Wie von besserer Kleidung überzeugen?

Aber dann würdest du dem Boss/Eterna/Lloyd-Träger ja nur empfehlen, das geht auch noch etwas günstiger, bzw. langlebiger. Im tragekomfort oder im Look macht das doch keinen Unterschied. Auch der BEL-Typ, wenn er denn Standing ausstrahlt, kann doch darin gut aussehen. Warum also missionieren um vielleicht € 100,00 zu sparen? Trinkt er halt am nächsten Sa paar Drinks weniger und es ist wieder drin. Verständnis hätte ich für die Fragestellung wenn sie lautet: sind € 2.800,00 für ein Sakko Wahnsinn oder gibt's dafür nen vernünftigen Grund? Kann ein Produkt 6-10 x besser sein als ein anderes? Das finde ich ne spannende Frage? Die Antwort könnte ja auch lauten: vergiss susu, boss, Dressler, Lauren, canali, boglioli, etc, lohnt sich im Sinne von "besser" alles nicht. Missionieren ist ja seit 2000 Jahren ein schwieriges Geschäft.

Wir kommen da auf keinen Nenner, deswegen fande ich den Einwurf gut, diese Art der Diskussion hier nicht auszuweiten. Ich wuerde mich aber ueber 2.8k Sakkos im WTIH freuen ;)
 
Wir kommen da auf keinen Nenner, deswegen fande ich den Einwurf gut, diese Art der Diskussion hier nicht auszuweiten. Ich wuerde mich aber ueber 2.8k Sakkos im WTIH freuen ;)

Och, na ja, warum nicht? Wenn ihr gerne darüber diskutieren möchtet - ein Forum ist doch dazu da, um Meinungen und Standpunkte auszutauschen, auch ohne dabei notwendigerweise auf einen Nenner kommen zu müssen.
 
Ich würde anders in die Materie einsteigen. Anstatt immer irgendwelche Firmen miteinander zu vergleichen, würde ich einen Schritt zurück gehen und mich informieren, worauf es bei einem guten Anzug ankommt, was eine gute Passform ausmacht, welche verschiedene Stoffdessins und Muster es gibt und wo diese am besten eingesetzt werden.

Dies alles kann man sich zuerst mittels des Lesens vieler Artikel im Magazin aneignen. Anschließend kann man dies in der Praxis umsetzen und es sicherlich sehr hilfreich einmal einen sehr guten Herrenausstatter am Ort aufzusuchen und mal den Stoff fühlen, versuchen die unfixierte pikierte Einlage zu fühlen und mal einen Anzug anprobieren.

Wenn ich dieses Grundwissen mal theoretisch und praktisch mir angeeignet habe, so kann ich mir darüber Gedanken machen, wie ich dieses am besten umsetze. Soll ich mir lieber MTM, bespoke oder RTW mit Änderungen kaufen? Wie ist das Budget? Neu oder gebraucht? Welche Firmen bieten die für mich ausreichende Qualität an und wie sind die Preise? Geht für mich der Kauf im internet oder ist meine Figur eher schwierig, so daß ich besser alles vorab anprobiere?

Da pauschal jedem zu SuSu zu raten, wie es hier oft zu hören ist, ist oft richtig aber manchmal auch einfach nicht an den Bedürfnissen der Person, die gerade nachfragt, angepasst.
 
Wollte ja eigentlich auch eine andere. Beim Treffen hatte Benedikt diese auch schon in der Hand, da taucht plötzlich Niels wie aus dem Nichts auf und bellt ein schrilles "Für den nur Strick! Für den nur Strick!" in die noch junge Nacht. Na ja, Strick wurde es dann halt auch.

Bist Du sicher, dass er nicht "Für den nur den Strick!" gerufen hat? :D

Ansonsten glaube ich, dass die Diskussion gerade an dem Punkt angekommen ist, an dem man sagen muss: Kommt ganz auf die Situation und die beteiligten Personen an. Takt und Urteilsvermögen rules, Kinners! Seinen Mitmenschen mit frisch angelesenem Forumshalbwissen ungefragt auf den Keks zu gehen ist albern, sich mit diesem Wissen gegen all zu selbstsichere Ich-bin-der-Modeheld-weil-ich-Boss-und-Lloyd-trage-Deppen zur Wehr zu setzen hingegen ganz okay. Jemandem sartorial weiterhelfen, der das gerne möchte, ist legitime Entwicklungshilfe, dabei nur nachschwätzen, was man hier gelesen hat, ohne schon selbst einen gewissen Grundstock an eigenen Erfahrungen gesammelt zu haben, ist wiederum prätentiöse Blenderei. Amen.
 
