Zielgruppen der Modehersteller

OK, ich bin mal nett: Bei "klassisch aber nicht altbacken" fällt mir bei Damenmode sofort Max Mara ein - sicher eine andere Preisklasse als die meisten der genannten Marken aber, wenn man clever kauft, auch nicht unbedingt teurer als Ralph Lauren.

Check this out: http://world.maxmara.com
 
Es ist im Grunde genommen ganz einfach, wie bei Männern auch.

Bei meiner Freundin war es ähnlich, nach dem Studium stand plötzlich das "richtige Leben" an, noch dazu hat Sie zwei mal die Woche Sitzung und bewegt sich in einem Umfeld, das einem satorialen Trümmerfeld gleicht.

Ich schreibe, wie wir es bei ihr gemacht haben, das sollte bei fast jeder Dame funktionieren.

Wie alt bin, was werde ich tun, mit wem habe ich zu tun, wieviel Budget habe ich jetzt, wieviel werde ich haben, wenn ich verdiene.

Der Tip mit den Bildern, die deinem persönlichen Wunschbild nahekommen ist gut, das bietet eine Orientierungshilfe.

Dann durchforstet du deinen Kleiderschrank. Was will ich auf jeden Fall behalten ( Lieblingsteile ), was passt zu meinem Vorhaben und was geht gar nicht.
Dazu zählt auch: was ist zu klein, zu groß, kaputt, out usw.
Wegscmeissen, verbrennen, verschenken - aber raus aus dem Haus.

Auch für Damen gibt es Basics, die jede Frau haben sollte und die nicht unmodern werden. Klassiker hierbei immer: Das kleine Schwarze - damit sind 99% aller Feierlichkeiten, Abendveranstaltungen und offiziellen Ereignisse abgedeckt.

Weiterhin dazu zähle ich: Hosenanzug in Blau oder Grau ( am besten mit zusätzlichem Rock, ein paar weiße Blusen mit und ohne Kragen, dito in einer weiterem, dem Teint schmeichelnden, Farbe. Ein Paar Chinos und/oder Jeans, ein Blazer, ein paar schöne Pullis aus Cashmere oder Angora, ein ¾ Mantel in Blau oder Schwarz, ein paar klassische schwarze Pumps, nicht zu hoch, ein paar flache Schuhe.

Das grooooooße Thema Taschen und Schuhe ist bei den meisten Frauen nicht in Kürze zu behandeln, zumal Sie dafür mit Leichtigkeit das Budget eines mittelamerikanischen Landes aufwenden können. Soll also hier nicht Thema sein.
Aber auch dabei gibt es einige Klassiker, die auch als Nachbau gut wirken und möglichst schlicht, einfarbig und klassisch sein sollten.

Diese Basics kauft man in der besten Qualität, die man sich leisten kann. Die Marken spielen dabei keine Rolle. Gerade bei Schuhen habe ich festgestellt, das die besonders gehypten Marken meist ebenso billig verarbeitet wie kurzlebig sind.

Reine Wolle, Schurwolle, Baumwolle, wenig Verzierungen, keine Muster, keine auffallenden Labels. Um diese Basis herum baust du dir dann deine Garderobe auf. Das kann durchaus auch heissen, die C&A Bluse, die Jacke von H&M dazu.
Diese Sachen müssen nicht teuer sein, meist trägt man sie nur eine Saison. Wichtig ist immer, ein sehr hochwertiges Teil dazu zu kombinieren und mit Accessoires Akzente zu setzen. Dazu zählen auch Gürtel, Schals, Tücher usw.

Wenn du dir sicherer wirst und feststellst, wie dein Stil ist, ersetzt du günstige Teile, die du oft ( Und lange ) trägst, durch hochwertigere.
Reine Saisonarktikel, wie bsp. Sommerkleider, kauft man von günstigen Marken, im Sale oder Second Hand. Und da bringst du auch deine ausrangierten "Edelklamotten" hin.

Jeder Designer hat seine Stil, sein Hausdesign. Der eine mag Escada, der andere Rodier oder Chanel. Ich wäre immer vorsichtig bei "angesagten" Designern. Lagerfeld gibt es seit Ewigkeiten, Joop auch. Ed Hardy. Michael Kors und wie sie alle heissen, will kein Mensch mehr. Löse dich von dem Gedanken, Marken sind entscheidend. Die meisten Hühner, die das erzählen, erkennen ein Chanel Kostüm nicht, wenn Sie drauf sitzen.
 
