Was lese ich gerade (bitte nur Bücher).

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War ja auch eine Gegenbewegung zur Aufklärung und deren rein rational begründetem Anspruch

Diese Trennschärfe ist aber häufig ein Produkt späterer Generationen. Vgl. etwa Theory of Sentiments und gothic novel als Produkte der Aufklärungsära oder die Tatsache, dass viele der fantastischen Elemente bei Poe auf sein Interesse an aktuellen Wissenschaftsdiskursen zurückgehen (was man ohne Kontextwissen nicht erkennen würde).

On topic: ich lese aktuell Citizens in Strange Land. A Study of German-American Broadsides and their Meaning for Germans in North America, 1730-1830.
 
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Ich finde gerade so eine Einstellung ziemlich nihilistisch, da für mich das Denken bzw. Nachdenken einer der Hauptunterschiede zwischen Mensch und Tier ist.

Darueber laesst sich trefflich streiten ;)
Es ist aber nicht nihilistisch in dem Sinne, wie es in der Literatur verwendet wird. Hier richtet es sich ja gegen die Existenz einer Wahrheit, eines Kern, eines Seins. Den idealisiert Wittgenstein ja geradezu. Kontrastierend bewertet er die Logik dagegen bestenfalls als nicht zielgerichtete Umformulierung, schlimmstenfalls Verschleierung der Dinge an sich. Insofern war ich sprachlich ungenau: Reflektion ist vielleicht erwuenscht, aber nur um den Dingen an sich auf den Grund zu gehen, also eigene Muster, die dem entgegenstehen, zu ueberwinden.
 
Eugen Ehrlich - Grundlegung der Soziologie des Rechts

Ein kleines Zitat daraus, das hier in den Kontext des Stilmagazins passt: "Es wäre vielleicht nicht ganz unzweckmäßig, wenn jeder, der dem Ursprung und den Wirkungen der Rechtsnorm nachforscht, zunächst die viel einfachere Frage zu beantworten versuche, warum er keinen Mann in bürgerlicher Kleidung auf der Straße ohne Halsbinde sieht. Um eine Sache der bloßen Eleganz kann es sich nicht handeln; es gibt zweifellos eine Menge von Männern, die nichts auf Kleider geben, und doch werden auch diese sich nie öffentlich ohne Halsbinde zeigen. Um die bekanntlich unvermeidliche historische Untersuchung zu erleichtern, daß dieses an sich gewiß ziemlich überflüssige Kleidungsstück..." - Ehrlich geht im Folgenden kurz auf die Entstehungsgeschichte der Krawatte ein.
 
Viva l'Italia

Wolfgang Braunfels: Kleine italienische Kunstgeschichte; als Nachbereitung zu einem Florenz-Trip. Dazu ein paar Geschichtchen aus Boccaccios Dekameron.
 
Jörn Leonhard: "Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkrieges"
 
Ricardo Semler: The seven day weekend. Einige gute, ungwöhnliche Management-Ideen. Interessant für moderne Aufbau- und Ablauforganisation jenseits von Stechuhr und Herdentrieb.

Und natürlich für ein besseres Verständnis von Beratern und den Middelhoffs der Welt: 20 Years of Dilbert :D. http://dilbert.com/2014-05-10/
 
Harald Welzer: Selbst denken.

Ich kenne Prof. Welzer noch von meinem Sozialpsychologie-Studium in Hannover – Anfang der 90er hatte ich einige Seminare bei ihm belegt … aber auch abgesehen davon ein überwältigendes Buch, dass man mit viel Ruhe lesen muss, damit die unendlich vielen Zusammenhänge sacken können.

Grüße, Till
 
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