Wie investiert der stilsichere Mitforisti?

Ich war in der Tat auch kurz davor auf den Zug aufzuspringen, da war mir das Spielgeld dann aber zu schade für. Die Aktion ist aber einfach genial. Die doch so "starken" Hedgefonds und die dahinter stehenden Unternehmen, realisieren endlich die Stärke des Internets.
Völlig absurd, dass GameStop nun in der Fortune 500 steht, aber auch einfach ein Indiz dafür, dass man nicht alles regulieren kann (was man will).
 
Und ein Indiz, wie schwachsinning Unternehmensbewertungen sein können. Aber jetzt *abroll* kann GameStop ja funktionierende Unternehmen aufkaufen ;-). Siehe damals Thyssen und Krupp. Oder Porsches Versuch, VW zu schnappen. Oder die Bewertungen der ach so tollen Rateagenturen, Anal-ysten, Bankenprofis mit ihren Hochglanzbubis bei Lehman, Teutsche Punk, Kommerz Punk, Enron, Wirecard, WüstLB, usw.. :cool:

Ist halt ne große Shownummer. Vertrauen und Gewinnmöglichkeiten vorspielen, Händchen aufhalten. In so fern hätte ich da wenig Skrupel, gewinnsüchtige Blödels der "Institutionen" auszumanövrieren.
 
Wie cool ist das denn? Da rollen Amateure Hedgefonds auf. :cool:

GameStop ist ein Unternehmen, das eigentlich kein funktionierendes Geschäftsmodell mehr hat. Also zocken Hedgefonds mit Leerverkäufen dagegen. Leerverkauf = Man "leiht" sich virtuell Aktien und muss die irgendwann zurückgeben. Sind die Kurse weiter gefallen, verdient man. Steigen aber die Kurse, muss man die Aktien tatsächlich zurückgeben. Wenn man die dann nicht hat, muss man sie teuer, ggf. sauteuer einkaufen, um die zurückzugeben.

Und nun der Witz. Hedgefonds hatten auf niedrige Kurse gewettet. Nixda. Übers Web organisierte Privatanleger und auch Profis treiben den Kurs von GameStop hoch. Und die Hedgefonds müssen Aktien kaufen, um die zurückgeben zu können. Autsch, teuer. Sauteuer. Megamaximalteuer. Und kann noch teurer werden.

Diverse Plattformen haben jetzt den Handel mit GameStop ausgesetzt - buuuuuh, unsportlich! Weil die ihre Finanzkünstler schützen wollen. Buuuuuuh, noch unsportlicher! Die Finanzbehörden gucken irritiert bis dumm aus der Wäsche.

Finanzwelt und auch Regierungen sind leicht panisch. Kann ja nicht angehen, dass mal eben Amateure deren Masche in Unordnung bringen. Ich hör schon entfernt den Ruf nach Staatshilfe.:cool: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gamestop-greift-politik-ein-101.html
Hast Du mal durchgespielt was mit dem Aktienkurs passiert, wenn der Shortseller pleite ist?
 
Klaro. Man muss ihn bis kurz vor Exitus schröpfen - bevor die was umschichten (sie werden es versuchen, Wette?). Und nicht bis zur Insolvenz. Notfalls noch den Kopierer pfänden aber 2 Blatt liegen lassen. Ziemlich schräg. Gehts zu weit, haste mit den Aktien eines Schrottunternehmens die teuerste Tapete ;-). Und einen komplett verunsicherten Markt.

Du merkst, mein Mitleid mit den Vögeln ist limitiert :cool: .
 
Das ist eine interessante, vielleicht auch großartige Geschichte mit Gamestop und den Hedgefonds. Wir alle haben Robin Hood gesehen und die meisten hegen Sympathien mit den Underdogs und mit den Kleinen, die es mit den Großen aufnehmen.

Und einen großen Bösen zu Fall zu bringen, ist natürlich eine geradezu legendäre Sache. Man könnte es auch ein modernes Märchen nennen.

Ich bin auch der Meinung, dass diese Geschichte zeigt, dass der Social Internet Flashmob in der Finanzwelt angekommen ist. Man darf davon ausgehen, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist, dass eine Vielzahl organisierter Kleinanleger den Markt beeinflussen werden.

Auch mir gefällt das Modell von Leerverkäufen nicht. Da bin ich vermutlich auch zu viel Kaufmann mit einem Mißtrauen gegenüber solchen Methoden Märkte zu beeinflussen. Wenn es nach mir ginge, wären Leerverkäufe verboten.

ABER !

Hedgefonds handeln Stand heute grundsätzlich legal. Sie sind soozusagen die Totengräber von notleidenden Unternehmen. Zumindest solange nicht mit Fake-News gegen ein Unternehmen der Markt manipuliert wird.