Liebe Brunet,

von den genannten Marken würde ich bloß Ralph Lauren für "elegant, seriös und feminin" halten und da dann die mit Black Label, denn die haben kein Logo (ist zumindest bei Männern so). Das würde ich Dir auch grundsätzlich raten wollen, bloß nix mit Logo kaufen (wurde ja hier auch schon gesagt).

Die Problem bei Polo-Ralle: Ist zum normalen Ladenpreis viel (!) zu teuer, aber selbst wenn Du Dir das jetzt schon leisten kannst, bist Du einfach noch nicht im für den Style passenden Milf-Alter. In 10 Jahren also vielleicht. Ansonsten besteht schnell die Gefahr auszusehen wie Deine eigene Großtante, Risiko besonders hoch mit Perlenohrringen o.ä., das wird ganz rasant ein sehr trutschiger Gesamteindruck. Stell Dich mal für 20 Minuten vor eine beliebige juristische Fakultät in Deutschland und schau Dir an, ob Du so rumlaufen möchtest wie ein Großteil der Damen dort. Falls nicht: Finger weg von Ralph Lauren mit unter 35 Jahren oder alternativ vor dem ersten Kind. (Falls hier ein sexistischer Gesamteindruck entsteht, so ist dies nicht beabsichtigt, aber vielleicht trotzdem korrekt. Keine Ahnung)

Hier wurde ja schon empfohlen ein paar Bilder zu sammeln, wie es nachher ausschauen soll. Schau doch vielleicht mal hier: http://www.thesartorialist.com/category/women/
Wenn Dir was gefällt, frag nochmal nach Empfehlungen für Marken, dann ist es vielleicht einfacher.

Viel Spaß und Erfolg beim eigenen Stil finden :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Günther, mit Verlaub, das ist Quatsch.
Sowohl Perlenohrringe als auch RL kann auch bei jungen Damen ( nicht ganz jung, über 20 sollte Sie schon sein ) gut aussehen, wenn es vernünftig kombiniert wird.
Es kommt sicherlich auch darauf an, welchen Beruf Sie ausübt. Bei meiner Fiance ist es sicherlich ganz hilfreich, wenn Sie als Richter etwas reifer wirkt,
 
Ich sage ja nicht, dass das grundsätzlich nicht geht, sondern nur, dass ein hohes Risiko des Tantigwirkens besteht. Mein Eindruck ist eben, dass es bei den meisten schiefgeht. Der Eindruck mag falsch sein, ist aber da :)

Das ist vielleicht auch noch eher ein generelles Marken- oder auch nur Ralph-Lauren-Problem (statt ein Alter-Problem): Je mehr man von einer Marke hat, desto weniger eigener Stil ist es irgendwie auch. Wer von Kopf bis Fuß eine Marke trägt sieht zwar eventuell gut aus, aber eben auch wie zig andere Leute (halt das Jurastudentin-aus-Hamburg-Klischee).

Und außerdem fiel mir noch ein: Lands End ist vielleicht auch noch was für die elegant-seriös-Kategorie. Meine Freundin kauft da ab und zu, Qualität scheint in Ordnung und preislich hält es sich auch im Rahmen.
 
Die Ansicht, dass Marken SEHR wichtig und SEHR aussagekräftig sind habe ich von einigen Leuten aus meiner näheren Umgebung aufgedrückt bekommen. Da sie sich gut, stilsicher und hochwertig kleiden und damit auch erfolgreich sind, dachte ich, dass die wohl recht haben müssen. Also habe ich diese Ansicht angenohmen, ohne zu hinterfragen.
Eine gute Marke steht auch bei den Mädels idealerweise für einen über Jahre stabilen, in sich konsistenten Stil, der sich mühelos in daraus gewählten Einzelteilen kombinieren lässt und für eine durchgängig solide Qualität bei Stoffen und Verarbeitung steht. Von daher kann man nicht sagen, Marken seien bedeutungslos, gute, nachhaltig hochwertige Marken haben ihre Berechtigung (davon wurde schon einiges genannt, etwa Ralph Lauren oder Max Mara, Loro Piana ist im oberen Preisbereich noch unbedingt zu erwähnen).

Die Damenmode besteht nur (noch stärker als die Herrenmode) durch ihren immer stärker werdenden Ein-paar-Mal-tragen-und-dann-wegwerfen-Charakter weit überwiegend aus Ramsch in allen Preisklassen. Die guten Qualitäten sind tatsächlich überwiegend in der eher damenhaften, erwachseneren Stilwelt zu finden. Ob man das mit 27 tragen möchte, ist eine individuelle Entscheidung. Gut aussehen kann es in jedem Fall, 27 ist ja auch nicht mehr 16 und muss auch nicht wie 16 aussehen.
 
