Wagnerfestspiele

wobei, die Oper bis zum Verismo (also zeitlich nach Wagner ...) sich mit dem gemeinen Fussvolk dieser Welt nicht so sehr befasste .. Figuren waren da neben Göttern, Halbgöttern, Riesen, Zwergen oder Elfen menschlicherseits wenigstens niederer Adel, welche sich ihre Häusle durch eben erwähntes Fussvolk sauber halten lassen konnten ....

Und die Meistersinger? Das ist doch solider Mittelstand. Freischütz?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und die Meistersinger? Das ist doch solider Mittelstand. Freischütz?

Zunftmeister (Meistersinger) und fürstliche Erbförster (Freischütz) ... solider bis oberer Mittelstand, richtig ... lebte auch damals nicht in der Gosse ...

Ausgangspunkt war ja, ob in den Operninszenierung unbedingt (optisch) die hässliche Seite der Welt gezeigt werden soll
 
Also ...

Smoking komplett richtig!
Aber was Leute anziehen, ... unglaublich!

Bsp. eine zu kurze ehemals schwarze Hose, kurzes weißes Hemd (Kragen natürlich offen da viel zu klein), Büchereikrawatte und beiges 90er Sakko ...

oder

Ottokatalog der 90er lässt Grüßen, Gehrock mit bunter Schleife und Kummerbund in Muster - Großmutters beste Gardine ...

oder

schwarzer normaler Anzug, normales Hemd mit Knopfleiste , vorgebundener Fliege (nenne ich hier mal bewusst so!) und Deichmann Sneakern ... !!!

Was man aber merkte, 98 % haben sich mehr oder weniger Gedanken gemacht, Einige nur nicht ganz so erfolgreich ... :D


Ich fand die Atmosphäre und den Abend sehr schön und wir würden es gern wiederholen.
 
[...]
innerlich geht es, zumindest bei Wagner, sicher um Falschheit, Verderbtheit, etc. ... ich frage mich einfach, ob man diese innere Hässlichkeit etc. auch plakativ ins Bühnenbild bringen muss um darauf aufmerksam zu machen ... [...]
Klar muss man das auch aufs Bühnenbild bringen, sonst behaupten die Zuschauer ja noch, bei den Opern ginge es um Riesen, Götter und Fürsten. Um die geht es aber nicht, schon garnicht bei Wagner. Da ist nur ein äußeres Gewand, das die Allgemeingültigkeit und Zeitlosigkeit darstellen sollte - bei kurzlebigeren Inszenierungen ist das logischerweise daher nicht nötig.

Nö.
 

Ich bin da sehr konservativ. Wenn ich den Freischütz sehe, möchte ich einen Wald auf der Bühne. Ich möchte beim Ring germanische Götter und Helden und beim Lohengrin die Welt des Mittelalters sehen.
Das Entscheidende ist für mich die Musik. Alles andere erst mal nebensächlich. Sobald mich die Inszenierung von der Musik ablenkt, ist sie für mich nicht gut. Und wenn der Komponist schreibt, daß die Szene im Wald spielen soll, soll sie auch im Wald spielen.
Ich weiß, daß es durchaus auch wirklich gute "moderne" Inszenierungen gibt und ich habe auch schon welche gesehen. Für mich wäre das aber nichts.
Zuletzt: Egal was ein Kunstwerk aussagen will, es sollte immer den Anspruch haben, dies in einer höheren, d.h. autmatisch schönen Form zu tun.
Jetzt aber genug, wir kommen ein bisschen vom Thema der Herrenkleidung ab ;)
 
Zurück
Oben