• Hinweis vom 13.01.25: Als Sammelpunkt für Stil-Interessierte hat sich folgende Plattform herauskristallisiert: https://discord.com/invite/z64EMhx2rx

    Nachricht vom 05.01.25

    Liebe Mitglieder und Freunde des Stilmagazins,

    nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, das Forum Stilmagazin.de zu schließen und das Angebot einzustellen. Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, da dieses Forum über die Jahre zu einer lebendigen und inspirierenden Community geworden ist, die durch eure Beiträge, Ideen und euer Engagement bereichert wurde.

    Es ist jedoch an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Bei mir persönlich haben sich neue Herausforderungen und Schwerpunkte ergeben, die meine Zeit und Energie beanspruchen.

    Das Forum wird zum 19.01.2025 offline gehen. Bis dahin habt ihr die Möglichkeit, persönliche Kontakte auszutauschen, oder Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit hier zu teilen. Es wird keine Übergabe des Forums an einen Nachfolger geben (Thema hatten wir schon mal).

    Ich möchte mich von Herzen bei euch allen bedanken – für eure Treue, eure interessanten Diskussionen und eure Leidenschaft für Stil, die dieses Forum zu etwas Besonderem gemacht haben. Ihr habt bewiesen, dass Stil mehr ist als nur Mode: Es ist eine Haltung, ein Ausdruck von Persönlichkeit und Kreativität.

    Auch wenn das Forum endet, hoffe ich, dass die Verbindungen, die hier entstanden sind, weiterleben. Ihr seid und bleibt eine großartige Community, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

    Vielen Dank für die wundervolle Zeit und alles Gute für die Zukunft!

    Mit besten Grüßen,

    Andreas Gerads

    P.S.: Alle neuen Beiträge werden manuell freigeschaltet, es kann dabei zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Beiträge, die an den Themen vorbeigehen, werden nicht freigeschaltet.

Was tragen in der Oper, ohne Smoking

Was einem gut gefällt. In Düsseldorf ist durchaus schon mal ein Smoking zu sehen. Ich war zwar noch nie dort, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass auch in Stuttgart regelmäßig mindestens ein Smoking-Träger gesichtet wird ;).


Vermutlich Frack. An Orchestermusiker im Cut kann ich mich nur zum Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker erinnern (findet aber auch vormittags statt).


Ja, finde auch!
Ja, stimmt. Natürlich Frack ;)

Vielen Dank Euch für die positiven Reaktionen. Ich nehme das mal als Anlass dafür, dass künftig auch hier in Karlsruhe und Baden-Baden zumindest ein regelmäßiger Smoking-Träger zu sehen sein wird. Also künftig immer öfter auch nachtblau :D
 
... auch ein Zeichen von Respekt gegenüber der Leistung des Dirigenten, der Musiker und dem gesamten Opernteam. Schade, dass diesbezüglich ein nicht kleiner Teil der Besucher inzwischen nur an sich selbst denkt, Hauptsache bequem.
Wie kommst du denn darauf, dass das Tragen eines Smokings in der Oper ein Zeichen des Respekts gegenüber den Künstlern ist? Falls du überhaupt jemandem aus Ensemble auffällst, muss der Rezipient deiner Kleidung doch mit dir einer Meinung darüber sein, oder nicht? Vielleicht ist das bei einigen ja so, aber vielleicht bei anderen auch nicht.

Davon unabhängig finde ich aber auch, dass das gut aussieht.
 
