Urlaub in Wien - Insidertipps

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BuckminsterFuller

Gast
Guten Abend,

ich habe gerade für August einen paar Tage Wien gebucht.

Da hier ja offensichtliche doch einige Wiener zu Gange sind, dachte ich mir, ich frag hier einfach mal nach ein paar Geheimtipps.
Hier geht es mir jedoch nicht nur um sartoriale Dinge, sonderen durchaus auch andere Sehenswürdigkeiten.

Wo sollte man gewesen sein? Welche Bars oder Cafehäuser? (Lohnt sich die Skybar in dem Nouvel-Hotel am Schwedenplatz?) Museen, Kunst,Kultur und nicht zu vergessen die schönste aller Künste die Architektur :D ? Was gibts interessantes im Umland? Leider bin ich dabei auf ein Studentenbudget beschränkt, d.h. ca. 1000 € für 4 Tage und 2 Personen.
Das soll aber nicht heißen, dass alles billig sein muss, sondern lieber gut und Ausgewählt.

Über sämtliche Ratschläge und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Beste Grüße

Buckminster
 
ja, aber leider fast nur mit "shoppingtipps" und gerade diese interessieren mich ehrlich gesagt weniger. der kulturelle teil wäre weit interessanter für mich.


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Oook, sorry. Dann fange ich mal an.

Caféhäuser:
- Landtmann (natürlich touristisch und auch ziemlich teuer, aber Kuchen und Kaffee sind mMn Spitzenklasse [Erdbeerstanitzel FTW!!!], Stammhaus von Freud, Mahler und Co.)
- Prückl (günstig, unter Wiener aller Schichten und Herkünfte sehr beliebt, günstige Mittagskarte, uriger 50er/60er-Jahre-Style, riesig, aber trotzdem gemütlich)
- Goldegg (Geheimtipp im 4. Bezirk in der Nähe vom Belvedere (s.u., leckere Burger mit handgeschnittenen Pommes Frites, günstige Mittagskarte, sehr freundliche Bedienung, aber der Espresso war nix)

Museen:
- Museumsquartier (gerade im Sommer Treffpunkt der Jugend [haha, komisch das zu schreiben, wenn man selbst dazu gehört], jede Menge Hipster, aber wirklich ein sehr nettes Fleckchen mit vielen mehr oder minder gemütlichen Liegen zum Ausruhen, außerdem auch einige Cafés und Bistros und natürlich die Museen unterschiedlichster Art, dazu ein fantastischer Kunstbuchladen, den unbedingt "mitnehmen" und der MQ Point, wo man witzige Mitbringsel auch für sich selbst erstehen kann)
- Albertina (der Klassiker unter den Museen in Wien, Dauerausstellung "Monet bis Picasso")
- Belvedere (unterteilt in unteres [temporäre Ausstellungen] und oberes [Sammlung] Belvedere, Kombiticket für beides kann meines Wissens nach an zwei unterschiedlichen Tagen benutzt werden, ich bin nach einem Teil schon so übersättigt gewesen, dass ich das lieber hätte ausnutzen sollen, Wiener Secession samt Klimt [u.a. der Kuss] gehört zur Sammlung im oberen Belvedere, unbedingt anschauen, ich war seit Oktober schon zweimal dort)

Parks:
- Augarten (schön angelegter Volksgarten, leider mit zwei riesigen Flaktürmen, aber ich finde den Kontrast so krass, dass er schon wieder etwas "Schönes" hat) im 2. Bezirk in der Nähe vom
- Prater (natürlich der Klassiker, aber sollte man gesehen haben, die 5km lange Kastanienallee verläuft schnurgerade und ist sehr belebt bis in den Abend, links und rechts davon Wasserflächen und kleine Waldstücke)

--> Eine Möglichkeit wäre, mit der Straßenbahnlinie 1, die z.B. am Kärntner Ring (Oper), am Schottentor und am Schwedenplatz hält, bis zur Prater Hauptallee zu fahren, da nimmt man gleich eine günstige Stadtrundfahrt mit und kommt an der Prater Hauptallee an. Der Augarten ist dann gut mit der STB 5 ab Praterstern zu erreichen.

