Wie ißt man richtig?

Ernsthaft? Du fragst in einem anderen Thread ob Du zuerst eine Calatrava oder Reverso kaufen sollst und in diesem, wie man Besteck hält? Ich würde ehrlich gesagt die Selbstinszenierung etwas gemächlicher angehen lassen. Wenn Du Dir nicht mal über grundlegende bürgerliche Etikette sicher bist wirken teure Uhren, Maßanzüge etc. eher aufgesetzt und peinlich.
 
Ernsthaft? Du fragst in einem anderen Thread ob Du zuerst eine Calatrava oder Reverso kaufen sollst und in diesem, wie man Besteck hält? Ich würde ehrlich gesagt die Selbstinszenierung etwas gemächlicher angehen lassen. Wenn Du Dir nicht mal über grundlegende bürgerliche Etikette sicher bist wirken teure Uhren, Maßanzüge etc. eher aufgesetzt und peinlich.

Die gleiche Frage hatte ein andere Herr im anderen Thread auch schon gestellt, somit wieder die gleiche Antwort, Geld und Etikette hatten und haben heutzutage selten etwas miteinander zutun, dieser Herr hier will sich immerhin bessern.
 
Vielleicht machen Sie sich die Mühe nochmal meinen Post zu lesen, anstatt nur alles mögliche hineinzulesen, ehe Sie hier selber solche Unterstellungen vom Stapel lassen. Ich möchte Sie jedenfalls höflich bitten Ihre eigenen Erfahrungen in solchen Dingen nicht auf meine Aussage zu projizieren.

Ich empfehle zudem die Lektüre von elitesoziologischen Studien von Michael Hartmann oder Pierre Bourdieu (Die feinen Unterschiede), da können Sie lernen, dass das Besteckhalten wichtiger sein kann als Fachkompetenz um Karriere zu machen.

Ich finde jemand der über Finessen im Bezug auf Verhaltensweisen am Tisch fragt, direkt zu unterstellen er würde nicht mal über grundlegende bürgerliche Etikette verfügen, schon ziemlich heftig. Zumal bürgerlich eben gerade aussagt, dass es sich nicht unbedingt um die Kreise handelt, in denen man dermaßen kleinkariert auf solche Details achtet und sich dann künstlich darüber aufregt um anschließend dem Querulanten eine Gossenherkunft anzuhängen. ich hab zwar noch nie den Knigge gelesen, verfüge dennoch über einen gewissen Anstand sowie gesunden Menschenverstand, welcher meist bedeutend mehr wert ist als das sklavische Befolgen von Regeln und hatte bisher noch keine Probleme bei gesellschaftlichen Anlässen.

Es scheint allerdings Mode zu sein, dass jeder der den Knigge nicht beherrscht ein Tölpel ohne Manieren ist und sich grundsätzlich nicht benehmen kann.
 
Ich finde jemand der über Finessen im Bezug auf Verhaltensweisen am Tisch fragt, direkt zu unterstellen er würde nicht mal über grundlegende bürgerliche Etikette verfügen, schon ziemlich heftig. Zumal bürgerlich eben gerade aussagt, dass es sich nicht unbedingt um die Kreise handelt, in denen man dermaßen kleinkariert auf solche Details achtet und sich dann künstlich darüber aufregt um anschließend dem Querulanten eine Gossenherkunft anzuhängen. ich hab zwar noch nie den Knigge gelesen, verfüge dennoch über einen gewissen Anstand sowie gesunden Menschenverstand, welcher meist bedeutend mehr wert ist als das sklavische Befolgen von Regeln und hatte bisher noch keine Probleme bei gesellschaftlichen Anlässen.

Es scheint allerdings Mode zu sein, dass jeder der den Knigge nicht beherrscht ein Tölpel ohne Manieren ist und sich grundsätzlich nicht benehmen kann.

