Von der Gartenarbeit

Tryphon, unser Garten ist auch alles andere als ordentlich. Deswegen schrieb ich auch Naturgarten: Als Euphemismus für seinen teilweise etwas vernachlässigten Zustand. ;) Allerdings bitte nicht falsch verstehen: Wie in der Wildnis sieht es nie aus.
Wir haben den Garten (übrigens auch Hanglage mit sehr fruchtbarem Boden) mehr oder weniger in drei Teile eingeteilt. Im untersten Teil ist Rasen, links und rechts begrenzt von Beeten, in denen Stauden und Büsche wachsen.
Im mittleren Teil stehen zwei Gartenhäuser, eine verfallene Bretterbude (hier wird Grünschnitt und Brennholz aufbewahrt) und das im ersten Beitrag zu sehende kleine gemauerte Häuschen (hier sind die Gartengeräte untergebracht).
In diesem Teil lassen wir im Frühjahr dem wilden Wachstum von Narzissen, Wiesenschaumkraut und Margeriten freien Lauf. Die Nachbarn verfluchen uns wahrscheinlich mit ihren perfekt vertikutierten englischen Gärten. :D
Zwischen den beiden Gartenhäusern steht ein Rankbogen, an dem ein roter und eine weißer Wein hochwachsen.
Auch im mittleren Teil ist ein langes Beet (im Sommer viele Mittagsblumen) an der Grenze zum Nachbargarten , auf dem u.a. ein metallener "Pavillon" steht, der von Knöterich berankt wird.
Und der oberste Teil des Gartens ist dann der Gemüsegarten. Rhabarber hatte ich noch Inder Aufzählung vergessen. Kürbisse sind dieses Jahr leider nichts geworden. Da waren wohl die Schnecken dran oder so...

Ich würde mich auch freuen, wenn es neben den vielen tollen Fotos auch noch einige Erlebnisberichte oder Geschichten in diesen Strang schaffen würden, so wie Butch es bereits geschrieben hat.
Leider ist gerade natürlich nicht die optimale Zeit für Fotos, allerdings würde ich gerne noch viel mehr über eure Gärten lesen.

An dieser Stelle möchte ich noch das Buch Die Tage des Gärtners von Jakob Augstein empfehlen. Es berichtet "Über das Glück im Freien zu sein".
 
Dann beteilige ich mich mal mit einem potentiellen Tipp für die Gemüse- und Kräutergärtner:

Ingwer und Zitronengras kann man sehr gut und einfach im Kübel anpflanzen. Während der Ausbildung waren Ingwer und Chili meine einzigen Zimmerpflanzen. Der Ingwer hat immerhin zwei Winter in der Wohnung überlebt. Bei meinen Eltern macht das Zitronengras gerade in der Garage den dritten Winter mit. Ich denke dem Ingwer wäre eine kühle Überwinterung auch besser bekommen.

Den Ingwer kann man einfach auf die Erde legen, das Zitronengras habe ich in Wasser Wurzeln treiben lassen und dann eingepflanzt. Hatte beides aus dem Supermarkt. Auf jeden Fall für beides einen Topf nehmen, der viel zu groß scheint. Beide Pflanzen wachsen meiner Erfahrung nach sehr schnell.

Rucola hat sich bei uns als das reinste Unkraut entpuppt. Meine Mutter hatte mal eine Pflanze angeschafft, weil sie sehr gerne Rucola isst. Das Jahr drauf hatte er auf dem gepflasterten Sitzplatz jedes andere Kraut verdrängt. Selbst den Löwenzahn, der sonst in den Fugen wuchs. Dafür musste man beim Grillen nur neben sich greifen für frischen Salat..:D Aber schön sieht es halt auch nicht aus.

Womit wir leider gar nicht klarkommen ist Thai-Basilikum. Haben es schon draußen und in der Fensterbank versucht, aber der ging bisher leider immer sehr schnell ein.

Was die Gartengestaltung angeht muss ich mal gucken, ob ich noch Bilder vom Bau des Bachlaufs finde, den ich für/mit meine(n) Eltern angelegt habe. Nachdem diverse Teichbauer ausnahmslos indiskutable Vorschläge gemacht hatten hieß es: "Du bist doch kreativ, plan mal was!" Weil Gitarren- und Gartenbau ja auch so ähnlich sind...:eek:
Aktuell haben wir diesen Sommer das der Wiese zugewandte Ufer mit Beton befestigt, da sich leider die Ameisen unter der Teichfolie sehr wohl gefühlt haben und der Bachlauf regelmäßig undicht wurde weil das Ufer sich absenkte. Muss dann nach dem Winter den Rand nochmal neu gestalten. Es ist echt nicht einfach Steine so zu platzieren, dass es natürlich und zufällig aussieht.
 
Falls es hier noch solche Rasenfetischisten wie mich gibt, ich träume von diesem schönen Maschinchen oder der elektrischen Version davon. Kann es kaum abwarten dies dann im "Heute gekauft"-Thema kundzutun. :D

Und um meine Verbundenheit zum frisch geschnittenen Grün zu demonstrieren, ein Video in dem ich offensichtlich karikiert werde: http://www.youtube.com/watch?v=9I2HUsYaqwY
 
Ich arbeite sehr gerne in den Gärten von Verwandten.

