Was trage ich heute SammelThread, Teil 2

Beethoven hat gesagt.:

Meiner Ansicht nach zieht dieses sehr seltsame Hemd das komplette Outfit auf den Kachelboden des Badezimmers herunter. Das Sakko ist bestimmt nicht einfach zu kombinieren, hat aber in einer formalen Zusammenstellung reichlich Potenzial. Natürlich immer hart an der Grenze zum Showmaster, aber das muss man aushalten. Mir ist nicht klar, weshalb Du es in einen so unformalen Zusammenhang bringst. So ist das nichts Halbes und nichts Ganzes. Helles Hemd, mittelgraue, hellgraue oder gar weiße Hose, Krawatte - die Wirkung wäre eine ganz andere.

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Ja, die Wirkung wäre komplett anders; und ich weiß nicht, ob das seine Absicht ist. Mir scheint es eher so, als wolle XB in eine andere als die klassische "Forumsrichtung", dann würde es bedingt Sinn machen, ihn nach diesen Standards zu beurteilen. Vielleicht sollte man eher den miles-Maßstab anlegen.

Niels Holdorf hat gesagt.:

Ja, die Wirkung wäre komplett anders; und ich weiß nicht, ob das seine Absicht ist. Mir scheint es eher so, als wolle XB in eine andere als die klassische "Forumsrichtung", dann würde es bedingt Sinn machen, ihn nach diesen Standards zu beurteilen. Vielleicht sollte man eher den miles-Maßstab anlegen.

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Ich bin beiweitem kein Verfechter einer Forumsnorm und halte Vielfalt für ein wichtiges Gut, das es zu wahren gilt. Auch bei vielfältigen Outfits gelten für mich aber gewisse ästhetische Maßstäbe. Diese lassen sich zwar nicht vollkommen von den Sehgewohnheiten trennen, so dass auf der Ästhetikskala Etabliertes immer einen Vorsprung gegenüber Neuem haben wird - auch wild gemusterte Hemden sind aber inzwischen Teil der Sehgewohnheiten geworden und können ästhetisch kombiniert werden. Glencheck und Rosenmuster stehen für mich in einem Widerspruch, den ich nicht allein durch Vielfalt oder eine andere Zielrichtung auflösen mag. Natürlich steht es ihm frei, das anders zu sehen. Dann frage ich mich trotzdem, weshalb gerade diese Kleidungsstücke kombiniert wurden.

Niels Holdorf hat gesagt.:

Vielleicht sollte man eher den miles-Maßstab anlegen.

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Ob du miles je verstanden hast? Hast du ihn mal kennengelernt? Was Xiao Bai zeigt, hat meines Erachtens so ziemlich gar nichts mit dem zu tun, was miles ab und zu gezeigt hat. Miles lebt einen ganz bestimmten Stil, der sich auch in seiner Kleidung äussert, und das ziemlich konsequent. Xiao Bai wirft sich (noch?) einfach irgendwas über. Das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.

Zum Thema des Für und Widers des Stilbruches fällt mir folgendes Zitat ein:
"Alles sagten, das geht nicht. Bis einer kam, der das nicht wusste und es einfach machte".

Nahezu alle Stilelemente, die wir heute selbstverständlich zu tragen pflegen, waren irgendwann einmal ein Bruch mit den zuvor herrschenden Konventionen.

Tryphon Tournesol hat gesagt.:

Ob du miles je verstanden hast? Hast du ihn mal kennengelernt? Was Xiao Bai zeigt, hat meines Erachtens so ziemlich gar nichts mit dem zu tun, was miles ab und zu gezeigt hat. Miles lebt einen ganz bestimmten Stil, der sich auch in seiner Kleidung äussert, und das ziemlich konsequent. Xiao Bai wirft sich (noch?) einfach irgendwas über. Das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.

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Ja, habe ich; der Begriff war vielleicht unglücklich gewählt, die Parallele, die ich betonen wollte, war die, dass beide offenbar von unserem Standard abweichen und einen anderen look anpeilen.

Ja, fast alle heutigen Stilelemente waren mal ein Bruch mit den Konventionen, ansonsten gäbe es ja keine Weiterentwicklung derselben. Und dennoch sind 99% der Konventionsbrüche nicht etwa Stilelement geworden, sondern ganz sang- und klanglos wieder dahin verschwunden, wo sie herkamen. Die Mengenlehre duldet in dieser Form keinen positiven Umkehrschluss.

Eigentlich wollte ich heute ein blaues OCBD dazu nehmen, aber die sind alle in der Wäsche.

Endlich mal eine etwas schlankere Breitcord-Hose gefunden als die, die ich sonst so trage. Juhu.