Welchen Whiskey für den ersten Versuch ?

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Moin Turner,

spontan hätte ich gerne was mildes, mit Vanille und gerne etwas süße. Gibt es sowas?

Durch deine Tipps suche ich mich mal durch.

Gruß
Socialworker

Etwas schwierig, weil Vanille ein Aroma ist, das meistens durch neues Holz (Amerikanische Eiche) in den Whisky kommt. Da aber amerikanische Eichenfässer aber fast immer nur gebraucht als Ex-Bourbonfässer und auch die noch mehrfach verwendet werden, wirds hier schwierig. Die Vanille-Aromen sind meist sehr hintergründig und die Whiskies sind im Eindruck meist "trocken". Glenmorangie (schon wieder) hatte mal ein, zwei höherpreisige Sachen in dieser Richtung. Und es gibt noch den Aberlour White Oak und Auchentoshan American Oak. Einfach nicht meine Richtung

Sicher...? Ich liebe ihn (auch und vor allem in den weiteren Varianten), aber vor allem WEGEN des Torfs...

Wie stehen wir zu Cragganmore 12? Wäre jetzt meine Empfehlung gewesen.
Ich finde den Torfgehalt des Taliskers noch moderat und mit den pfeffrigen und iodigen/martitimen Aromen gut ausgewogen.

Der Cragganmore ist ein Standard, den man zwar kennt, mich aber nie angesprochen hat, weil er nach meinem Empfinden zwischen allen Stühlen steht. Das muss aber nichts heißen, auf Skye hat meine Freundin Cragganmore zu Austern getrunken und ich Talisker und fanden das beide toll.


Guter Bourbon. Knob Creek etwa. Absolute Vanillebombe.

Sehr guter Bourbon, aber der ist dann schon ein wenig wild für einen Einsteiger?
 
So, mal schauen was die Tipps taugen: ich habe den Glendronach Revival und Balvenie Double Wood bestellt...
 
weil mir das von LVMH - durchaus erfolgreich - aufgestülpte Luxusmarkenappeal nicht behagt. Umso mehr, da es in abgemilderter Form an Ardbeg weitergereicht wurde.
Du darfst aber auch nicht vergessen, dass Ardbeg ZU war und erst durch LMVH wieder revitalisiert wurde. Ich habe es Ende der 90er als großen Verlust empfunden, als es keinen Ardbeg mehr gab.

spontan hätte ich gerne was mildes, mit Vanille und gerne etwas süße. Gibt es sowas?
Macallan könnte in die Richtung gehen. Ist aber nicht für 30 EUR zu haben. Ich finde den Macallan general zu "cognac-artig" und habe ihn daher schon lange nicht mehr getrunken. Ich bin da eher Inselfreund;)
 
Du darfst aber auch nicht vergessen, dass Ardbeg ZU war und erst durch LMVH wieder revitalisiert wurde. Ich habe es Ende der 90er als großen Verlust empfunden, als es keinen Ardbeg mehr gab.

Ardbegs Rettung sollte man ihnen (den McDonalds) in Ehren halten, jedoch wurde die Destille schon 1997 gekauft und angefahren, aber der Luis-Mött hat sich Glenmorangie erst 2004 einverleibt, als alles schon brummte. Ob der Franzose sich einer geschlossenen Destillerie angenommen hätte, wage ich zu bezweifeln. Ihm gehts doch in erster Linie darum, Firmen zu übernehmen, deren Produkte zu sog. Luxusmarken aufzuhübschen und sich daran dumm und dämlich zu verdienen.

Bestes Beispiel bei Ardbeg: der 1974er Double Barrel
 
Bestes Beispiel bei Ardbeg: der 1974er Double Barrel

Netter Preis. 1974 muss bei Ardbeg ein toller Jahrgang gewesen sein. Ich hatte Ende des letzten Jahrhunderts ein paar Flaschen 1974/1993 Gordon & MacPhail Connoisseur's Choice. War ein toller Whisky. Die Flasche hat damals so um die 50 DM gekostet. Ich habe sie alle getrunken. Die werden heute für mehrere hundert EUR gehandelt...:eek:
 
Wegen dem 1974er Double Barrel: weil ich den ursprünglichen Preis (es waren wohl 10000 €) grausam überzogen finde. Der 1974er aus dem Set wurde von Serge mit 9-93 Punkten bewertet, ein 1974er Provenance oder 1974er (abgefüllt 2006) noch etwas höher.

Das nur um die Qualität des Whiskies einzustufen. Setzt man der Einfachheit halber den aktuellen Marktpreis des Provenance mit ca. 1000 € die Flasche an, dann hätte man, stark vereinfacht, noch 8000 € für etwas Silberblech, einen Omas-Kugelschreiber und einen Purdey-Koffer gezahlt. Klingt für mich nach einen schlechten Deal, der nur deshalb zog, weil für Ardbegs, insbesondere für 1974er, extreme Sammlerpreise auch für neue Abfüllungen gezahlt werden, wenn sie nur limitiert sind.

@Emde: Der 1974er war der letzte Jahrgang, in dem Ardbeg nur eigenes Malz vearbeitete. Danach wurde immer mehr zugekauft, bis die eigene Mälzerei einige Jahre später schließlich geschlossen wurde. Hauptsache sie haben geschmeckt.
 
Sicher...? Ich liebe ihn (auch und vor allem in den weiteren Varianten), aber vor allem WEGEN des Torfs...

Wie stehen wir zu Cragganmore 12? Wäre jetzt meine Empfehlung gewesen.

Also ICH stehe sehr positiv zum Cragganmore 12y !

Das ist einer meiner Lieblingwhiskys (stimmungsabhängig), den ich auch gerne zum Einstieg empfehle. - Recht mild, sehr rund und betont malzig - Er scheint aber irgendwie nicht so die große Fangemeinde zu haben...
Von Cragganmore gab es (gibt es?) die "Friends of the Classic Malts - Edition" (14y), das wäre meine absulute Empfehlung, wenn man es süßer, voll und fruchtig mag...

Zu dem gibt es übrigens auch ein SEHR sehenswertes Video von Herrn Lühning... ;)
http://www.youtube.com/watch?v=pORfoq-lpl4

Aber auch den Talisker 10y halte ich noch für einen guten Einsteigerwhisky, wenn man sich auf etwas Spektakuläreres einlassen mag. Bei allem Rauch und Pfeffer ist er trotzdem noch sehr rund und süßlich...

Mein (zugegeben etwas exotischerer) Tip, wenn man sich an das Thema Rauch/Torf herantasten will: der Irische Connemara ohne Altersangabe: Nicht allzu komplex, deutliche Rauch/Torf-Note aber insgesamt eher weich.
War auch mein Einstiegswhiske(!)y nach dem ersten Irlandurlaub und hat viel Lust auf Mehr gemacht... ;)

(Und wenn man dann langsam Neugierig ist auf Extreme: Der Connemara Cask Strength! :) )

Grüße,

Jan
 
Ich bin mir nicht sicher ob der Tip hier schon gegeben worden ist, aber praktisches Hilfsmittel könnte auch die Probenbörse bei whisky.de darstellen. Die Auswahl, die viele anbieten ist sehr groß und man kann mit einem relativ geringen finanziellen Risiko sich so durch verschiedene Sorten probieren und muss nicht immer gleich eine ganze Flasche erwerben.
LG
 
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