Danke Glenchek, jetzt habe ich es verstanden :)

Die Ansicht, dass Marken SEHR wichtig und SEHR aussagekräftig sind habe ich von einigen Leuten aus meiner näheren Umgebung aufgedrückt bekommen. Da sie sich gut, stilsicher und hochwertig kleiden und damit auch erfolgreich sind, dachte ich, dass die wohl recht haben müssen. Also habe ich diese Ansicht angenohmen, ohne zu hinterfragen.

Hallo Brunet,
sind die überhaupt durch den SM-TÜV gekommmen? :D Ohne ausdrückliche Betriebserlaubnis dieses hochwerten Forums kann man über den Stil ihrer Bekleidung gar nichts sagen. :p

Jetzt die ernste Antwort: Marken, gerade die bekannten Modemarken, sagen zuerst einmal wenig aus. Einige Marken sind ein Indiz für gute Qualität, das sind allerdings meistens nicht die bekannten Modelabels.
Labels die nach außen sichtbar sind, sind meistens Ausdruck eines fiktiven Lebensgefühls, das die Marke aufgebaut hat. Die meisten Träger dieser Marken sind weniger Fachkundige, als dass sie Opfer der Werbeindustrie sind.
Leider werden viele Marken, sobald sie einen gewissen Status erreicht haben schlechter und die Qualität wird der Preisoptimierung geopfert (Beispiele: Boss, LLoyd, Bally, Burberry) oder sie verkaufen sogar ihre Namensrechte an eher schlechte Massenproduzenten (Beispiel: YSL).

Im Damenbereich kenne ich mich leider, wie wohl die Mehrheit in diesem Forum, sehr schlecht aus. Ich hoffe schon länger, dass mehr iteresssierte Damen sich beteiligen und das Wissen des Forums bereichern.
 
Liebe Brunet,

ich kann dich verstehen, da ich in der gleichen Situation war.

Ich bin 24, arbeite in der Finanzbranche und studieren nebenbei auch noch. Das heißt, ich bewege mich in verschiedenen Welten.

Einerseits möchte ich mich nicht wie ein "alte Dame" kleiden, aber auch ernstgenommen werden, mich also nicht kleiden, als wäre ich 16.

Damals habe ich auch erstmal angefangen, meinen Kleiderschrank auszusortieren (Was gefällt nicht, zu klein, zu groß, kaputt usw.).

Wichtig ist, dass du aber auch weißt, was du für ein Typ bist, denn du sollst dich ja nicht "verkleiden", sondern zeigen und stolz darauf sein, wer du bist.

Ich für meinen Teil kleide mich gerne in guter Qualität, sehr schlicht und elegant.

Ich habe zwar auch Markenklamotten (Ralph Lauren, Armani usw.), aber so, dass man das Logo nicht sieht.

Zur Zeit bin ich noch dabei, meinen Kleiderschrank aufzubauen, aber ich habe es geschafft, schonmal eine stabile Basis aufzubauen.

Zu meinem Sortiment gehören Hosenanzüge, Röcke, Blusen, Kleider, Jeans, Pullis usw. Also auch viele Basics.

Schön finde ich, wenn man mit dem Farben spielen kann und den letzten Feinschliff, kannst du mit den Accessoires geben. Aber hier solltest du darauf achten, dass es nicht zuviel wird. :)

Ich hoffe, ich konnte dir soweit helfen. Schön fände ich es natürlich auch, wenn wir hier auch bei den Damen einen Thread eröffnen könnten, mit dem Thema "Was trage ich heute" --> wie bei den Herren. Denn ich inspiriere gerne, lasse mich aber auch gerne inspirieren.

Ganz viele liebe Grüße

Estrella
 
Ich möchte mich der Aussage anschließen, dass man, bei allen Marken, hauptsächlich sich selbst repräsentieren soll. Das geht bei mir nur durch eine Mischung unterschiedlicher Marken. Also ich bin keineswegs markentreu in dem Sinn, dass ich ausschließlich eine Marke trage. Auch dass man mal seinen Typ kennen soll, mit passenden Schnitten, Farben usw. finde ich auch sehr wichtig. Also so eine professionelle Stilberatung sollte man schon mal gemacht haben, und wenn sich Gravierendes ändern sollte, zB dass man 20 kg zu- oder abnimmt auch gerne mal wiederholen.
 
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