@Tittapa:
Da habe ich vielleicht noch nicht genug selbst erlebt, um das hoffnungslos nennen zu können. ;)
Also auch mit 35j und ohne Abi kann ich dir versichern das eine Sache, die jeder anders sieht und empfindet, über die man sich nicht mal einigen kann in welchen Umfang sie gewertet wird, und die von so vielen Faktoren abhängig ist.......neeeeee, glaub mir, es ist ein hoffnungsloses Thema :D
 
Wollte ja eigentlich auch eine andere. Beim Treffen hatte Benedikt diese auch schon in der Hand, da taucht plötzlich Niels wie aus dem Nichts auf und bellt ein schrilles "Für den nur Strick! Für den nur Strick!" in die noch junge Nacht. Na ja, Strick wurde es dann halt auch.

Wollte dich nicht unglücklich machen. Kauf so viel Shibumi wie du willst, meinen Segen hast du allemal. :D
 
Ich würde anders in die Materie einsteigen. Anstatt immer irgendwelche Firmen miteinander zu vergleichen, würde ich einen Schritt zurück gehen und mich informieren, worauf es bei einem guten Anzug ankommt, was eine gute Passform ausmacht, welche verschiedene Stoffdessins und Muster es gibt und wo diese am besten eingesetzt werden.

Dies alles kann man sich zuerst mittels des Lesens vieler Artikel im Magazin aneignen. Anschließend kann man dies in der Praxis umsetzen und es sicherlich sehr hilfreich einmal einen sehr guten Herrenausstatter am Ort aufzusuchen und mal den Stoff fühlen, versuchen die unfixierte pikierte Einlage zu fühlen und mal einen Anzug anprobieren.

Wenn ich dieses Grundwissen mal theoretisch und praktisch mir angeeignet habe, so kann ich mir darüber Gedanken machen, wie ich dieses am besten umsetze. Soll ich mir lieber MTM, bespoke oder RTW mit Änderungen kaufen? Wie ist das Budget? Neu oder gebraucht? Welche Firmen bieten die für mich ausreichende Qualität an und wie sind die Preise? Geht für mich der Kauf im internet oder ist meine Figur eher schwierig, so daß ich besser alles vorab anprobiere?

Da pauschal jedem zu SuSu zu raten, wie es hier oft zu hören ist, ist oft richtig aber manchmal auch einfach nicht an den Bedürfnissen der Person, die gerade nachfragt, angepasst.
Bin ich sofort bei Dir, so, wie beschrieben, sollte das funktionieren, wenn man Kleidung wirklich ernst nimmt.

Aber das ist gegenüber einem Uneingeweihten noch viel schwieriger zu vermitteln als "gute" vs. "schlechte" Marken. Nach spätestens 30s eines solchen Vortrags würde ich da schon glasige Augen zu sehen, deswegen sind bekannte Marken ja als Abkürzungen allgemein so beliebt, weil man damit glaubt, automatisch gewinnen zu können, ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, und dafür von den Besitzern/Nichtbesitzern solcher Markenartikel gefeiert/beneidet zu werden. Man kann allgemein einfach nicht glauben, dass bei dem Thema Kleidung so viel Beachtenswertes dahinter steckt, man bekommt die doch überall und immer.

Dieses Verhaltensmuster bricht man nur durch schon vorher vorhandene Selbsterkenntnis beim Beratenen auf. Und wenn wir ehrlich sind: Das Phänomen, andere (und sich selbst) mit Markennamen beeindrucken zu wollen, ist der einschlägigen Foren/Blog-Szene im Allgemeinen auch nicht fremd. Nur ist das dann mehr Brioni, Tom Ford, Kiton oder - durch den Bespoke-Prozess etwas intellektueller - Rubinacci, Sciamat, Caraceni oder Anderson&Sheppard und Konsorten.
 
Zurück
Oben