Was ist denn mit den Einstecktüchern los?

Cucinelli ist ja momentan eine sehr gefragte Marke im High-End Luxusbereich. Dort sind Produkte grundsätzlich schon mal teurer. Man zahlt:
- den Namen
- die Exklusivität
- den lobenswerten unternehmerischen Ansatz von Herrn Cucinelli
- die schicken Werbekataloge
- und natürlich die Qualität.

Gerade die Qualität kann ich nicht abschließend bewerten. Mein Bruder besitzt jedoch einen Pullover (sehr zufrieden) und ich besitze eine schöne Fliege zum selberbinden in weinrot/blau und bin ebenfalls sehr zufrieden. Zumindest handelt es sich also nicht um überteuerten Ramsch, sondern man kriegt für sein Geld wohl auch premium Ware. Letzteres kriegt man sicherlich woanders auch günstiger. Einstecktücher gibt es auch tolle von Simonnot Godard. Da muss es nicht zwingend Cucinelli sein. Wobei zwischen Godard und Cucinelli bei den Einstecktüchern mit roundabout 100 Euro jetzt auch keine Welten liegen. Da gibt es doch noch krassere Artikel bei Cucinelli. Und bei Cashmere wird es sich noch zeigen, ob das junge Unternehmen Naadam (kaufen direkt bei den Hirten und umgehen so die Mittelsmänner) den Platzhirschen Loro Piana und Cucinelli mit deutlich günstigeren Preisen das Leben in Zukunft schwer machen kann.
In kleineren Läden findet man Cucinelli zunehmend seltener, weil Cucinelli wohl darauf besteht, dass hohe Stückzahlen abgenommen werden. Deswegen hat beispielsweise der Herrenladen SOBS in Köln kein Cucinelli mehr im Programm.

Cheers!
 
Es ist eher eine Mischung aus "weil man kann", "weil man möchte" und "weil man muss".

Wenn es der Kunde bezahlt, kann man den Umsatz ja mitnehmen. Dann kann man als Marke entscheiden, wo ich mich platzieren möchte. Günstig, Mittelfeld oder High End Luxus. Direktvertrieb oder über den Einzelhandel. Und daraus ergibt sich dann ein "weil man muss". Wer im High End Bereich tätig ist, hat hohe Kosten. Marketing, Messeauftritte, Modeshows und die High End Einzelhändler verlagen nach sehr hoher Marge.

Wenn man selber einen Einblick in die Materie bekommt, wie in meinem Fall, ist das ganze recht Interessant. Ich weiß logischerweiße wer die Krawatten für mich herstellt und ich weiß auch, zumindest teilweiße, welche namhaften Modehäuser aus dem Luxusbereich dort noch so produzieren lassen. Die Kosten dann aber im Verkauf gleich 50-150 % mehr. ;)
 
Ich kann mich noch eine Zeit erinnern zu der est 30 euro bei Shibumi gekostet haben. Das waren gute Zeiten.
Wer für Krawatten nen Hunni hinlegt kann für est auch nen fuffi ausgegeben. Irgendwann wird es aber nur noch absurd.

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Da waren die Shibumis auch 30 x 30 ;)
 
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