Wie von besserer Kleidung überzeugen?

[Tux]

Du bist ja noch jung, weshalb da noch viele andere Freunde und Bekannte kommen werden, welche du dann nach deiner Fasson aussuchen kannst. So wie jetzt machst du dich nur unbeliebt und das ist die Mühen nicht wert.


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[dale]

Auf jeden Fall, da stimme ich dir zu. Ich gehe auch nicht direkt auf Leute zu und versuche sie zu missionieren, das mag ich selbst nicht - in keinem Bereich. Von mir aus können die Leute rauchen und essen, was sie wollen, da werde ich mit Sicherheit nichts sagen. Wenn ich allerdings in ein Gespräch über bspw. Kleidung verwickelt werde, dann möchte ich äußerst ungerne entgegen meiner Überzeugung antworten.

@Tux:
Ich kann deinen Beitrag nicht genau einschätzen, ist das mit dem Freunde aussuchen ernst gemeint? Das werde ich natürlich nicht von der Kleidung abhängig machen. Auch gehe ich selbst nicht auf andere Leute bzgl. dieses Themas zu, aber das war vor diesem Beitrag vielleicht etwas undeutlich.

 

[Monaco Chris]

So ziemlich die wahrsten Worte, die hier je gesprochen wurden!

Sei fair. Das ist in deinem Fall was anderes, denke ich. Bei dir erkennen sie die Exzentrik per se, nicht aber QuaIltät o.ä. Davon haben Frauen im Zweifel noch weniger Peilung.[/QUOTE]

 

[dale]

Das nicht aber da Du Dinge empfiehlt von denen Du nur gehört hast wirkt das Gänze auch nicht glaubwürdig.
Spätestens wenn dich jemand fragt zeig mir doch mal so ein tolles Sakko von SUSu oder einen L&M der Top gepflegt ist war es das.

Ok, sehe ich ein. Im Gegenzug muss ich aber auch sagen, dass die Diskussion von der Gegenseite oft abgewürgt wird, nach dem Motto "Das kann gar nicht sein!". Dabei formuliere ich das i.d.R. sehr neutral und betone auch, dass ich selbst nur Empfehlungen bekommen habe. Prinzipiell sehe ich das aber relativ simpel: wenn andere schon jahrelange Erfahrungen und vielleicht auch Fehler gemacht haben und mir diese auch gerne mitteilen, kann ich dann nicht ggf. davon profitieren?

 

[SchallundRauch]

Man beratschlägt grundsätzlich niemanden, der keinen Ratschlag möchte, das ist unhöflich.

 

[bluesman528]

Ich ging jetzt sowieso grundsätzlich davon aus, dass man, wenn überhaupt, nach eigenem Kenntnis- und Erfahrungsstand empfiehlt, weil man sonst auch nicht erwarten kann, überzeugend zu sein.

Genauso hilft es natürlich, wenn es weniger darum geht, die sartorial Ungläubigen auf das eigene, turmhohe Niveau herauf zu heben (nicht ohne dabei auf die eigene Awesomeness ausführlich hingewiesen zu haben ), als vielmehr den Bekannten selbstlos konkrete Tipps zu geben. Selbst wenn letzteres beabsichtigt ist, kann schnell der Eindruck des ersteren beim ungefragt Beratenen entstehen. Darauf Rücksicht zu nehmen, wäre mir wichtiger als dass der Beratene dann nach meinen Maßstäben besser aussieht.

 

[Banker]

Selbst wenn letzteres beabsichtigt ist, kann schnell der Eindruck des ersteren beim ungefragt Beratenen entstehen. Darauf Rücksicht zu nehmen, wäre mir wichtiger als dass der Beratene dann nach meinen Maßstäben besser aussieht.

Ist nicht genau das egoistischer, als sich zu empfehlen? Ich halte das wirklich fuer ein Generationenproblem. Es geht ja nicht darum, dass der andere besser aussieht nach eigenem Empfinden, sondern dass er fuer sein Geld einfach mehr bekommt. So einfach. Klar gibt es Leute, die keine Beratung wollen, da sage ich auch nicht, dass ich etwas empfehlen koennte. Aber dafuer entwickelt man ja zumindest im engeren Umfeld ein Gespuehr. Und sicherlich sollte es nicht nur so sein, dass man sich selbst empfiehlt, es werden ja auch mal so Leute einfach fragen. Aber prinzipiell Beratung nicht anzubieten, um nicht ein Gefuehl des Aufdraengens zu erzeugen empfinde ich - im Rahmen meines Kontextes und meines Umfelds - als empfindlich.

 

[bluesman528]

Ist nicht genau das egoistischer, als sich zu empfehlen?

Ja, klar. Ich habe ja nicht behauptet, dass ich selbstlos wäre. Mir ist die ganze Diskussion einfach zu viel. Die Chance, dass ich jemanden nur mit Worten und einem flüchtigen Blick auf meine Kleidung von "guten" vs. "schlechten" Marken überzeuge, ist sowieso um Null. Dass unser Standpunkt aus der Sicht von Erfahrung und Qualitätseinschätzung richtig ist, spielt dabei keine Rolle, weil man eben unsere Perspektive braucht, um das auch verifizieren zu können. Mit weniger Wissen/Erfahrung/Involvement muss man spontan glauben und das tun die meisten Menschen nicht ohne Not.

