Lieber Luteno,
da Du mich direkt ansprichst, möchte ich auch antworten:
Es gibt kein schwarz-weiß. Die „Wahrheit“, wenn man es so nennen will, liegt immer in der Mitte. Jeder muss wissen, wo er seine Prioritäten setzt. Kommt eben drauf an.
Wenn ich schreibe, ein Bügelbrett muss funktional sein, das ist das für mich so. Wenn es zudem auch noch ästhetisch ist, umso besser. Allerdings, so habe ich auch geschrieben, soll man tunlichst die Kirche im Dorf lassen. Es soll sich jeder das Bügelbrett kaufen, das er will. Ist doch keine Frage!
Jedoch, die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.
Für mich ist ein Bügeltisch ein Werkzeug, wie z.B. Zange, Hammer oder Meisel, nicht mehr und nicht weniger. Ich betreibe einen Fachversand für Zahnärzte, Kieferorthopäden, etc., bisher habe ich keinen eleganten, ästhetischen Bohrer verkauft. Schneiden muss er, der Bohrer!
Und noch einmal: Ein Werkzeug muss funktionieren! Was nützt ein eleganter Gegenstand, wenn er unpraktisch ist? Die Frage nach Ästhetik in diesem Zusammenhang zu bemühen, ist für mich nicht zielführend, eher, wie geschrieben, sekundär.
Ich denke, ein Maurer wird seine Betonmischmaschine nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten aussuchen. Er braucht das Ding halt.
Wir müssen unterscheiden, ob wir von reinen Gebrauchsgegenständen (wie z. B. Werkzeuge) oder von Luxusgegenständen (wie z. B. Bekleidung und Accessoires) reden. Werkzeuge werden i.d.R. rational und nicht zur “Demonstration von Wohlstand“ oder Hobby angeschafft werden. Luxusgegenstände werden sicher irrational gekauft, siehe Automatik-Uhr, nur als Beispiel. Es gibt so viele Dinge, die für den Einen oder Anderen ein Musthave sind. Fieberthermometer, Büchsenöffnern oder Kartoffelroder sind es sicher nicht.
Fazit: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
In diesem Sinne
liebe Grüße
Matz