Man sticht hervor und man polarisiert heutzutage mit Kleidung, die dem Anlass angemessen scheint. Es ist wohl wie 300-SL-Fahren: Vielleicht etwas angestaubt und an bessere Tage erinnernd, die Mehrzahl der Männer beneidet und hasst Dich, die Mehrzahl der Frauen liebt Dich. Das muss einem bewusst sein. Würde ich mich wieder mit Smoking in die Oper wagen? Am Wochenende zur Abendvorstellung auf jeden Fall, einer aus dem Publikum muss die Stil-Liga ja anführen! Für alle anderen Termine ist der dunkle Anzug mit Krawatte wohl doch völlig ausreichend. Für mich ist dem Anlass angemessene Kleidung, wie hier schon öfters angeklungen, auch ein Zeichen von Respekt gegenüber der Leistung des Dirigenten, der Musiker und dem gesamten Opernteam. Schade, dass diesbezüglich ein nicht kleiner Teil der Besucher inzwischen nur an sich selbst denkt, Hauptsache bequem.
Ich muss in der Öffentlichkeit, dort wo ich von meinen Mitmenschen zum gegebenen Anlass eine gehobenere Garderobe erwarten könnte (etwa auch im Restaurant), oft an mich halten - häufig liegt mir eine Bemerkung auf der Zunge "Entschuldigung, haben Sie es sich auch wirklich ausreichend bequem gemacht - nicht dass Sie sich noch um angemessene Kleidung bemühen" "Danke dass Sie ein bedrucktes T-Shirt tragen hier im Restaurant, sonst könnte man womöglich ihre Tättowierung am Unterarm nicht sehen"

Meistens baue ich die Spannung ab, indem ich meiner Frau gegenüber in normaler Lautstärke meinem Missfallen Ausdruck gebe. "Heute ist wieder Flodder-Alarm" und ähnliches

In der Kolumne "Der Flaneur" im Cicero hat der Autor (der Name ist mir gerade entfallen) einmal seinen Beobachtungen in Opernhäusern Ausdruck gegeben -Berlin war ja klar, in Paris wäre es auch nicht viel besser.

Etwa die Funktionsjacke mit rein nehmen, schön behaglich über den Sitz ausbreiten und lümmeln....

Wie du schon sagtest: Hauptsache bequem....
 
Ich muss in der Öffentlichkeit, dort wo ich von meinen Mitmenschen zum gegebenen Anlass eine gehobenere Garderobe erwarten könnte (etwa auch im Restaurant), oft an mich halten - häufig liegt mir eine Bemerkung auf der Zunge "Entschuldigung, haben Sie es sich auch wirklich ausreichend bequem gemacht - nicht dass Sie sich noch um angemessene Kleidung bemühen" "Danke dass Sie ein bedrucktes T-Shirt tragen hier im Restaurant, sonst könnte man womöglich ihre Tättowierung am Unterarm nicht sehen"

Meistens baue ich die Spannung ab, indem ich meiner Frau gegenüber in normaler Lautstärke meinem Missfallen Ausdruck gebe. "Heute ist wieder Flodder-Alarm" und ähnliches

In der Kolumne "Der Flaneur" im Cicero hat der Autor (der Name ist mir gerade entfallen) einmal seinen Beobachtungen in Opernhäusern Ausdruck gegeben -Berlin war ja klar, in Paris wäre es auch nicht viel besser.

Etwa die Funktionsjacke mit rein nehmen, schön behaglich über den Sitz ausbreiten und lümmeln....

Wie du schon sagtest: Hauptsache bequem....
Man kann sich ja elitär fühlen wenn man will, steht dann aber trotzdem in Tradition des besser gekleideten Publikums des 19. Jahrhunderts, das sich insbesondere bei Uraufführungen auch nicht zu benehmen wußte.

Ich freue mich darüber, daß auch Leute in Jogginghosen gerne Opern hören.
 
Wie kommst du denn darauf, dass das Tragen eines Smokings in der Oper ein Zeichen des Respekts gegenüber den Künstlern ist? Falls du überhaupt jemandem aus Ensemble auffällst, muss der Rezipient deiner Kleidung doch mit dir einer Meinung darüber sein, oder nicht? Vielleicht ist das bei einigen ja so, aber vielleicht bei anderen auch nicht.

