Volvo - Assoziationen

...ja leider, es agieren immer mehr Betriebe (in allen Bereichen) nach dem Motto "Was ewig hält bringt uns kein Geld".
Das beobachte ich auch, wird dem Problem aber meiner Ansicht nach nicht ganz gerecht. Mußte man mit einem Auto der 80er schon nach 150.000km die ersten Teile ersetzen, so geschieht dies heutzutage zum Teil auch erst bei 250.000km. Die Verarbeitung und Metallveredelung ist in allen Bereichen besser geworden. Zylinderkopfschäden gehören der Vergangenheit an. Radaufhängungen halten länger durch. Verzinkte Karosserien rosten nicht mehr. Auf der anderen Seite haben wir aber eine enorme Komplexität, die Reparaturen entweder unmöglich oder unwirtschaftlich macht. Konnten vor 20 jahren noch sämtliche Komponenten auseinandergebaut und in Einzelteilen repariert werden, so muß man heute extrem komplexe Teile komplett austauschen; und da geht es oft gar nicht um die eigentlichen Komponenten des Autos, also Motor+Antriebsstrang, sondern um die ganzen Nebenkomponenten. Laufen die Zylinder mechanisch noch rund, geht aber da mal der Turbo hops, dort spinnt die Zentralelektronik - die Zeiten der einfachen Elektrik sind vorbei. Hier ein Elektronikproblem, da ein neues Steuergerät, dort eine Fehlerdiagnose wenn der Computer nichts anzeigt: das geht richtig ins Geld. Sowas kann auch kein KFZ-Mechatroniker mehr überblicken. Diese Komplexität greift ja allerorts um sich, auch in der IT haben wir uns diesen ganzen Automatismen ausgeliefert. Selber machen ist nirgends mehr drin...
 
Und das nächste, was mich ärgert, ist das Design: Hatten vor 30 Jahren die Marken noch einen eigenen Charakter, eine eigene Markenidentität, konnte man die verschiedenen Marken schon beim flüchtigen vorbeifahren zweifelsfrei erkennen, so verschwimmt das heute alles. Die Cockpits sehen alle aus wie für den modernen Stadtchinesen gemacht, alles schwarzes Plastik, von der Seite haben sämtliche Marken dieselben Linien - ob Audi, Mercedes oder Mitsubishi, ein Alleinstellungsmerkmal hat keiner mehr - Unterscheidung nur noch anhand des vollfront-Chromgrills...
 
Nicht in den falschen Hals bekommen, bitte, das ist ganz wertfrei gemeint, eben ein Chinese, der in der Großstadt wohnt. Die Großstädte Chinas sind nunmal mit Neureichen bevölkert, die gerne und viel konsumieren, während im Hinterland noch von der Hand in den Mund gelebt wird. Der Großteil des heutigen Exports ist auf besagte chinesische Neureichenschicht ausgerichtet, eben auch das Design. Wurzelholzarmaturen wie in Omas Wohnzimmer sind da gar nicht beliebt. Also wirds eben auch nicht mehr gemacht, wir hier sind nichtmehr die größte Zielgruppe.
 
Nunja, ein sportliches "cooles" modernes Design ist da schon beliebt. Blaue Lichter, viele Displays, etc. Die Cockpits europäischer Autohersteller sehen inzwischen ähnlich aus wie die der asiatischen Hersteller. Ich beobachte da eine eindeutige Verschiebung. Du möglicherweise nicht.
 
Laufen die Zylinder mechanisch noch rund, geht aber da mal der Turbo hops, dort spinnt die Zentralelektronik - die Zeiten der einfachen Elektrik sind vorbei.

Dies ist tatsächlich ein großes Problem; ganz ulkig wird es dann wenn ein Fehler sporadisch auftritt aber nach Murphys Gesetz dann wieder weg ist wenn man zur Werkstatt fährt :rolleyes:.

Ich würde mich freuen wenn mal ein Hersteller wieder ein Fahrzeug, mit maximal der Elektronik die man Anfang der 90er verbaut hat, auf den Markt bringen würde. Ich vermute aber schwer, dass dies Aufgrund neuer Normen zu Sicherheit und Abgaswerten garnicht mehr möglich bzw. nicht mehr gewollt ist.
 
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Es gibt durchaus noch schöne Innenausstattungen, nicht alles was es heute gibt, ist häßlich :) Was kannst du denn nicht recht nachvollziehen? Vielleicht habe ich ja auch Mißverständnisse erzeugt, weil ich zu plakativ war?
 
Schwarzes Plastik gibt es schon lange, aber nicht überall. Holz ist heute ersetzt durch Plastik. Leder ist auch gerne ersetzt durch etwa MBTex. Übrig bleibt eine schwarze Plastiklandschaft mit blauer Ambiente-Beleuchtung. Im übrigen erst seit der Krisenzeit um die Abwrackprämie herum, als der Exportboom nach China eingesetzt hat. Wir gewöhnen uns schon auch noch dran. So wie wir uns eben auch an Plastik-Klamotten aus dem Primark im Stadtbild gewöhnen.
 
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