Da muss ich direkt entgegnen: Männer sind schon komisch!
Wie kann man ein Buch mit einen wertvollen Familienerbstück vergleichen?!!!
Du schriebst "Denn in der Beziehung ist "Ausleihen" etwas heikel finde ich." Das habe ich so allgemein verstanden wie es da stand. Wenn es nicht so gemeint war bitte ich um Entschuldigung. Aber ich sehe tatsächlich keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen einem Buch und Schmuck. Geliehen ist geliehen, und geliehen ist nicht geschenkt.
Es gibt aber durchaus Bücher die wertvolle Familienerbstücke sind.
"Multiple Exclamation marks are a sure sign of a diseased mind." (T. Pratchett, Eric, p.63)
Was komische Männer angeht stimme ich Dir natürlich völlig zu.
Wenn der Schmuck dem Partner gehört under als Mann diese Kette höchstwahrscheinlich nicht trägt, dann fragt man sich als Frau irgendwann: Wird unsere Beziehung irgendwann so weit sein, dass ich die Kette geschenkt bekomme?
Ich kann Dir da nicht folgen. Ich bestreite ja nicht dass Frauen so sind, oder es zumindest Frauen gibt die so sind. Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Ich habe mich in keiner Beziehung gefragt "kommen wir an einen Punkt wo ich das, was der Partner nicht braucht, kriege?". Und meine Partnerinnen auch nicht (ok, in meiner Familie gibts keinen nennenswerten Familienschmuck ohne lebende Besitzerinnen).
Und ich meine nicht, dass sie das Stück besitzen möchte, da es so wertvoll ist, sodern als Zeichen seiner Liebe und Überzeugung, dass man eine gemeinsame Zukunft hat.
Und das macht ihr an Schmuck fest? Puh. Vermutlich würde ich sogar dazu neigen Familienschmuck nicht mal zur goldenen Hochzeit zu verschenken. Sicher würde meine Frau ihn tragen (dürfen), aber der gehörte meine Uroma, ihrer Tochter, deren Tochter die ihn wiederum mangels Tochter an mich vererbt hat - würde ich die Linie wirklich unterbrechen? Vermutlich nicht, sondern den Schmuck meinerseits an meine Tochter vererben wollen. Der Schmuck wechselt den Besitzer durch Vererbung, nicht durch Schenkung.
Praktische Relevanz gleich null, der Schmuck wäre über die aktuelle und kommende Generation genau in den Händen in denen er nach einer Schenkung auch wäre. Trotzdem...
Ach ja, und ich habe mich an die Minderheit von Frauen gehalten die dafür ziemlich sicher Verständnis hätten. Und in einem Fall haben (auch wenns zur Goldenen noch 42 Jahre minus einem Tag dauert).
Meine jetztige Frau durfte übrigens recht früh bereitwillig meine Küchenmesser benutzen. Da hast Du ein Zeichen der Liebe und Überzeugung einer gemeinsamen Zukunft (und einer Frau die Küchenmesser nicht mit Gewalt zugrunde richtet - bin ja nicht ganz blöd
).