Das Vorgehen der Kleinanleger ist ebenso legal. Es spricht nichts dagegen andere davon zu überzeugen etwas eigentlich unsinniges zu tun. Solange man sich im legalen Rahmen bewegt, darf jeder mit seinem Geld machen was er will und das ist gut so.

Allerdings ist das Geschäftsmodell von Gamestop und anderen hier im Fokus stehenden Unternehmen massiv notleidend. Wer brauch heutzutage noch Spezialshops für Videospiele. Nicht in der Coronazeit in Form der Ladengeschäfte und auch langfristig Online nicht, wenn Onlinespiele, die direkt von den Plattformen angeboten werden, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Man vergleiche Plattenläden, Videoverleiher, etc.

Das Vorgehen der Robin Hoods funktioniert, weil die Masse mitmacht. Sie haben auch mindestens einen Hedgefonds in die Knie gezwungen. Hedgefonds werden diese Gruppen zukünftig online viel stärker beobachten.

Dennoch: Es handelt sich um eine Blase und die platzt irgend wann. Dann haben vermutlich einige, die das Ganze gestartet haben oder frühzeitig auf den Zug aufgesprungen sind, sich eine goldene Nase verdient.
Aber wie bei jeder Blase, ich würde hier sogar von einem Schneeballsystem-ähnlichen Vorgehen sprechen, wird es massenweise Verlieren geben, die einfach zu spät eingestiegen sind, zu spät oder gar nicht verkauft haben und dann am Ende auf wertlosen Aktien sitzen bleiben.

Ich bleibe bei diesem Treiben sehr gerne der interessierte Beobachter, aber ganz sicher kein Akteur auf dem Spielfeld.
 
Ich habe es nicht näher verfolgt kann mir aber gut vorstellen, dass viele vorab alzeptiert haben, dass die Kohle im Zweifel futsch ist, wenn es dann zum show-down kommt
Das mag sein, bedeutet aber auch, dass das Kapital fehlt, um die nächste Aktion zu starten.
Och gehe einfach mal davon aus, dass die Finanzmärkte in Form der Summe der Hedgefonds auf Dauer den längeren Atem hat. Die werden sich nicht nochmal so linken lassen.

Quasi die Analogie der Varus Schlacht. Man kann eine Schlacht gewinnen, kaum aber den Krieg.

Es ist eine romantische Vorstellung, leider aber keine realistische.
 
Man kann über alles reden. Ich würde die Anleger organisieren und dann dem Hedgefonds ein Angebot machen: Kannst ne Aktie für 300, 400, 500 Dollar haben, wir haben ja noch etwas Zeit. Tick. Tack. Tick. Tack. ;-) Wenn die annehmen, alles gut. Viele Leute fröhlich. Wenn nicht, sind die halt Exitus.

Gegen diesen Fonds sind auch andere Fonds und Profianleger eingestiegen. Gegen eine Masse von Kleinanlegern alleine käme schon kein Hedgefonds an. Weltweit organisierte Kleinanleger können reihenweise größere Fonds knacken.

Ok, mal runtergebrochen. GameStop braucht keiner mehr wirklich. Ich sehe derweil nicht, das Shorts irgendetwas Sinnvolles sind. Es sind und bleiben künstliche, oft manipulative Wetten zur oft dubiosen Gewinnerzielung auf Ereignisse, die zur Wertbestimmung, Unternehmensfinanzierung, Arbeitsplätze, Produktion, Forschung, etc. keinen realen Nutzen haben. Ob das Manipulation ist? Es ist Usus bei allen Mitspielern. Von Musk mit seinen Tweets über den Bankberater mit Verkaufsvorgaben bis zu finanziellen Schurkenstaaten wie China mit staatsfondsfinanziertem Raubtierkapitalismus im europäischen Mittelstand.

Wer dann einen potentiell massiv gehebelten - weil von irren Kursschwankungen abhängigen - Einsatz riskiert, kann auf die Schnauze fallen. Da war wohl das Risikomanagement ähnlich fähig wie bei den Lehmännern, den Teutschpunkern in New York unter Jain, LTCM und vielen mehr. Wenn es jetzt die Fonds wegfegt, ist nur aufgeblasenes Buchgeld weg. Klar, das gibt einen Knacks. Ok, nächstes Spielfeld.

Das Gleiche läuft gerade übrigens auch bei anderen Shorts, bspw. Varta.

Man ist versucht, Wetten auf Wetten anzubieten. Spielstand und Verlängerung in der Finanzliga Nord, Blödelhausen, Trottelsdorf und Deppenheim gegen Kleinanleger United :cool: .
 
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