Der Threadersteller hat gezielt nach Knigge gefragt - nicht wir haben ihn darauf hingewiesen. Weshalb fragt er danach? Er hat doch selbst beobachtet, dass es in seinem Umfeld jeder anders macht. Eine gewisse "Vielseitigkeit" (wie auch immer die aussehen mag) scheint akzeptiert zu sein. Weshalb nun der Ruf nach dem "objektiv richtigen" Maßstab Knigge? Es wäre unfair, ihm aufgrund dieser Frage das Motiv eines lieblosen Abarbeitens von Gesellschaftsregeln zu unterstellen, damit er seiner grandiosen Karriere keinen Schaden zuzufügt. Es sieht aber danach aus.

Meine Ansicht dazu: Die Benimmregeln bei Tisch sind zu 99% keine sinnlosen "sklavischen" Regeln, um Emporkömmlinge auszusortieren, sondern Grundsätze, die das gemeinsame Essen zu einem angenehmen, bekömmlichen und ästhetischen Miteinander machen sollen. Im Optimalfall hat auch der Gastgeber bzw. das gastgebende Restaurant einen guten Abend mit den Gästen, da sie sich angemessen verhalten, die Einrichtung nicht zerstören und die anderen Gäste nicht provozieren oder mit Essen bewerfen.

Auch für die "kleinkarierten" Regeln gilt: Dass man nicht mit dem Messer vor anderen herumfuchtelt, das Besteck von außen nach innen verwendet (anstatt willkürlich das Besteck aufzubrauchen, um dann zum Dessert nur noch das Fischmesser übrig zu haben), die Themen Geld / Politik / Religion / Krankheiten meidet (damit keine weltanschaulichen, medizinisch ekelhaften oder schlicht peinlichen Streitigkeiten entstehen oder damit den Gästen nicht durch das plumpe Zurschaustellen von glitzerndem Reichtum das Essen wieder hochkommt), dass man nicht aufsteht, während andere noch essen, dass man nicht den Kopf über den Teller beugt (so dass kein Blickkontakt mehr möglich ist) etc. hat einzig den Zweck, dass das gemeinsame Mahl ein schönes ist. Und zwar für alle am Tisch.

Übrigens ist der Knigge als Regelwerk keineswegs entstanden, damit sich die gesellschaftliche Elite gegen Aufsteiger abschotten kann. Ganz im Gegenteil: Hätte die Elite dieses Ziel verfolgt, hätte sie garantiert nicht ihren Codex in einem Buch abdrucken lassen.

Ich selbst gehe sehr gerne mit Menschen essen, die die grundlegenden Verhaltensweisen bei Tisch ernst nehmen und mir damit ihren zwischenmenschlichen Respekt zeigen. Wer keinen Respekt zeigt, mit dem gehe ich nicht gerne essen. Menschen, die mit vollem Mund sprechen oder beim Essen ihren Kopf in die Suppe hängen lassen oder beim Essen eine tief ins Gesicht gezogene Mütze aufbehalten, sind als Essenspartner kein Genuss.

Wer es nicht besser weiß, weil er aus sehr einfachen Verhältnissen kommt, der soll mich wenigstens mit gutem Witz für seine schlechten Tischmanieren entschädigen. Ob Knigge das auch so sieht? Keine Ahnung, ich habe diese Bücher nie gelesen und hätte auch keine Lust dazu.
 
Es scheint allerdings Mode zu sein, dass jeder der den Knigge nicht beherrscht ein Tölpel ohne Manieren ist und sich grundsätzlich nicht benehmen kann.

Das ist keine Mode, das ist seit sehr langer Zeit leider Tatsache...

Früher bekam man die Grundregeln noch vom Elternhaus. Wenn das nicht der Fall ist, ist es für jeden eine sehr einfache Sache, es sich selber beizugringen, zum großen Teil sogar ohne finanziellen Einsatz (Bücher) möglich, da das Internet alle Antworten bereithält.
Man muß - und das scheint für viele schon unmöglich - Zeit und Interesse investieren.

Benimmregeln sind nicht der endgültige Maßstab für den Charakter, aber eine sehr einfache Möglichkeit, nicht unangenehm aufzufallen und dem gegenüber Höflichkeit zu signalisieren.
 