Aber ich muss zugeben, dass mein kreatives Potential nicht annähernd ausreicht um solche Ergebnisse zu erzielen.
 
Ich könnte es auch in den Jammer-Thread posten, wenn jetzt Sommer wär.... Ich sag nur Giersch, ich kämpfe seit gefühlt drei Leben gegen ihn und war bislang jedesmal unterlegen! Diese Pflanze frustriert mich zutiefst, sie hat mich sogar zu der Erkenntnis geführt das es keinen planenden Schöpfer gibt. So etwas hinterhältiges kann niemand geplant haben.

Jäte alles vernünftig ab und lege Unkrautvlies drüber. Darauf machst du dann eine 7 cm Schicht Rindenmulch (gibt es sehr schöne dekorative Sachen) und fertig ist der Lack. ;) Der Giersch kommt nur noch an den Rändern heraus, weil das Mistzeug eben wirklich (auch darunter) kriecht. Wenn du das machst achte allerdings darauf, daß sich die Vliesstücke mindestens 10 cm überlappen, sonst bringt es an diesen Verbindungsstellen nichts, da es verrutschen könnte oder eben kriechendes Unkraut herauskommen könnte.

Durch das Vlies kann man auch getrost pflanzen. Einfach ein Kreuz hineinschneiden, die entstandenen Läppchen nach außen klappen, Loch buddeln, Pflanze reinsetzen, zubuddeln, wässern, Vlies wieder drüber klappen, Mulch drauf. Das Vlies ist wasser- und luftdurchlässig. Achtet aber darauf, daß nach der Pflanzung keine Erde auf dem Vlies zurückbleibt, sonst könnte es sein, daß sich dort gleich wieder etwas ansiedelt was ihr nicht im Beet haben wollt. ;)
 
Plan B

Mampf den Giersch doch einfach weg ;-).

Kann man teilweise als Ersatz für Petersilie nehmen. Und wenn Du auch noch wuchernde Minze hast: Viel Giersch, etwas Minze und Olivenöl drüber, etwas Mehrsalz und es schmeckt sogar. Kartoffeln mit Giersch oder Knödel gehen auch oder Salate, wenn man etwas mit Kräutern herumbastelt.

Du dürftest zudem kaum Probleme mit Rheuma, Gicht oder Blasenentzündung bekommen, dagegen wirkt das Zeug u.a. harnsäureabführend. Treibt halt etwas. Nur aufpassen, dass Du den nicht mit anderen Kräutern verwechselst, da gibts einige unfreundliche.

Was Du auch machen kannst: wo Giersch steht, Bärlauch daneben setzen. Hinterher hast Du in 2 Etagen essbare Rasenkanten. :)
 
Was Du auch machen kannst: wo Giersch steht, Bärlauch daneben setzen. Hinterher hast Du in 2 Etagen essbare Rasenkanten. :)

Ja und wenn er Glück hat, hat er dieses tolle Kraut dann auch bald in allen anderen Bereichen seines Ziergartens. ;)

Das mit der heilenden Wirkung vom Giersch stimmt, keine Frage, jedoch sollte man sich einen kleinen Kräuterkasten anlegen, wenn man soetwas haben möchte und nicht derartig wucherndes Zeug in die Beete setzen. Ich weiß zwar nicht was BeHappy für einen Garten besitzt, aber die wenigsten Leute möchten einen wilden Garten, auch liebevoll Naturgarten genannt, haben. Ich nenne soetwas ja einfach das nackte Grauen, da ich ein Freund von strikt geplanten Gärten bin.
 
Ja und wenn er Glück hat, hat er dieses tolle Kraut dann auch bald in allen anderen Bereichen seines Ziergartens. ;)

Das mit der heilenden Wirkung vom Giersch stimmt, keine Frage, jedoch sollte man sich einen kleinen Kräuterkasten anlegen, wenn man soetwas haben möchte und nicht derartig wucherndes Zeug in die Beete setzen.

Der Beitrag war teilweise humoristisch gedacht, siehe auch Me(h)rsalz und essbare Rasenkanten. Im Ernst, ist essbar, schmeckt brauchbar, ist gesund. Dafür wuchert es halt heftigst. :) Gegenmaßnahmen sind nur eine Frage des Appetits. ;)
 
Der Beitrag war teilweise humoristisch gedacht, siehe auch Me(h)rsalz und essbare Rasenkanten. Im Ernst, ist essbar, schmeckt brauchbar, ist gesund. Dafür wuchert es halt heftigst. :) Gegenmaßnahmen sind nur eine Frage des Appetits. ;)

Ich weiß, daß das nicht ernst gemeint war, aber es gibt tatsächlich Personen, auch in meinem Bekanntenkreis, die lassen dieses Zeug in ihren Beeten wuchern, zwischen allen Kulturpflanzen, nur um aus diesem Kram dann Salat machen zu können. Die meinen das leider todernst. ;)
 
Monty Don heisst der Gärtner. Das Buch heisst: «Genial gärtnern». Alles etwas «reisserisch» verpackt, aber stimmungsvoll und mit ein paar handfesten, sinnvollen Hinweisen. Hat mir gut gefallen. :)
 
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