Außerdem noch der Türkenschanzpark (für mich DER schönste Park in Wien) im 18. Bezirk zusammen mit dem erst vor zwei Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich gemachten Sternwartepark, der direkt daneben ist

Verbinden könntet ihr das mit einem tollen Cupcake von 12 Munchies (200 Meter entfernt von der Haltestelle "Aumannplatz" der Straßenbahnen 40/41) oder einem Frühstück im Aumann (direkt an der Haltestelle). Beides sind zwar keine klassischen Wiener Kaffeehäuser, aber die Qualität spricht für sich.
Von dort aus kommt man in max. 10 Minuten zu den o.g. Parks im 18. Bezirk. (Stadtplan erforderlich!). Wenn nur die Parks angesteuert werden, kommt man super mit dem Bus 40A (Achtung, zur Rush Hour und nach Schulschluss sehr voll) direkt zum Türkenschanzpark - dieser hält z.B. am Schottentor und an der U6-Station "Währinger Straße / Volksoper". Die Straßenbahnen 40/41 halten ebenfalls am Schottentor und an der Währinger Straße.

Architektonisch ist Wien eigentlich überall sehenswert. Ich denke, das Standardprogramm (Stephansdom, Hofburg, Oper, Volkstheater, Rathaus usw.) ist eh geplant, das ist auch alles fußläufig.

So viel für jetzt, ich werde noch weiter in mich gehen. Muss jetzt erstmal weiter lernen. :D

EDIT: Sorry, ist einigermaßen unübersichtlich, wenn ich noch mehr poste, werde ich es anders aufbauen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank, genau die richtung meinte ich!
teilweise war ich schon mal an den genannten orten, z.b. landmann, teuer aber wirklich gut. überhaupt hatte ich ihn wien bis jetzt selten das gefühl "touristisch" über den tisch gezogen worden zu sein (wenn nicht gerade sissi drüber steht ;) )

also vielen dank für die vorschläge, einiges werden wir davon auf alle fälle mitnehmen.


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Zunächst noch eine Ergänzung zum Prückl: Die Mittagskarte ist nicht nur günstig, sondern das Essen dort ist auch wirklich gut, aber das versteht sich von selbst, wenn ich es schon empfehle... ;)

Wenn ihr abends typisch wienerisch essen gehen wollt, kann ich wirklich das Plachutta empfehlen, dort gibt es wirklich hervorragenden Tafelspitz und ich bin nun wirklich kein Fan von gekochtem Fleisch. Dort gibt es dann das volle Programm. Der Tafelspitz kostet zwischen 25 und 30€*p.P. (je nach Beilage), aber die sind mMn wirklich gut investiert.

Noch besser soll der Tafelspitz sogar im Restaurant Zum Schwarzen Kameel sein, dort war ich allerdings noch nicht und kann nichts zur Qualität sagen, diese dürfte aber exquisit sein. Preislich genau wie das Plachutta, aber nicht so überrant und auch keine so starke Touristenatmosphäre - diese kann man im Plachutta aber auch umgehen, wenn man nicht gerade zu dem Restaurant auf der Wollzeile geht, sondern Richtung Hietzing (nahe Schönbrunn) oder Nußdorf ausweicht. Reservierung in allen Plachuttas und Kameel aber Voraussetzung, am besten schon einige Tage im Voraus, auch unter der Woche.

Ich nehme zwar an, dass ihr nicht unbedingt ins Kino gehen wollt, sonder evtl. lieber ins Theater oder in die Oper, allerdings möchte ich auch noch das Votivkino und ganz besonders das Gartenbaukino erwähnen, beide sind wunderschön altmodische Kinos, letzteres ein richtiger Filmpalast mit sehr angenehmen Publikum. Bei Regen eine Alternative. ;)

Bezüglich Theater- und Opernkarten, die teilweise wirklich extrem teuer sind (besonders im Burgtheater und der Staatsoper) gibt es die Möglichkeit, sich einige Zeit vor Vorstellungsbeginn für günstige Restkarten anzustellen, da spart man wirklich viel Geld. Habe ich allerdings noch nicht gemacht, aber einige meiner Kommilitonen.

Wenn ihr gerne Fahrrad fahrt, kann ich euch empfehlen, diesen Service zu nutzen und eine Tour über die Donauinsel zu machen. Besonders im Norden ist sie wirklich schön (Weinberge, historische Gebäude am Westufer) - die Dounauinsel ist auch für Spaziergänge wirklich gut geeignet. Bei der U1-Station "Donauinsel" hat die Insel selbst allerdings einen wirklich rohen Charme (viele Graffitis, Stahlbetonbrücken, fragwürdige Imbisse), allerdings ist die Aussicht auf das Westufer wunderschön und am Ostufer erhebt sich derzeit das höchste Gebäude Österreichs, der Danube Tower - interessante Architektur. Außerdem ist dort im Vienna International Center die UNO untergebracht, diese kann aber nur mit Visum besucht werden. ;)
Gerade bei Sonnenuntergang sollte man die Donauinsel auf jeden Fall erlebt haben.

