Was sehe ich grade. Ein Filmsammelthread

Letzte Woche: "On the Road".
Naja.
Erinnert mich teilweise an "Der talentierte Mr. Ripley", den fand ich aber v.a. von den schauspielerischen Leistungen her wesentlich beeindruckender.
Kristen Stewart ist halt Kristen Stewart
und selbst Kirsten Dunst bleibt sogar in der Nebenrolle weit hinter ihren Fähigkeiten.
Tom Sturridge fand ich grausig in dieser Rolle, wie jemand aus der "Dead Poet Society" auf (schlechtem) Speed.

Aber die Musik ist 1a!
 
Moonrise Kingdom von Wes Anderson. Ein sentimentales Märchen, in dem sich eine Ansammlung eindimensionaler Figuren nur vom Drehbuch angetrieben durch Andersons inzwischen reichlich redundante Stillandschaft bewegt. Die großartigen Schauspieler können einem Leid tun. Dem guten Mann sind seit den Royal Tenenbaums die interessanten Geschichten abhanden gekommen.
 
Moonrise Kingdom von Wes Anderson.

Dem kann ich nur widersprechen!
Zunächst zum Film:

Ich finde sowohl die Bildgestaltung, als auch die meisten Charaktere wundervoll! Die lakonische aber wahre Liebe der Protagonisten, deren Naivität und Ehrlichkeit und die Musik sind herrlich. Lediglich die schwachen Charaktere von Bill Murray und Frances McDormand fand ich enttäuschend.
Alles in allem wird der Film noch länger in Erinnerung bleiben! :)

Zu Wes Anderson:

Nach den Tenenbaums kamen immerhin noch "Die Tiefseetaucher" - ein Filmgenuss mit unglaublich viel Herz und großem Murray - und vor allem "Darjeeling Limited". Also bitte zumindest letzteren anschauen, bevor man Wes Anderson´s Karriere hier die letzte Ehre erweist (falls noch nicht geschehen).

Gruß
 
Dem kann ich nur widersprechen!
Zunächst zum Film:

Ich finde sowohl die Bildgestaltung, als auch die meisten Charaktere wundervoll! Die lakonische aber wahre Liebe der Protagonisten, deren Naivität und Ehrlichkeit und die Musik sind herrlich. Lediglich die schwachen Charaktere von Bill Murray und Frances McDormand fand ich enttäuschend.
Alles in allem wird der Film noch länger in Erinnerung bleiben! :)

Zu Wes Anderson:

Nach den Tenenbaums kamen immerhin noch "Die Tiefseetaucher" - ein Filmgenuss mit unglaublich viel Herz und großem Murray - und vor allem "Darjeeling Limited". Also bitte zumindest letzteren anschauen, bevor man Wes Anderson´s Karriere hier die letzte Ehre erweist (falls noch nicht geschehen).

Gruß

Ich weiß, die ganze Welt liebt diesen Film :D. Aber wie der Rezensent im Economist, verstehe ich nicht, wieso. Er mag an einer Filmschule als Beispiel für gutes Handwerk dienen, rein technisch betrachtet, aber als Fantasie über Liebe ist er völlig blutleer, die Handlung ist hanebüchen, die Charaktere haben kein Innenleben etc. pp. ,es ist eben ein völlig artifizielles, auf seine Ästhetik reduziertes Konstrukt, dass nichts über Menschen und ihre Gefühle und ihr Leben aussagt, wie das ein guter Film über Liebe sollte. "Alle Erwachsenen sind unglücklich und nur präsexuelle Kinder an der Schwelle zur Pubertät kennen wahre Unschuld und wahre Liebe?" Bollocks!
 
DgL, tröste Dich, ich habe den Film auch erst gesehen nachdem Muybridge (Hieß er nicht vorher hier nicht Niels Udelhofen o.ä?) von ihm geschwärmt hat.

Trotz Topbesetzung ist er für mich nichts anderes als ein langweiliger bonbonfarbender Kinderfilm.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Wes Filmen geht es immer um vernichtete/zerrüttete Familien und Charaktäre mit hochgradiger Beeinträchtigung/Störung ihrer Emotionen. Der Film ist einfach noch brutaler, eine fast schon surrealistische Umsetzung des Themas.

D.h. es macht keinen "Sinn" alles nach realistisch und unrealistisch zu prüfen (gewollt unrealistisch)... Sets, Bilder, Farben, witzige Dialoge... = Unterhaltung :D

So wie bei Transformers ;)
 
DgL, tröste Dich, ich habe den Film auch erst gesehen nachdem Muybridge (Hieß er nicht vorher hier nicht Niels Udelhofen o.ä?) von ihm geschwärmt hat.

Trotz Topbesetzung ist er für mich nichts anderes als ein langweiliger bonbonfarbender Kinderfilm.

Richtig, habe eine Namensänderung beantragt.

Ein Kinderfilm ist es gewiss nicht. Ich finde das Zusammenspiel der Protagonisten so herrlich, dass ich über schwache Nebenfiguren und dieses typische Wes Anderson Konzept hinweg gesehen habe.
Anderson scheint immer gleich an seine Filme heranzugehen:
"Ich mache mal wieder einen Film, der sich sowohl als durch seine Charaktere, als auch durch seine Story als völlig verrückt und Independent auszeichnet." Sein Handwerk macht das aber meiner Meinung nach wieder wett.
 
In Wes Filmen geht es immer um vernichtete/zerrüttete Familien und Charaktäre mit hochgradiger Beeinträchtigung/Störung ihrer Emotionen. Der Film ist einfach noch brutaler, eine fast schon surrealistische Umsetzung des Themas.

D.h. es macht keinen "Sinn" alles nach realistisch und unrealistisch zu prüfen (gewollt unrealistisch)... Sets, Bilder, Farben, witzige Dialoge... = Unterhaltung :D

So wie bei Transformers ;)

Transformers tut dabei aber nicht so prätentios :). Ich weiss brutale Filme über vernichtete/zerüttete Familien und emotionale Störungen durchaus zu schätzen, aber Moonrise Kingdom betrachtet das ganze IMO aus der Perspektive eines Menschen mit schwerstem Asperger Syndrom, d.h. ohne jedes Verständnis von Emotionen und zwischenmenschlicher Kommunikation. Ist ja auch egal. Aber als Gegenbeispiel für einen IMO brillianten Film, der sich mit ähnlich surrealer/Märchen Ästhetik aber auch psychologsicher Tiefe der Thematik adoleszenter Sexualität nähert, wollte ich noch Zeit der Wölfe (The Company of Wolves) nennen.
 
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