Ich finde es äußerst begrüßenswert, dass man auch als Erwachsener noch an sich arbeiten und etwas dazulernen will, selbst wenn man Defizite erkennt in Bereichen, die eigentlich schon meist seit dem Kindes- und Jugendalter beherrscht werden; egal ob das jetzt also deutsche Sprache, fremde Sprachen, Tango Argentino oder Knigge/Etikette/Eßkultur betrifft... ;)

Hier liegt anscheinend der glückliche Fall vor, dass Geld und echtes Interesse vorhanden sind, an sich zu arbeiten, da würde ich mal anfangen mit so etwas hier:

"Business Etikette & Tischkultur"
http://www.hvj.de/de/business_etikette.php

und definitiv "Manieren" von Asserate lesen.
 
Ich möchte noch etwas zu meiner Person sagen um mein Motiv in Bezug auf die Fragestellung deutlicher zu machen.

Erst einmal bin ich kein Mega-Aufsteiger der irgendwo mit Gewalt in eine elitäre Gesellschaft aufsteigen möchte.

Ich habe ganz normal nach meinem Realschulabschluss eine Mechanikerausbildung gemacht. In diesem Beruf habe ich 7 Jahre gearbeitet. Dann habe ich entschieden eine 2jährige Weiterbildung zum Techniker zu machen. Während dieser Zeit habe ich begleitend mein Abi nachgemacht.

Jetzt gehe ich ganz normal arbeiten und studiere nebenberuflich an der Fernuni Hagen Jura (jeder der über die Fernuni lachen will kann das gerne machen). Ich weiß das ist nun keine dieser Eliteeinrichtungen wie Regensburg, Freiburg und Bayreuth. Nur mir geht es auch mehr um den persönlichen Wissenserwerb und ich mag die Juristerei. Es dient dem Allgemeinwissen und ein Staatsexamen brauche ich nicht für meine beruflichen Anforderungen.

Da ich keinen Vater habe (Scheidungskind) und bei meiner Mutter aufgewachsen bin ohne Mann als Vorbild musste ich mich in alle "männlichen" Dinge selber einarbeiten.

So gesehen habe ich mir das Rasieren selber beigebracht. Es hat mir dann so viel Freude bereitet das ich heute mit englischer Rasierseife, Dachshaar und Rasiermesser sowie Hobel arbeite. Ich weiß das ist für viele Personen wieder etwas worüber man sich lustig machen kann, nur ich mag das.

Mir hat auch keiner gezeigt wie meine eine Krawatte bindet. Also habe ich mir Bücher zugelegt und mir drei Knoten rausgesucht für unterschiedliche Krawattenarten und Hemdkrägen. Diese habe ich mir jeden Tag nach dem Duschen schnell einmal im Bad mit einem Übungshemd und einer billigen Übungskrawatte "umgeschnallt" damit dies in Fleisch und Blut übergeht.

Anzüge trage ich überhaupt nicht und ich versuche mich auch nirgends hineinzuzwängen. Ich verleugne auch nicht das ich aus einem ländlichen Haushalt komme und keiner elitären Familienverbindung angehöre.

Trotzdem kann man als "Bauer" versuchen sich einen letzten Schliff zu verleihen bzw. es kann ja auch mal für den weiteren Weg dienlich sein.

Ich versuche Dinge eher gemütlich und mit gesundem Menschenverstand anzugehen. Da gönne ich es mir auch manchmal über die ach so tollen Jungmanager zu schmunzeln wenn die mit ihren gegelten Haaren durch den Betrieb laufen und auf dicke Hose machen. Womöglich noch eine geleaste C-Klasse draußen. Da gucke ich dann zur Beruhigung auf meine Uhr und denke mir das ich es doch nicht so falsch mache.

Vom Sternzeichen bin ich Waage und ich mag schöne Dinge und bin Perfektionist. Meine nächste große Anschaffung soll ein Jaguar XF 3.0 oder ein Lexus IS werden. Zwei sehr schöne Fahrzeuge die zu meiner Lebenseinstellung passen.

Für Uhren interessiere ich mich schon seitdem ich ein Kind bin. Da ich nun über die finanziellen Möglichkeiten durch meinen Beruf verfüge gönne ich mir gelegentlich eine Uhr.


Nun kann jeder denken was er will!
 
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