Davon unabhängig finde ich aber auch, dass das gut aussieht.
Hi Anton,
danke für das Kompliment, freut mich sehr.
Nungut, es sollte uns (also uns hier) ja nicht darum gehen, jemanden mit der Kleidung beeindrucken zu wollen. Dieses Feld können wir den Label-Selbstdarstellern mit den übergroßen Balenciaga-Logos, Louis-Täschchen etc. überlassen. Letztendlich drückst Du ja mit der Wahl Deiner Garderobe und einem dem Anlass entsprechenden Auftreten vielmehr aus, was eine bestimmte Veranstaltung, deren Protagonisten und der dort vertretene Teil der Gesellschaft für Dich bedeutet - so jedenfalls die Idealvorstellung (wenngleich sich natürlich nicht bestreiten lässt, dass mit der Kleidung fast zwangsläufig immer auch Grüppchenbildung und Hierarchiedenken einhergeht). Wenn Du das ensprechende Umfeld nicht persönlich kennst, bleibt Dir zunächst ja nur die Kleidung als allererstes "Kommunikationsmittel". Dabei geht es in nicht immer darum, dass die Protagonisten Deine Wahl bemerken: Bei einer Beisetzung ginge das ja auch nicht, bei einem Vorstellungsgespräch hingegen sicher umso mehr.
Leider sind wir in großen Teilen der Gesellschaft von der ohnehin schon fragwürdigen Denkweise "das ziehe ich jetzt halt an, weil es sich für meinen Beruf, für eine Hochzeit, Beisetzung, usw, so gehört, obwohl ich es eigentlich nicht mag" inzwischen zu "ist mir einfach völlig egal, solange es bequem ist" gekommen, also nochmal eine deutliche Verschärfung hin zum Ich-Fokus. Natürlich bedeutet es mehr Aufwand, eine Schleife oder Krawatte sauber zu binden, seine Schuhe zu polieren oder die Extrarunde in die Änderungsschneiderei zu machen, damit alles sauber sitzt oder überhaupt die entsprechende Garderobe zusammenzukaufen, anstatt einfach nur den Hoodie überzuwerfen. Es ist halt immer die Frage, ob es einem der/die Gegenüber wert ist, diesen Mehraufwand zu betreiben und das meine ich mit Respekt gegenüber der Leistung der Künstler. Auch wenn es diesen völlig egal sein sollte, mir ist es das jedenfalls nicht. In dieser Hinsicht bin und bleibe ich konservativ ;)

Beste Grüße
Rheinblau
 
Hi Anton,
danke für das Kompliment, freut mich sehr.
Nungut, es sollte uns (also uns hier) ja nicht darum gehen, jemanden mit der Kleidung beeindrucken zu wollen. Dieses Feld können wir den Label-Selbstdarstellern mit den übergroßen Balenciaga-Logos, Louis-Täschchen etc. überlassen. Letztendlich drückst Du ja mit der Wahl Deiner Garderobe und einem dem Anlass entsprechenden Auftreten vielmehr aus, was eine bestimmte Veranstaltung, deren Protagonisten und der dort vertretene Teil der Gesellschaft für Dich bedeutet - so jedenfalls die Idealvorstellung (wenngleich sich natürlich nicht bestreiten lässt, dass mit der Kleidung fast zwangsläufig immer auch Grüppchenbildung und Hierarchiedenken einhergeht). Wenn Du das ensprechende Umfeld nicht persönlich kennst, bleibt Dir zunächst ja nur die Kleidung als allererstes "Kommunikationsmittel". Dabei geht es in nicht immer darum, dass die Protagonisten Deine Wahl bemerken: Bei einer Beisetzung ginge das ja auch nicht, bei einem Vorstellungsgespräch hingegen sicher umso mehr.
Leider sind wir in großen Teilen der Gesellschaft von der ohnehin schon fragwürdigen Denkweise "das ziehe ich jetzt halt an, weil es sich für meinen Beruf, für eine Hochzeit, Beisetzung, usw, so gehört, obwohl ich es eigentlich nicht mag" inzwischen zu "ist mir einfach völlig egal, solange es bequem ist" gekommen, also nochmal eine deutliche Verschärfung hin zum Ich-Fokus. Natürlich bedeutet es mehr Aufwand, eine Schleife oder Krawatte sauber zu binden, seine Schuhe zu polieren oder die Extrarunde in die Änderungsschneiderei zu machen, damit alles sauber sitzt oder überhaupt die entsprechende Garderobe zusammenzukaufen, anstatt einfach nur den Hoodie überzuwerfen. Es ist halt immer die Frage, ob es einem der/die Gegenüber wert ist, diesen Mehraufwand zu betreiben und das meine ich mit Respekt gegenüber der Leistung der Künstler. Auch wenn es diesen völlig egal sein sollte, mir ist es das jedenfalls nicht. In dieser Hinsicht bin und bleibe ich konservativ ;)

