sienes nicht müssen, da sind wir ja bei Gunters Grundfrage, warum tun sie es dann???
Es geht um "standing," um Status im Sinne der Selbstwahrnehmung und wie Leute glauben Status am besten nach außen repräsentieren zu können. Dazu bedarf es sozialer Distinktionsmechanismen, die der Soziologie Pierre Bordieu in seinem Werk ausführlich erforscht hat. Welche kleidung trage ich, welche Musik höre ich, gehe ich in die oper oder ins Stadion etc. pp. Luxusküchen sind z.B. ein wichtiges Statussymbol, selbst, wenn sie nie benutzt werden (die Statistiken darüber, in wie wenigen Familien überhaupt noch gemeinsam gegessen oder gar gekocht wird, sind haarsträubend). Es gibt Milieus, in denen Bio, gesunde ernährung, Slow Food als distinktionsmerkmal fungieren, aber die sind ökonomisch betrachtet vergleichweise begrenzt. Wichtiger sind in vielen sozialen Milieus in Deutschland immer noch Haus, Auto, Urlaub, Unterhaltungselektronik als Statusmeßlatten, oder auch der Preis der Turnschuhe. Statistisch über den Kamm geschert sind die Deutschen, auch aus historischen Zusammenhängen heraus, eher Fresser als Genießer (mit Ausnahmen Richtung Austria und Frankreich).