Allgemein in erster Linie und auf jeden Fall unabhängig von Marken und Preisen.
Es fällt mir seit Jahren auf, dass der Preis alleine oder kombiniert mit dem Inhalt (Menge) oft eine große Rolle spielt, sei es jetzt online oder hier vor Ort.
Da kaufen die Leute lieber eine Dose "Schuhcreme" für unter 5 € oder das, was der Schuhmacher ihnen empfiehlt bzw. im Internet irgendetwas preisgünstiges aus der sogenannten Premiumklasse.
Die günstigste Bürste ist gerade teuer genug...
Egal um was es bei dem Thema Schuh- oder Lederpflege geht, es wird zuerst auf den Preis geschickt, dann auf die Marke aber weniger nach anderen Dingen.
Durchaus nicht überraschend, dass diese Frage und Erläuterung von jemandem aufgebracht wird, der Produkte im Premiumpreissegment anbietet.
Obiger Text lässt einigen Interpretationsspielraum: Wer ist mit „die Leute“ gemeint? Der Durchsschnittsbürger oder die Teilnehmer in diesem Forum?
Ich will die Situation mal an einem anderen Gut erläutern:
Der Durchsschnittspreis einer in Deutschland verkauften Flasche Wein liegt bei unter 2 Euro. Ich persönlich habe für mich ein Preislimit bei 20 Euro gesetzt. Es gibt aber bekanntermaßen Weine, die diesen Wert weit übersteigen und auch hier im Forum zu meiner Freude immer mal wieder vorgestellt werden.
Was ist der Punkt, abgesehen vom Preis: Für 2 Euro finde ich für meinen Anspruch kaum etwas Gutes, bestenfalls etwas Trinkbares. In der Range bis 20 Euro, immerhin das 10 fache, erkenne ich geschmackliche Unterschiede. Hier finde ich Weine, die ich mag und die für mich, diesen Mehrpreis gegenüber dem Durchschnitt wert sind. Darüber hingegen nimmt der Grenznutzen für mich stark ab. In einer Blindverkostung kann ich nahezu nie den (deutlich) teureren Wein erkennen. Andere mögen das können und auch schätzen. Für sie kann es, finanzieller Spielraum vorausgesetzt, Sinn machen, für erweiterte Geschmackserlebnisse Den Mehrpreis zu zahlen, für mich nicht.
Von wem also sprichst Du in Deinem Text oben? Dem Durchschnittsbürger, der für sein Schuhwerk vermutlich unter 50 Euro ausgibt, oder dem typischen Forumsmitglied, das noch nicht zu Boot Black erleuchtet wurde?
Denn für Ersteren sind unter 2 Euro für eine Tube Erdal schon ziemlich viel, aber durchaus bemerkenswert, wenn er sie überhaupt benutzt, da die meisten dieser Schuhe nach einer Saison auf dem Müll landen.
Für den Durchschnittsforista, der kein Apple - Verzeihung Boot Black - Jünger ist, gibt es Besseres und dafür ist er bereit (deutlich) mehr zu zahlen und dann gibt es ebendiese Jüngerschaft, die bereit sind deutlich mehr zu zahlen, weil sie für sich einen noch darüber hinausgehenden Mehrwert erkennen, für den sie bereit sind sehr hohe Preise zu zahlen für ihre „Apple Geräte“ und nicht müde werden, deren Vorzüge aufzuzählen.
Ist es das, worauf Du in Deinem Artikel hinaus wolltest?