Beste Grüße
Rheinblau

Ich finde es ja sehr gut, dass man dein Outfit positiv aufgenommen hat. Das freut mich für dich, weil eine positive Rezeption dem Ich in der Regel ja gut tut. Ansonsten frage ich mich, was "dem Anlass entsprechend" konkret im Fall der Oper bedeutet,, die eigene Vorstellung darüber oder die Konventionen, die sich aus dem Faktischen ergeben. Die können einem halt gefallen, oder auch nicht.

Soweit ich weiß, gibt es in den Opernhäusern keine rigide Kleiderordnung mehr und das finde ich gut, weil man damit auch die Zugangsbarrieren reduziert und somit ein breiteres Publikum anspricht.
 
Ich muss in der Öffentlichkeit, dort wo ich von meinen Mitmenschen zum gegebenen Anlass eine gehobenere Garderobe erwarten könnte (etwa auch im Restaurant), oft an mich halten - häufig liegt mir eine Bemerkung auf der Zunge "Entschuldigung, haben Sie es sich auch wirklich ausreichend bequem gemacht - nicht dass Sie sich noch um angemessene Kleidung bemühen" "Danke dass Sie ein bedrucktes T-Shirt tragen hier im Restaurant, sonst könnte man womöglich ihre Tättowierung am Unterarm nicht sehen"

Meistens baue ich die Spannung ab, indem ich meiner Frau gegenüber in normaler Lautstärke meinem Missfallen Ausdruck gebe. "Heute ist wieder Flodder-Alarm" und ähnliches
Echt? Ich konzentriere mich lieber auf meine Begleitung als auf die tätowierten Unterarme irgendwelcher schlecht gekleideten Leute.
Darüber hinaus würde es mir nie im Traum einfallen irgendwem anders gegenüber mein Missfallen dermaßen herablassend zu äußern. Denn wichtiger als angemessene Kleidung erachte ich ein angemessenes Verhalten.
 
Wie kommst du denn darauf, dass das Tragen eines Smokings in der Oper ein Zeichen des Respekts gegenüber den Künstlern ist? Falls du überhaupt jemandem aus Ensemble auffällst, muss der Rezipient deiner Kleidung doch mit dir einer Meinung darüber sein, oder nicht? Vielleicht ist das bei einigen ja so, aber vielleicht bei anderen auch nicht.

Davon unabhängig finde ich aber auch, dass das gut aussieht.
Das stimmt wohl, dass es den Musikern nicht auffällt. Aber ich würde sagen es ist eher ein Respekt vor der Veranstaltung selbst. Im Prinzip ist ja jede Veranstaltung nur die Summe der Teilnehmenden, also der gesamten Festcorona. Und da ist es dann der Respekt vor der Veranstaltung selbst und dadurch auch der Respekt vor den Teilnehmenden. Denn im Gegenzug würde man mit einem despektierlichen Verhalten den nötigen Respekt vor der Veranstaltung und damit auch den anderen Teilnehmern gegenüber verneinen.
 
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