Wann ist's Zeit für eine neue Sohle?

Gummisohle zum Schutz drunter (ohne Absatz) kostet bei meinem Schuhmacher 20€. Aber danke Luhmichel für den Tipp, ich wusste gar nicht, dass es diese Schutzsohlen auch aus Leder gibt! Werde das nächste mal danach fragen und das ausprobieren.

Leiser werden die Schuhe mit Gummisohle kaum, da der Absatz ja immer noch massiv aufgebaut ist. Lässt sich nicht vergleichen mit so labbrigen, nachgebenden Gummisohlen von Sneakern. Daran ändert sich auch nicht viel, wenn man den Absatz mit gummieren lässt.

Aber die Trittgeräusche sind doch sowieso erwünscht, sie verschaffen Respekt! :p Dabei fällt mir noch ein möglicher Nachteil von Gummisohlen ein: Sie können auf manchen (Gummi)Böden quietschen. Ist dann natürlich peinlich. Habe ich aber mit Dainite oder Regent Gummisohlen sehr selten - im Gegensatz etwa zu Sneakern, die auf praktisch jedem Untergrund quietschen. Dafür ist Gummi im Gegensatz zu Leder aber haltbarer und auch für nassen Untergrund geeignet.
 
So ganz versteh´ ich das Ganze nicht:
Da kauft man sich Schuhe, vielleicht sogar rahmengenähte, mit Ledersohlen, um dann auf Gummi zu laufen.
Das ist doch paradox.

Ich kenne Leute, die haben ein Ledersofa und sitzen auf Fleece-Decken. "Das Leder ist so kalt!" So ein Quatsch!

Sorry, liebe Leut´, kauft Ledersohlen und lauft darauf.

LG
Matz
 
Noch ein anderer Aspekt:
es dürfte sich bei der gezeigten Ledersohle um eine eher ziemlich mittelmäßige Qualität handeln, zumindest sieht es mit der Verarbeitung und Abrieb/Struktur nach einer typischen Loake-Sohle (einfache Ausführung) aus.
Das Gespräch mit dem Schuhmacher dürfte im besten Fall recht erhellend sein, wenn er verschiedene Qualitäten von Gummi-Halbsohlen anbietet und diese vergleichsweise einordnet oder eben beim Leder-Pendant die Unterschiede darstellt - vielleicht auch anhand durchgeführter Arbeiten bzw. vorhandener Schuhe mit von Werk aus hochwertigeren Ledersohlen.

Letztendlich wird es vielleicht auf eine geklebte Variante hinauslaufen, was zwar dem schuhmacherischen Grundsatz "gleiche/originale Verarbeitung der Laufsohle bei Neubesohlung" widerspricht aber andererseits auch der typischen Preisklasse eines 'Goodyearwelted-Schuh' resp. dessen Erhaltungskosten geschuldet sein dürfte.

Ansonsten gilt 'horses for courses', sowohl für die durchzuführenden Reparaturarbeiten unterschiedlicher Schuhe als auch für die hierzu geeigneten Schuhmacher:
ich bringe meine beanspruchten Shoemakers-Chukkas (Oldtimerschrauben und andere schmutzintensivere Arbeiten) gerne zum alteingesessenen Schuh- und Schlüsselfachmann an der Ecke, um nochmals eine Sohle drüberkleben zu lassen -
dort ist die Stimmung immer sehr gut und es läuft lautstarke Yalla Yalla-Musik, dazu gibt einen Tee aufs Haus, politische Ansichten zu Erdogan (wg. Schmähkritik hier nicht zitierbar) und aktuelle Fußballanalysen aus der Süper Lig ("Scheise, Scheise") sowie zu diversen Istanbul-Trainerwechseln, die offensichtlich häufiger als meine Besohlungsarbeiten stattfinden...:D
 
Ich bin auch ein großer Freund der Schutzsohle. Allerdings aus Rendenbach Leder. Da hat man alle Vorteile Vereint: (fast) wasserdicht, extrem abriebsarm und vor allem aus Leder. Die Sohle wird halb verklebt und am Ende festgenagelt. Das Argument der Transpiration funktioniert nicht, da durch die natürliche Dicke der Sohle als auch der Korkausballung hier praktisch kein Schweiß durchdringt. Ansonsten käme das Wasser ja ebenso leicht hinein. Der Großteil bleibt in der Brandsohle oder im Oberleder.
 
Sollte man bei neuen Schuhen die Schutzsohle vor dem ersten Tragen aufbringen lassen oder kann man die vorhandene Ledersohle erst einmal beanspruchen?
 
Sollte man bei neuen Schuhen die Schutzsohle vor dem ersten Tragen aufbringen lassen oder kann man die vorhandene Ledersohle erst einmal beanspruchen?

Der Begriff „Schutzsohle“ ist irreführend. Eine Ledersohle braucht keinen besonderen Schutz. Es sei denn man will den Lederschuh auch bei Schnee und Matsch tragen. Aber für derlei Wetter sind andere Sohlen gemacht.

Ansonsten braucht eine Ledersohle keinen Schutz zum Beispiel vor Nässe. Meine Rahmen- oder zwiegenähten Schuhe halten aufgrund der Konstruktipn die Füße deutlich besser trocken als Sneaker und Turnschuhe.

Das vorweg geschrieben heißt die Antwort auf Deine Frage: Trag die Schuhe bis die Originalsohlen runter sind und lass Dir dann neue Sohlen drauf machen: Aus Gummi oder wieder aus Leder, ganz wie du es magst und brauchst.
 
Der Begriff „Schutzsohle“ ist irreführend. Eine Ledersohle braucht keinen besonderen Schutz. Es sei denn man will den Lederschuh auch bei Schnee und Matsch tragen. Aber für derlei Wetter sind andere Sohlen gemacht.

Ansonsten braucht eine Ledersohle keinen Schutz zum Beispiel vor Nässe. Meine Rahmen- oder zwiegenähten Schuhe halten aufgrund der Konstruktipn die Füße deutlich besser trocken als Sneaker und Turnschuhe.

Das vorweg geschrieben heißt die Antwort auf Deine Frage: Trag die Schuhe bis die Originalsohlen runter sind und lass Dir dann neue Sohlen drauf machen: Aus Gummi oder wieder aus Leder, ganz wie du es magst und brauchst.

Ich dachte eher daran eine Gummisohle aufbringen zu lassen, weil diese rutschfester ist als Leder. Der "Schutz" der Ledersohle war nicht meine Präferenz.
 
Ich dachte eher daran eine Gummisohle aufbringen zu lassen, weil diese rutschfester ist als Leder. Der "Schutz" der Ledersohle war nicht meine Präferenz.

Dann doch besser gleich einen Schuh mit Gummisohle holen, d.h. ja auch nur das die unterste Schicht aus Gummi ist, der Rest ist identisch mit dem "reinen" Lederschuh.

Bei mir ist etwa 1/3tel der Schuhe mit Gummisohle (teils Stollenprofilsohle), da ich oft in der Natur oder auf Baustellen unterwegs bin und ein Lederschuh auf einer nassen abschüssigen Wiese ("hier wollen wir unsere neue Fabrik bauen, kommen Sie mal kurz mit, ich zeig' es Ihnen, wo sie hinkommt") lächerlich oder echt gefährlich sein kann.
 
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