Unkonstruiertes navy Odd Jacket - SuSu, Boggi, Boglioli?

Phoenix

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Liebe Mitforanden,

nachdem ich mit mit zwei navyblauen Sakkos von Hilfiger und Ralph Lauren wegen der leichten Schulterwattierung nicht mehr 100%ig zufrieden bin, suche ich nun nach einem möglichst universell einsetzbaren unkonstruiertem Teil.

Im Rennen sind bisher SuSu's "Havana", Bogliolis "Coat"/ "K.Jacket", Tagliatore oder Boggi Milano. Von allen habe ich schon diverse Fotos auf Blogs, Tumblrn etc. gesehen, mich würden aber eure Erfahrungen interessieren, insbesondere, wenn ihr mehrere der oben genannten Sakkos besitzt. Hat sich die gewaschene Baumwolle von Boglioli in Sachen Tragekomfort und Kombinierfreudigkeit eher bewährt als das Schurwolle-Havana? Habt ihr Kritik an Schulterkonstruktion, Revers oder Schließknopfhöhe eures Sakkos, die sich auf die gesamte Linie verallgemeinern lässt?

Leider habe ich noch keinen Laden gefunden, der all die oben genannten Sakkos zum ausprobieren führt. Deshalb hoffe ich darauf, mit eurer Hilfe die Auswahl zumindest einschränken zu können und zu vermeiden, dass ich zunächst etwa Suitsupply auswähle, nur um in einem halben Jahr zu bemerken, dass Tagliatore in allen Belangen überlegen ist.

Schon im Voraus herzlichen Dank allen Beitragenden!

Edit: Seltsamerweise ist der Thread in "Freizeitkleidung", statt in "Herrenkleidung" gelandet. Für eine Verschiebung wäre ich dankbar!
 
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Ich habe 8 Sakkos von Boglioli und habe früher auch SuSu getragen. Zu Tagliatore kann ich nichts sagen.

Die Boglioli-Sakkos sind wirklich sehr schön verarbeitet und die Stoffe ideal kombinierbar - von der Jeans bis zur Tuchhose.
Leider sind die Schnitte nicht reproduzierbar. Ich habe sowohl vom K.Jacket als auch vom Coat diverse Längen und Reversbreiten. Der Hausstil ist zwar durchgehend klar, aber z.T. sind die Stücke wirklich sehr kurz und der Schließpunkt ist so hoch, dass man diese Exemplare nicht schließen kann, weil es lächerliche Proportionen machen würde.
Für einen legeren Auftritt und bequemes Tragegefühl sind diese Sakkos dennoch ideal.

Suitsupply macht m.E. immer wieder schöne Knock-Offs. Die Stoffe sind für meinen Geschmack jedoch häufig zu grell bemustert. Und genau wie bei Boglioli sind die Schnitte gelegentlich doch etwas überzogen. Glücklicherweise kann man auf der HP die Daten sehen und entsprechend aussuchen.

Etwas konservativer und tendenziell günstiger ist L.B.M.; auch Cantarelli lohnt einen Blick.
 
Ich habe ein Suitsupply Havana und mittlerweile das eine oder andere Boglioli Coat/K-Jacket/Hampton. Die Boglioli ziehe ich eindeutig vor, da die gewaschenen Stoffe eher zu meinem Alltag und Umfeld passen. Außerdem finde ich die Schulter bei den Bogliolis schöner als beim Havana.

Die Schnitte fallen bei den Bogliolis sehr unterschiedlich aus, gerade die Länge kann von viel zu kurz bis fast klassisch schwanken. Es gibt auch seltene Langgrößen, die meinen Hintern wirklich großzügig bedecken. Manche passen ohne jede Änderung, bei anderen musste eine Schulter OP samt Taillierung und Ärmelkürzung her. Und das bei Größen von 50 R bis 54 L. Ich muss dazu sagen, dass ich zwar 1,89 cm groß bin, aber die untere Hälfte länger als die obere ist.

Bei den Bogliolis sind baumwollene Coats mein Favorit für das Ganzjahressakko/Übergangsjacken-Ersatz, leinerne natürlich für den Sommer und Kaschmir K-Jackets für den Winter. Absoluter Glücksgriff dabei ist ein Coat in ungefähr 50/50 Baumwolle/Leinen, in Fischgrät-Webung und Gewicht eher auf der schweren Seite, Farbe ein Stück weit heller als Navy. Der Stoff ist robust genug um das Sakko als Übergangsjacke zu tragen, trotzdem ausreichend luftig, um auch bei 25°C nicht ins Schwitzen zu kommen, nicht knitteranfälliger als die normale Baumwollvariante und in einem weiten Bereich von Denim bis Wollhose und Krawatte kombinierbar.

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(Die Allzweckwaffe ist das vierte von rechts und irgendwie ist mir ein PoW-Leinen abhanden gekommen)

Das SuSu Havana hat seine Berechtigung dann, wenn man ein sehr leichtes Sakko sucht, das formeller als die Bogliolis sein soll. Die Rolle hat ein Havana in Navy Hopsack inne. Ein Stoff, den man bei Boglioli selten findet und wenn, dann meist nur unreduziert als K-Jacket für ca. 900 €.
 
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Wie genau unterscheidet sich denn ein konstruiertes von einem unkonstruiertem Sakko in Machart und Trageanlass?
 
Wie genau unterscheidet sich denn ein konstruiertes von einem unkonstruiertem Sakko in Machart und Trageanlass?
Ist ein komplexes Thema. Kurz und knapp, auch wenn es nicht der richtige Ort ist und die Suche sicher auch einiges ausspuckt:
Unkonstruiert = kein Canvas, kein Futter, keine Wattierung, sehr fließend, sehr leger, sehr leicht, sehr italienisch (wenn man in solchen Kategorien denken will)
 
LBM ist auf jeden Fall auch einen Versuch wert, ich habe von denen zwei für den Sommer und beide bekommen sehr viel Tageslicht :) Größe scheint mir ebenfalls weitgehend Glückssache zu sein, man muss halt jedesmal wieder probieren. Wenn passt trägt es sich großartig. Bei Ansons in Düsseldorf hingen vor ein paar Wochen noch einige blaue im sale, in Richtung der Allzweckwaffe oben.
 
Um hier mal einen kurzen Schluss-/Zwischenstrich zu ziehen: Es ist nun ein blaues LBM 1911 Tailored - Sakko aus 100% Schurwolle in einer Art Waffelwebung geworden. Preislich zwar in der SuSu-Kategorie (ca. 300 Euro), dafür aber auch ohne Änderungen passend, mit angenehmer Gesamtlänge, Reversbreite und Schließknopfhöhe. Davor habe ich noch ein Boglioli "K.Jacket" probiert, das mir aber hinsichtlich Schließknopfhöhe nicht gepasst hat. Tagliatore Sakkos und den Boglioli "Coat" habe ich leider in keinem Laden ausprobieren können - vielleicht ja im nächsten Sommer ;). Dann werde ich mir auch mal das von Turner angesprochene SuSu-Hopsack-Havana zuschicken lassen, sofern es dann wieder in der Kollektion ist.

Herzlichen Dank für all eure Ratschläge, die mir sehr weitergeholfen haben!
 
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