Es geht ja nicht darum, dass der andere besser aussieht nach eigenem Empfinden, sondern dass er fuer sein Geld einfach mehr bekommt. So einfach.

Das eigene Äußere ist für viele Menschen ein heikles Thema. Jeder, der sich ein bisschen mit dem Thema Kleidung beschäftigt hat und dem man dann indirekt sagt, dass er nicht so viel Ahnung davon hat, könnte sich potenziell schon ein wenig angegriffen fühlen. Insbesondere, wenn er schon ein stärkeres finanzielles Commitment eingegangen ist, sich z.B. gerade ein paar Boss-Anzüge in den Schrank gehängt hat. Das erleben wir schon hier im Forum und das ist im persönlichen Kontakt auch nicht anders.

 

[Beethoven]

Selbst wenn letzteres beabsichtigt ist, kann schnell der Eindruck des ersteren beim ungefragt Beratenen entstehen. Darauf Rücksicht zu nehmen, wäre mir wichtiger als dass der Beratene dann nach meinen Maßstäben besser aussieht.

Eine Verhaltensänderung des Beratenen erfolgt sowieso erst dann, wenn dieser die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung selbst erkannt hat. Voraussetzung dafür ist normalerweise Unzufriedenheit. Ist jemand nicht unzufrieden mit seiner Kleidung, lässt er sich auch nicht beraten. In einem solchen Fall ist das einzige, was sich dadurch ändert, die Beziehung zum Beratenen, und zwar zum Schlechteren. Kein Gewinn.

Die beste "Werbung" für stilvolle Kleidung ist ein zufriedener, gut aussehender und sozial akzeptierter Träger. Ein hochwertig gekleideter Träger hingegen, der anderen ungefragte Ratschläge erteilt, erweckt schnell den Eindruck, er würde sich darauf etwas einbilden. Und das ist genau das schlechte Image guter Kleidung, das bisher für die mangelnde Verbreitung guter Kleidung verantwortlich ist.

 

[Banker]

Eine Verhaltensänderung des Beratenen erfolgt sowieso erst dann, wenn dieser die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung selbst erkannt hat. Voraussetzung dafür ist normalerweise Unzufriedenheit. Ist jemand nicht unzufrieden mit seiner Kleidung, lässt er sich auch nicht beraten. In einem solchen Fall ist das einzige, was sich dadurch ändert, die Beziehung zum Beratenen, und zwar zum Schlechteren. Kein Gewinn.

Ich bezweifle nicht, dass das oft stimmen mag und ihr vielleicht so erlebt habt. Ich habe es auch schon ganz anders erlebt. Vielleicht generell: ich gehe ja nicht hin und sage: das sieht aber bloed aus, kauf dir mal etwas Neues. Es geht um Situationen, wo es explizit beispielsweise um den Anzugkauf geht. Da ist es mir nicht nur einmal passiert, dass Leute sehr dankbar waren, dass ich beim Kauf spontan mit dazu gekommen bin. Bei sowas wie einem Anzugkauf kann es ja sein, dass der Kaeufer selbst merkt, dass er sich mit der Materie nicht gut auskennt, bzw. merkt, dass er mit anderen Sachen zufriedener ist oder ihm selbst Fehler erst auffallen, wenn man sie anmerkt. Ich denke, das haengt aber tastaechlich auch davon ab, wie offen der Austausch generell ist.

Ja, klar. Ich habe ja nicht behauptet, dass ich selbstlos wäre. Mir ist die ganze Diskussion einfach zu viel. Die Chance, dass ich jemanden nur mit Worten und einem flüchtigen Blick auf meine Kleidung von "guten" vs. "schlechten" Marken überzeuge, ist sowieso um Null. Dass unser Standpunkt aus der Sicht von Erfahrung und Qualitätseinschätzung richtig ist, spielt dabei keine Rolle, weil man eben unsere Perspektive braucht, um das auch verifizieren zu können. Mit weniger Wissen/Erfahrung/Involvement muss man spontan glauben und das tun die meisten Menschen nicht ohne Not.

Kann ich verstehen. Wie gesagt, freuen sich aber bei mir einige, wenn sie dann einen Tipp bekommen, wo ein guter Anzug 300€ statt 500€ kostet (SuSu vs. Boss) und wo, hier wird mir dann vertraut, die Qualitaet noch besser ist. Das ist es mir dann wert, weil ich gerne im engeren Bekanntenkreis Leuten helfe 200€ zu sparen.

Das eigene Äußere ist für viele Menschen ein heikles Thema. Jeder, der sich ein bisschen mit dem Thema Kleidung beschäftigt hat und dem man dann indirekt sagt, dass er nicht so viel Ahnung davon hat, könnte sich potenziell schon ein wenig angegriffen fühlen. Insbesondere, wenn er schon ein stärkeres finanzielles Commitment eingegangen ist, sich z.B. gerade ein paar Boss-Anzüge in den Schrank gehängt hat. Das erleben wir schon hier im Forum und das ist im persönlichen Kontakt auch nicht anders.

Das ist richtig.