Zigarren und Lebensalter

supertobi

New Member
Hallo liebe Mitforisten,

eher aus theoretisch-ästhetischem Interesse treibt mich folgende Frage um: Ab welchem Alter kann man Zigarre rauchen, ohne dabei wie ein Dandy oder ein verwöhntes Bürschchen auszusehen. Ich habe soeben ein Foto von Boris Becker samt Zigarre gesehen, und er ist mit seinen 45 gesetzt genug, damit man ihm die Zigarre abnimmt. Bei ihm hier wirkt es meiner Meinung nach noch aufgesetzt: http://www.sz-jugendseite.de/karriere-mit-der-„kubabayerischen/

Gibt es dazu Meinungen hier im Forum?

Gruß!
Tobias
 
Sobald man sie aus Genuss raucht und nicht um ein Image zu unterstreichen schaut es gut aus.

Frauen mit Zigarre schauen übrigens immer gut aus.
 
Sehe ich genauso.

Ich rauche seit dem Alter von 27 selten, aber regelmäßig Zigarren aus Genuss (und obwohl mir die dahinterliegenden Kosten sehr bewusst sind). Hätte mich dafür auch nie geschämt.

Peinlich hingegen jener Kollege, der neulich auf einer Party bei den vom Gastgeber spendierten Kubanern zugriff und sodann versuchte, sie ohne ziehen oder anschneiden an einer Kerze zu entfachen... Das war für mich ein Fall von "wenn es heute gratis ist, nehm ich auch eine"...
 
Werde meine erste Zigarre (und wahrscheinlich Letzte) bei Erteilung der Approbation rauchen. Fühle mich mit meinen 22 Lenzen noch nicht gesetzt genug, und bin grundsätzlich auch kein Raucher.
 
Sobald man sie aus Genuss raucht und nicht um ein Image zu unterstreichen schaut es gut aus.

Ich bin mir da nicht so sicher. Versteh mich bitte nicht falsch, es spricht ja überhaupt nichts dagegen, auch schon in jungen Jahren mit Genuss eine Zigarre zu rauchen. In meinen Augen erzielt man allerdings mit 22 noch nicht diesen Effekt des gediegenen Gentleman. Wahrscheinlich ist das eine Frage der grauen Schläfen und der Gesichtsfalten... 35 ist vielleicht kein schlechtes Alter.
 
Ich rauche regelmäßig und häufig Zigarre seit ich 17 bin. Als Accessoire habe ich sie allerdings nie verstanden. Natürlich gaffen bei dieser Kombination eine Menge Passanten noch ungläubiger, als wenn ein älterer Herr ihnen einen vorstinken würde. Der Grund ist wohl der selbe wie bei elegantere Kleidung - ruft Neid hervor und lässt sich nicht so ganz mit der hiesigen Mehrheitsmeinung, nur für dauerhaftes (Immobilien, Autos, Elektroniks) mehr Geld auszugeben, in Einklang bringen. Nun, mit 34 (aber jung geblieben ;), werde ich immer noch dumm angeschaut, aber weniger und es stört auch nicht mehr so sehr. Gerade anfangs fand ich das jedoch sehr unangenehm.
 
Der Grund ist wohl der selbe wie bei elegantere Kleidung - ruft Neid hervor und lässt sich nicht so ganz mit der hiesigen Mehrheitsmeinung, nur für dauerhaftes (Immobilien, Autos, Elektroniks) mehr Geld auszugeben, in Einklang bringen.

Neid wäre mir sicherlich nicht als erster Grund von schiefen Blicken der Mitmenschen eingefallen. Mit der gleichen Begründung müssten sonst jüngere Gourmets auch auf Ablehnung stoßen, wenn sie in gute Restaurants gehen oder teure Lebensmittel einkaufen.

Wer noch die Zeiten erlebt hat, als in Flugzeugen (Zigarre) geraucht werden durfte, verbindet sicherlich ganz andere Aspekte mit dem Konsum - zum Beispiel blinde Wut ! ;)

Ansonsten bin ich der Überzeugung, dass man (wenn überhaupt) nur dem Zigarrenkonsum frönen sollte, wenn man ihn auch genießt. Die Zigarre als Accessoire taugt nur für Poseure und Parvenus. Insofern verstehe ich auch die Menschen nicht, die sich zur Geburt ihres Kindes oder beim Erreichen anderer Lebensziele (einmalig) eine Zigarre gönnen, die ihnen ohne Vorerfahrung und Gewöhnung ohnehin kaum schmecken dürfte.
 
Insofern verstehe ich auch die Menschen nicht, die sich zur Geburt ihres Kindes oder beim Erreichen anderer Lebensziele (einmalig) eine Zigarre gönnen, die ihnen ohne Vorerfahrung und Gewöhnung ohnehin kaum schmecken dürfte.

Ich teile die Einschätzung grundsätzlich und würde als Nicht-Zigarrenraucher daher einen erfolgreichen Moment o.ä. nicht durch eine Zigarre krönen wollen. Spätestens seit Independence Day sollte man derlei unterlassen.

Aber dennoch kann nachvollziehen, wie jemand auf diese Idee kommen könnte: was gibt es denn heutzutage noch, was man sich mal in besonderen Momenten gönnen kann? Man konsumiert doch im Alltag schon alles im Überfluss. Es gibt nur wenige Dinge, die noch für die besonderen Momente vorbehalten sind.
 
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