Leckeren Frozen Yogurt gibt es bei KURT in der Schultergasse in der Inneren Stadt unweit vom Stephansdom. Dabei kommt man am Hohen Markt vorbei, wo die Ankeruhr (eine riesige Spieluhr aus dem Jugendstil zwischen zwei Gebäuden) besichtigt werden kann.
 
nochmals vielen dank, wirklich einige sehr interessante dinge.

grüße buckminster


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Mir ist noch etwas eingefallen. Und zwar gibt es zwei wirklich fantastische Aussichtspunkte und einen davon sollte man unbedingt erlebt haben.

Das wäre zum einen der Wienerblick im Lainzer Tiergarten im 13. Bezirk. Der Lainzer Tiergarten liegt im naturbelassenen Wienerwald und das innerhalb der Wiener Stadtgrenzen. Für mich ist er ein fantastischer Rückzugsort, er ist auch nicht besonders touristisch. Nur am Wochenende kommen natürlich sehr viele Wiener hier vorbei.
Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Jagdrevier der Kaiserfamilie. Ab Karlsplatz fährt man mit der U4 bis zur Station "Hietzing", dann mit der Straßenbahn 60 bis zur "Hermesstraße" von dort mit dem Bus 60B bis zur Endstation "Lainzer Tor". Ihr gelangt dann zunächst in den Hermesvillapark, ein wirklich schöner und sehr großer Park. Es gibt ein Wildtiergehege und einen See. Es ist alles gut ausgeschildert und so ist es auch kein Problem, die wunderschöne Hermesvilla und eben über einen der unterschiedlich langen Rundwege den Wiener Blick zu finden. Von hier hat man einen sagenhaften Ausblick über die gesamte Stadt. Und man befindet sich eben im berühmten Wienerwald. :)
Insgesamt kann man sich schon ein, zwei Stunden Zeit nehmen und hinterher in der Hermesvilla einen Apfelstrudel (oder auch etwas Herzhaftes) essen, die Gastronomie dort ist wirklich gut.
Achso, Eintritt muss man natürlich keinen bezahlen, auch wenn der Name "Tiergarten" das vermuten lässt.

Und zum anderen der Schafberg im 18. Bezirk. Dort hin gelangt man z.B. ab Schottentor zunächst mit der Straßenbahn 43 (Neuwaldegg) bis zur Station "Hernals (S-Bahn)" und dann mit dem Bus 42A Richtung Schafberg. Der richtige Halt ist "Schafberghöhe". Dann noch ein paar Höhenmeter zu Fuß erklimmen und man hat eine tolle Aussicht über die gesamte Stadt. Für den Weg braucht man etwas weniger Zeit, allerdings ist die Aussicht auch nicht ganz so spektakulär und das angrenzende Waldstück bietet nicht so schöne Rundwege durch den Wienerwald an.

Ein großes und berühmtes Kaffeehaus hatte ich noch vergessen und zwar das Café Central. Vielleicht sogar noch touristischer als das Landtmann, aber der Kuchen dort ist einfach fantastisch - ich habe da neulich etwas namens "Himbeersinfonie" gegessen. Einen treffenderen Namen hätte man sich dafür nicht ausdenken können. ;) Ist natürlich auch nicht günstig, aber man bekommt wirklich was für sein Geld. Die Inneneinrichtung bzw. -architektur allein ist schon einen Aufpreis wert.

Und um doch noch kurz auf das sartoriale Thema zu sprechen zu kommen: Wenn ich einem Wienbesucher das eine Geschäft in dieser Kategorie empfehlen sollte, würde ich ihm raten, unbedingt zu Jungmann & Neffe zu gehen. Es gibt ja schon einige Berichte darüber hier im Forum. Wenn man den Laden betritt, ist das wie ein Zeitsprung. Die Auswahl an Stecktüchern, Krawatten, Krawattenschals, Schleifen, Regenschirmen, Strümpfen Hosenträgern, Manschettenknöpfen, Seidenfoulards, Reisetaschen und allen voran natürlich fantastischen Stoffen verpflichtet praktisch zu einem Besuch. Und das beste ist: Die Preise sind wirklich moderat.
 
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Gute regionale Küche gibt's auch in der Gösser Bierklinik - leckeres steirisches Bier vom Fass, Wiener Schnitzel, Zwiebelrostbraten, dazu hausgemachter Kartoffelsalat - und das zu annehmbaren Preisen. Das Essen schmeckt wirklich gut, es gibt keine Glutamatbombem, im Gegenteil.
 
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