Dem würde ich zumindest teilweise widersprechen, wenn man die Ergebnisse sieht, die teilweise für gutes Geld beim Fachhändler verkauft wurden. Bei kleinen, inhabergeführten Geschäften (dafür dann idR mit überschaubarem Sortiment) mag das anders sein, aber eine Expertise wie hier im Forum wird man bei den wenigsten VerkäuferInnen finden.Wer viel Zeit hat, der sucht auf eigene Faust - wer viel Geld hat, der geht einfach zum Fachhändler,
stark vereinfacht ausgedrückt.
Wenn das zur Lebenssituation passt, eine schöne und gute Vorgehensweise, finde ich. Gleichzeitig zeigt dies doch das grundsätzliche Problem: Für hohe Qualität und große Auswahl muss man in großem Radius unterwegs sein. Ohne Care-Verpflichtungen ist ein Wochenende in Paris oder ein Schuhkauf im Rahmen einer Kongressreise ohne Frage lohnenswert. Je nach Dienstbelastung muss ich aber zumindest für mich sagen, dass ich immer häufiger freie Tage einfach nur nutze, um im Garten oder mit einem guten Buch zu entspannen. Bei meinen KollegInnen mit pflegebedürftigen Eltern oder kleinen Kindern bleibt vielleicht noch Energie abends auf dem Sofa ein paar Schuhe zu bestellen, aber mit Zweijährigen möchten man doch eher an die Ostsee als nach Paris.Paris für Carmina und Crockett & Jones sowie nach Budapest zu Vass zu fahren.
Vollends kurios wird es dann, wenn das Fachgeschäft auch einen Onlineshop betreibt. Soweit nur das Präsenzangebot auch online vertrieben wird, dürfte das eher der Stärkung des Einzelhandels dienen. Bei einigen Shops (zum Beispiel auch Onlineshop des KaDeWe) ist es aber so, dass dort auch Artikel vertrieben werden, die man vor Ort überhaupt nicht kaufen kann. Man kann sie auch nicht zur Abholung / Ansicht im KaDeWe online bestellen, sondern muss sie sich zuschicken lassen, selbst wenn man um die Ecke wohnt. Genau so strikt trennt Budapester seinen Präsenzhandel vom online Geschäft.
Aus diesem Grund hat Shoepassion auch nur noch 4 Ladengeschäfte in Deutschland und bei allen anderen wirklich alles uber kleinanzeigen verscherbelt ;-)Hallo Newton,
das Modell der Verzahnung von Online- und Präsenzhandel lohnt sich bei der Zentralisierung der Logistik. Shoepassion hast dies bisher gut gemacht bis zur Coronakrise. Im Fachgeschäft vor Ort waren nicht immer alle Schuhemodelle in allen Größen vorhanden, sondern nur die üblichen Modelle und Schuhgrößen. Bei Bedarf wurde das gewünschte Modell und/oder die Schuhgröße entweder online bestellt und ins Fachgeschäft zur Anprobe geliefert, oder direkt im Fachgeschäft bestellt zur Anprobe vor Ort. Das Zentrallager ist in Berlin. Daher kann man die lokalen Lager der Fachgeschäfte minimieren und somit Raummiete und Kapitalbindungskosten für da vozuhaltende Inventar sparen.
Herzliche Grüße
Pascal